Das Kulturamt der Stadt Kassel initiiert, kooperiert und berät seit vielen Jahren bei zahlreichen Projekten und Kulturträgern im Bereich der Kulturellen Bildung. Dabei arbeitet das Kulturamt häufig mit professionellen Künstlerinnen, Künstlern und kulturellen Akteuren aus Kassel eng zusammen, um diese Expertise für eine hohe Qualität der Angebote zu nutzen.
Mit den verschiedenen Angeboten Kultureller Bildung möchten wir allen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Kassel einen Zugang zum kulturellen Leben und damit zu mehr Lebensqualität eröffnen. Wir setzen uns für ein vielfältiges Programm für alle Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten ein und fördern den Austausch zwischen unterschiedlichen Kulturen. Neben der bisherigen Vernetzung, Beratung und Qualifizierung von Partnern und Projekten der Kulturellen Bildung soll zukünftig auch die Sichtbarmachung von Angeboten und Trägern im Fokus stehen.
Auf der Tagung „Von Agenten, Choristen und jungen Kulturentdeckern. Kommunale Perspektiven für die Kulturelle Bildung“, die das Kulturamt 2017 in Kooperation mit der documenta und Museum Fridericianum gGmbH sowie der Universität Kassel veranstaltet hat, wurde unter anderem diskutiert, wie Kulturelle Bildung auf kommunaler Ebene verankert und weiterentwickelt werden kann und welche Möglichkeiten der (lokalen) Vernetzung unter den Kultur- und Bildungsakteuren geknüpft und genutzt werden können.
KinderKultUrlaub
Mit KinderKultUrlaub beschreitet die Stadt Kassel seit 2008 jährlich kooperative Wege im Bereich Kultureller Bildung in Kasseler Kindertagesstätten und Kinderhorten. Während einer Kreativ-Projektwoche vermitteln professionelle Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Bildender Kunst, Musik, Tanz, Kunsthandwerk sowie Film und Theater ihre Fähigkeiten und schaffen in Zusammenarbeit mit den Erzieherinnen und Erziehern Raum, um das kreative Talent der Kinder zu entfalten. Oft sammeln die Kinder dabei ihre allerersten Erlebnisse mit der jeweiligen Kunstform, sei es mit einem Instrument, einer Bewegungsform oder mit der Bearbeitung eines besonderen Werkmaterials. Den Projektabschluss bildet eine gemeinsame öffentliche Präsentation der Werke, bei der die anderen Projektgruppen sowie großes Publikum anwesend sind.
KinderKultUrlaub findet immer in den Herbstferien statt. Anmeldungen sind ausschließlich über die Kindertagesstätten und Horte möglich.
In diesem Jahr wurde in zwölf Kasseler Hortgruppen gemalt, gewerkelt, musiziert, getanzt, entdeckt und gestaltet. Durch das Angebot des Kulturamts der Stadt Kassel konnten 150 Kinder gemeinsam mit Kasseler Künstlerinnen und Künstlern in einer kreativen Projektwoche eigene Kunstwerke erschaffen. In jedem der teilnehmenden Horte gab es ein anderes Angebot. Im Vordergrund stand dabei immer das Experimentieren, das gemeinschaftliche Erleben und die Neugier der Kinder. Während sich etwa ein Ort der Dschungelmusik widmete, konnten sich in einem anderen Hort die Teilnehmenden in der Siebdruck-Technik kreativ entfalten, und wieder andere ertanzten sich ein Piratenboot. Im Mittelpunkt der Projektwoche standen dabei immer die Ideen der Kinder.
Die beteiligten Künstler:innen und Horte 2024
- Evelin Stadler: „Piraten - alle in einem Boot“ im Hort Schule am Wall
- Christof Kalden: „Figuren in Holz“ im Hort Bossental
- Frauke Striegnitz: "Vom Bild zur Animation" im Kinderhaus Waldau
- Christine Weghoff: "Dschungelmusik" in der KiTa Forstbachweg
- Elena Seubert & Karoline Zorbas (Buchkinder e.V.): „brmm. vom lauschen, sich verwundern und finden" im Hort Niederzwehren
- Patrizia Schuster: "Überraschung. Überraschung" im Hort Harleshausen II
- Allan Poteon: "Ich bin Musik - Bodypercussion und Trommeln" im Hort Friedrich-Wöhler-Schule
- Ulrike Seilacher: "Mit allen Sinnen in der Natur" im Baumhaus für Kinder
- Marcel De Medeiros: "Aus Alt mach Neu" im Hort Wolfsanger Kids
- Silke Hoffmann: "Wir wollen Wolle" in der Kita Philippinenhof
- Chie Nagai: "Fabeltier im Wunderwald" in der Reformschule
- Sascha Nelle: "Siebdruck" im Hort Struthbachweg
Forscherspiel zur Museumsnacht
Das Forscherspiel ist eine Museums-Entdeckungstour für Kinder und lädt zur Kasseler Museumsnacht das ganz junge Publikum dazu ein sich als Forscher auf Expedition zu begeben und Kassels Museumslandschaft spielerisch zu erkunden. Jedes Kind erhält dazu einen Forscherausweis und kann in den teilnehmenden Einrichtungen Aufträge lösen. Wer durch genaues Hinschauen und kluges Kombinieren die richtige Lösung gefunden hat, erhält ein Stempelbildchen in seinen Ausweis und zusätzlich die Chance auf einen kleinen „Forscher-Preis“ der Museen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.museumsnacht.de (Öffnet in einem neuen Tab)
Künstlerische Werkstätte für Seniorinnen und Senioren
Das Kulturamt der Stadt Kassel und das Referat für Altenhilfe wollen lebenslanges Lernen fördern und haben dafür im Jahr 2018 ein Kooperationsprojekt ins Leben gerufen. Das Angebot der künstlerischen Werkstätte richtet sich an Kasseler Bürgerinnen und Bürger ab 60 Jahren, die im Rahmen eines Workshops mit Kasseler Künstlerinnen und Künstlern einen Einblick in unterschiedliche Kunstgenre erhalten. Im Jahr 2023 werden Werkstätten zu den Themen Hörspiel, Zeichnen und Gestalten, Holzschnitzen und Kupfertreiben, kreatives Schreiben, Gamelanmusik und Keramik angeboten. Dabei soll Raum für kreatives Gestalten und den Austausch mit Gleichgesinnten entstehen. Gleichzeitig eröffnet diese Form der Kunstvermittlung neue Betätigungsfelder für Künstlerinnen und Künstler.
