Die neue Damaschkebrücke - Ein virtueller Rundgang
Bauwerks- und Lagepläne zum Download
1 Notwendigkeit der Baumaßnahme
1.1 Erhalt bzw. Modernisierung der Infrastruktur
Die im Jahr 1962 gebaute Damaschkebrücke überspannt die Fulda zwischen Buga / Messehallen und Auedamm. Das 136 m lange Bauwerk wurde als 12-Tonnen-Brücke erstellt. Während sie beim Bau lediglich den ländlichen Raum erschlossen hat, dient sie heute der Erschließung der östlich gelegenen Messehallen sowie des Naherholungsgebietes Buga.
Sie entspricht weder in ihrer Dimensionierung mit einer Fahrbahnbreite von 6,00 m, fehlenden Radverkehrsanlagen, beidseitig 1,50 m schmalen Gehwegen und niedrigen Geländerhöhen, noch mit ihrer starken Überhöhung, noch in ihrer Tragfähigkeit den heutigen technischen Regelwerken und den heutigen verkehrlichen Anforderungen. Die Bestandsbrücke weist bereits eine eingeschränkte Nutzbarkeit auf, welche aus den festgestellten Schäden am Bauwerk resultiert. Dies macht den Ersatzneubau der Damaschkebrücke notwendig.
Im Zuge der Brückenerneuerung ist weiterhin eine grundhafte Erneuerung der Straßenverkehrsanlagen im Anschluss an die Damaschkebrücke zwingend erforderlich. Dies ergibt sich einerseits aus der neuen Position der Brücke und andererseits aus der geänderten Höhenlage des Bauwerkes.
Der Zustand der vorhandenen Verkehrsanlagen im Anschluss an die Damaschkebrücke entspricht darüber hinaus nicht mehr den Vorgaben für eine sichere und leistungsfähige Verkehrsabwicklung. Außerdem entsprechen diese nicht dem Stand der Technik, was sich z. B. an den zu geringen Breiten der Verkehrsanlagen für den nichtmotorisierten Verkehr oder an der nicht vorhandenen Barrierefreiheit zeigt.
1.2 Verkehrsentwicklungsplan (VEP)
Die Maßnahme des Straßenverkehrs- und Tiefbauamtes trägt positiv zu den Maßnahmenfeldern des VEP bei (Öffnet in einem neuen Tab)(vgl. VEP 2030, Beschluss der Stadtverordnetenversammlung Nr. 101.17.1751).
1.3 Radverkehrsförderung
Bei den Straßen im Planungsraum handelt es sich um Haupt- und um Nebenrouten im Radverkehr, die Bedeutung für den alltäglichen und auch für den Freizeitverkehr (z. B. R1) haben. Separate Radverkehrsanlagen sind laut Radverkehrskonzept notwendig (Öffnet in einem neuen Tab) (vgl. Radverkehrskonzept, Beschluss der Stadtverordnetenversammlung Nr. 101.18.1345).
Bezüglich des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung zur Förderung des Radverkehrs im Gebiet der Stadt Kassel (Nr. 101.18.1237) trägt die Maßnahme positiv zu einigen Zielen bei.
1.4 Fußverkehrsförderung
Im Bestand sind größtenteils keine regelkonformen Gehwege vorhanden. Ebenso ist weder östlich noch westlich der Damaschkebrücke eine Überquerungsanlage vorhanden. Die Überquerungslängen sind zum Teil enorm lang. Des Weiteren besteht in weiten Teilen des Planungsraums derzeit keine Aufenthaltsqualität für Fußgänger.
1.5 Klimaschutz
Brücke
Aufgrund des Ersatzneubaus und des Abbruches der Bestandsbrücke sind die dauerhaften Beeinträchtigungen für Natur und Landschaft gering. Durch Vermeidungsmaßnahmen zum Biotop-, Boden- und Grundwasserschutz werden die erforderlichen Eingriffe größtmöglich minimiert. Nach Abschluss der Baumaßnahme werden die temporär beanspruchten Flächen in ihren Ursprungszustand versetzt. Im Bereich des alten Brückenbauwerks werden die Uferbereiche wieder naturnah gestaltet und mit Auegehölzen und Bäumen bepflanzt. Verluste von Einzelbäumen werden größtmöglich vermieden und im Falle eines Verlustes durch Ersatzpflanzungen im räumlichen Zusammengang ausgeglichen.
Bei der Wahl der Bauweisen und Baustoffe wird neben der Umweltverträglichkeit auch der Aspekt der Nachhaltigkeit berücksichtigt, dies gilt insbesondere im Hinblick auf die Wiederverwertbarkeit der Hauptbaustoffe.
Straßenverkehrsanlagen
Die Verbesserungen für den Radverkehr sollen zu einer Akzeptanzsteigerung und damit zu einer Erhöhung dieser klimafreundlichen Verkehrsart beitragen. Die Verbesserungen im Fußgänger- und Öffentlichen Personennahverkehr sollen die Attraktivität steigern und die Nutzung erhöhen.
Bei der Wahl der Knotenpunktform steht ein kontinuierlicher Verkehrsablauf mit reduzierten Reisezeitverlusten im Vordergrund, was eine Verringerung der klimaschädlichen Emissionen (Lärm, Schadstoffe) nach sich zieht.
Die Fahrbahnen der neu hergestellten Straßen werden aufgehellte Asphaltdeckschichten erhalten und erfüllen damit einen nicht unerheblichen Beitrag zum Klimaschutz. Der aufgehellte Asphalt besitzt verbesserte Reflexionseigenschaften gegenüber der Sonneneinstrahlung. Dadurch erfolgt eine geringere Aufheizung der Straßenkonstruktion, dies beugt dem sogenannten Wärmeinseleffekt vor und verbessert die Standfestigkeit des Asphaltes hinsichtlich Spurrillenbildung.
Um die Attraktivität des ÖPNV auch in der Zukunft zu stärken, wird die Berücksichtigung einer zukünftigen Nutzung der Brücke durch Schienenfahrzeuge der KVG in den Planungen bedacht.