Geprägt von der Aufklärung, stieß der Landesherr weitreichende Förderprogramme an, die dazu führten, dass sich die Landgrafschaft langsam von den Schädigungen des Siebenjährigen Krieges erholte. Auch seine Residenzstadt erfuhr umfangreiche Veränderungen. Der Kriegsverlauf hatte gezeigt, dass die Fortifikationswerke den neuen Waffentechniken nicht mehr gewachsen waren. Außerdem behinderten die Festungswerke das Wachstum der Stadt.
Ab 1767 wurden deshalb umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt: Die Festungswerke wurden größtenteils geschleift, wodurch zum einen Platz geschaffen wurde. Die Altstadt erhielt als eine der ersten Städte im Reich ein sauberes Straßenpflaster und Straßenlaternen. Selbst eine Straßenverkehrsordnung wurde eingeführt, um dem immer dichteren Kutschenverkehr Herr zu werden. Auch der Herkules mit Bergpark und Wasserspielen, den Friedrichs Großvater Karl hatte erbauen lassen, erstrahlte in neuem Glanz.
Weitere Bauprojekte steigerten das Ansehen und Aussehen der Stadt erheblich: Mit der Errichtung des Friedrichs- und Königsplatzes und dem diesen Plätzen anschließendem Bau gutbürgerlicher Anwesen und des Fridericianums als Bibliotheks- und Museumsgebäude schaffte Kassel den Sprung in die neue Zeit der Aufklärung. Daneben förderte Friedrich die Künste mit der Eröffnung der Akademie der bildenden Künste 1777 und die Wissenschaften mit der Reaktivierung des Collegium Carolinums und der Eröffnung eines ersten Krankenhauses, der Charité Kassel. Kassel diente nicht mehr als uneinnehmbare Festung, sondern als Metropole der Künste und Wissenschaften und gelangte zu neuer Bedeutung im Heiligen Römischen Reich.
Um aber die Finanzmittel für all diese Projekte aufbringen zu können, griff Friedrich II. u.a. auf die bereits von seinem Vater und auch anderen Staaten betriebe, umstrittenen Praxis der Soldatenvermietung zurück. Hessische Soldaten kämpften in verschiedenen Kriegen, darunter auch im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.
Steuerprogramme sollten weitere Einnahmen generieren. Ein besonderes Beispiel, um die Steuereinnahmen zu erhöhen, ist Friedrichs Kleiderordnung vom 23.12.1773: Um dem Kleiderluxus in der Stadt entgegenzuwirken, wurde eine eigene Kommission ausgerufen, die die Kleiderschränke der Kasseler inspizierte und luxuriöse Kleidung mit Stempeln versah. Somit konnte den Bürgern, die keine Stempel an ihrer Kleidung hatten und diese trotzdem zur Schau stellten, eine Geldstrafe auferlegt werden. Damit konnte er zwar neue Einnahmequellen erschließen, bei den Bürgern löste die neue Kleiderordnung so kurz vor dem Weihnachtsfest doch recht viel Unmut aus.
Mit dem erfolgreichen Aufbau eines aufgeklärt-absolutistischen Staates starb Friedrich 65-jährig am 31.Oktober 1785 auf Schloss Weißenstein.