Weitere Informationen und Anmeldung
Termine
Termine Künstler-Werkstatt für Senioren
Schulkooperationen
Aus dem im Herbst 2010 initiierten Modellprojekt „Abenteuer Museum“ sind verschiedene längerfristige Schulkooperationen entstanden, die eine Schnittstelle zwischen Schulen und Museen, bzw. Künstlerinnen und Künstlern bieten.
Kulturprojektwoche Grundschule Schenkelsberg
Seit 2013 wird in Kooperation mit dem Kulturamt jährlich eine Kulturprojektwoche an der Schule Schenkelsberg veranstaltet, um darüber langfristig einen kulturellen Schulschwerpunkt zu etablieren. In diesem Projektkontext werden kreative Projekte in den Bereichen Theater, Tanz, Graffiti, Zirkus und Bildende Kunst durchgeführt, an denen ein drei- bis vierzügiger Jahrgang teilnimmt. Angeleitet werden die Klassenprojekte von professionellen Künstlerinnen und Künstlern, die zuvor mit den Lehrerinnen und Lehrern die Kreativwoche inhaltlich vorplanen. In 2017 wurde die Kulturwoche zusätzlich unter Mitwirkung von Studierenden des Fachbereichs Ästhetische Bildung durchgeführt und bot dem pädagogischen Nachwuchs frühzeitige Blickwinkel für kreative Vermittlung und die Einbeziehung außerschulischer künstlerischer Partner.
Grundschulprojekt „Henschel trifft Spohr“
Unter dem Titel „Henschel trifft Spohr“ wurde 2017 eine Kulturkooperation zwischen der Carl-Anton-Henschel-Schule und dem Spohr-Museum entwickelt, die eine langfristige kulturelle Partnerschaft von Schule und Museum ermöglicht. Dank gemeinsam konzipierter Materialien, die auf die Belange des Museums und der Unterrichtspläne der Schule abgestimmt sind, kann jede Grundschulklasse eigenständig zwischen museumspädagogischen kreativ-Modulen wählen, die im Unterricht vorbereitet und nach dem Museumstag nachbereitet werden können. Dabei können sich Lehrerinnen und Lehrer eng an das vorbereitete Material halten oder eigenständig Veränderungen konzipieren. Neben dem Kennenlern-Modul für Jahrgangsstufe 1-2 beinhalten die Vertiefungsmodule für Jahrgangsstufe 2-4 auch die Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern im Museum.
Kreativ- und Lesewoche in der Grundschule Waldau
Die jährliche Kreativ- und Lesewoche in der Grundschule Waldau ist fester Bestandteil des Schulprogramms geworden und markiert einen kontinuierlichen kulturellen Schwerpunkt. Ausgangspunkt jeder Lesewoche ist ein Buch beziehungsweise eine Geschichte, die gemeinsam gelesen wird. Die Interpretation oder Weiterentwicklung der Geschichte erfolgt in parallelen Projektangeboten zusammen mit Künstlerinnen und Künstlern: die helfen den Kindern ihre Ideen in die künstlerische Tat umzusetzen. Dabei können die Kinder Fähigkeiten in Tanz, Musik, Theater, Film und Bildender Kunst ausprobieren. Das Ergebnis der Woche wird zum Abschluss vor großem Publikum präsentiert. Die Kreativ- und Lesewoche stellt ein vielfältiges Bühnenprogramm auf die Beine und gibt darüber hinaus Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit ihre schulische Umgebung selbst mitzugestalten.
KulturPass der Bundesregierung
Der KulturPass ist ein Angebot der Bundesregierung für alle, die 2024 ihren 18. Geburtstag feiern. Sie erhalten ein Budget von 100 Euro, das sie für Eintrittskarten, Bücher, CDs, Platten und vieles andere einsetzen können. So wird Kultur vor Ort noch einfacher erlebbar. Gleichzeitig stärkt das die Nachfrage bei den Anbietenden.
Die Ziele:
Junge Menschen für Kultur vor Ort begeistern
Die Kulturbranche unterstützen
Mehr Infos für Anbietende und Jugendliche unter:
www.kulturpass.de (Öffnet in einem neuen Tab)
Auskunft im Kulturamt gibt Johanna Hartmann:
0561 787 4163
johanna.hartmannkasselde
KURT - Kultur.Raum.Temporär für Kinder und Jugendliche
Im documenta-Sommer wurde von Juli bis Ende September 2022 ein Glaspavillon an der Kurt-Schumacher-Straße von Akteurinnen und Akteuren der Kulturellen Bildung bespielt.
Unter der Koordination des Kulturamts und des Jugendamts und in Zusammenarbeit mit Kulturraum-Agentin Sarah Metz wurde das Programm von „KURT – Kultur.Raum.Temporär für Kinder und Jugendliche“ entwickelt, das 21 Projekte aus den freien Kulturszenen, von Bildungsstätten sowie von Initiativen und Einrichtungen der Kinder- und Jugendförderung in Kassel umfasste.
Der Glaspavillon fungierte dabei als Galerie beziehungsweise als Ausstellungs- und Workshopraum, als temporärer Jugendtreff, als Vernetzungstreffpunkt der Kulturellen Bildungsakteurinnen und -akteure, als Informationsschaufenster und als Veranstaltungsort für Kulturelle Bildungsformate.
Die Öffnungszeiten wurden von den Projekten selber gestaltet und variierten entsprechend.
Das facettenreiche Programm gestaltete sich prozesshaft und wurde fortlaufend aktualisiert und ergänzt. Es war unter www.kasselkultur2022.de abrufbar und wurde über den einschlägigen Instagram-Kanal @kurt_kassel kommuniziert.
Alle zwei Wochen mittwochs ab 18 Uhr waren Akteurinnen und Akteure der Kulturellen Bildung in Kassel sowie alle Interessierte zu Vernetzungstreffen eingeladen.
Rückblick
Abenteuer Museum
Das Modellprojekt Abenteuer Museum wurde im Herbst 2010 vom Kulturamt initiiert, um zwischen Schulen, Museen sowie Künstlerinnen und Künstlern neue Formate der Kulturellen Bildung und der kreativen Vermittlung zu erproben. Im Kern ging es um die Frage, wie museale Inhalte und Schätze möglichst allen Kindern zugänglich gemacht werden können, indem neue künstlerisch-kreative Vermittlungswege von außerschulischen Partnern gemeinsam mit den Kindern beschritten werden. Gerade für Kinder mit Zuwanderungsgeschichte oder aus bildungsfernem Umfeld ist es nicht immer "kinderleicht", eigenständig Zugangswege zu den Kunst- und Kulturschätzen in Museen und Ausstellungsorten zu finden. Die erprobten Projektangebote und Vermittlungsformate ermöglichten den Kindern, spielerisch und kreativ die Kasseler Kulturschätze zu entdecken, anknüpfend an die normale Lebenswirklichkeit der Heranwachsenden.
An der ersten Projektphase von Abenteuer Museum waren 498 Kinder und 97 Erwachsene beteiligt. Zu den Kooperationspartnern gehörten dabei die Carl-Anton-Henschel-Schule, die Kultur Kids Nordstadt, die Schule am Warteberg, das Spielhaus Weidestraße und der Verein für türkische Mädchen, Frauen und Familien sowie die Kunsthalle Fridericianum, das Hessen Kassel Heritage, das Museum für Sepulkralkultur, das Naturkundemuseum, das Spohr Museum und das Stadtmuseum.
Aus dem Modellprojekt heraus haben sich teils langfristige Schulkooperationen entwickelt.
Tagung Kulturelle Bildung
Rund 140 Teilnehmer/innen aus ganz Deutschland besuchten die zweitägige Tagung, die am 1. und 2. September 2017 vom Kulturamt der Stadt Kassel in Kooperation mit der documenta und Museum Fridericianum gGmbH sowie der Universität Kassel veranstaltet wurde.
Im Zentrum der Tagung standen unter anderem folgende Fragen: Wie kann Kulturelle Bildung verstärkt auf kommunaler Ebene verankert und weiterentwickelt werden? Wie funktioniert innovative und kreative Kulturvermittlung? Welche Möglichkeiten der (lokalen) Vernetzung unter den Kultur- und Bildungsakteuren können geknüpft und genutzt werden? Und wie wird mit Diversität in der Kulturellen Bildung umgegangen?
Die Tagung fand unter der Schirmherrschaft des Hessischen Kultusministeriums statt und konnte dank der freundlichen Unterstützung der Stiftung Mercator und des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst realisiert werden.
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