Time-Capsule

Zwischen Fuldapromenade und Flussufer grub Akram Zaatari seinen Bilder-Bunker ein.

Bewahrung von Kulturgegenständen in Zeiten extremer Gefährdung
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Was über dem Erdboden an eine unvollendete Baumaßnahme erinnert, ist unterirdisch ein höchst gehaltvolles Depot. Eine einbetonierte Metallgitterstruktur birgt 16 in Holzblöcke eingesiegelte Duplikate von Fotografien aus der Sammlung der „Arab Image Foundation“.

Durch das Vergraben in circa einem Meter Tiefe, oberirdisch nur durch einen unscheinbaren Hinweis erkennbar, soll historisch wertvolles Gut symbolisch durch die Zeiten gerettet werden. Anregen ließ sich der Künstler durch Ereignisse zu Beginn des Libanesischen Bürgerkriegs. 1975 hatte das Nationalmuseum Beirut viele seiner Schätze durch Eingießen in Betonblöcke vor Zerstörung geschützt.

Mit seiner Zeitkapsel griff Zaatari dieses Verfahren auf, indem er fotografisches Dokumentationsmaterial den Entwicklungen in der Außenwelt entzog. Er sah darin ein radikales Beispiel für die Bewahrung von Kulturgegenständen in Zeiten extremer Gefährdung und eine Erweiterung des fotografischen Archivierens in andere Kunstformen. Die Entstehung der Zeitkapsel wurde durch eine Video‐Aufzeichnung dokumentiert. 

Zur documenta 13
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Über das Begriffspaar „Zusammenbruch und Neubeginn“ verankert Carolyn Christov‐Bakargiev ihre Ausstellung gleichzeitig in der Geschichte Kassels und in der Geschichte der documenta.

Unter einem ganzheitlichen, nichtanthropozentrischen Weltbild werden aktuelle politische, wissenschaftliche, ökologische und ökonomische Problemfelder angesprochen. Allseits grenzüberschreitend, erweitert sich der bisherige Zuständigkeitsradius der Ausstellungsreihe auch auf nichtkünstlerische Wissensbereiche.

Mit der Grundhaltung des philosophischen Skeptizismus vermeidet der „Ort der Inszenierung von Subjektivität“ verbindliche Aussagen über die Kunst und die Welt, in der sie stattfindet.

Künstler Akram Zaatari: Geboren 1966 in Sidon, Libanon. Kurator, Fotograf, Installations- und Videokünstler. 1997 Mitgründer des Fotoarchivs „Arab Image Foundation“. Seine Arbeit basiert auf dem Sammeln, Studieren und Archivieren der fotografischen Geschichte des Mittleren Osten. Lebt in Beirut. Teilnehmer documenta 13.
Kunstwerk Time Capsule; Beton, Stahl, Holz, Acryl, Zeit, fotografierte Erinnerungen. Gesamtmaße 268 x 83 x 83 cm, oberirdisch 160 x 30 x 30 cm
Ausstellung documenta 13, 2012
Standort Fuldapromenade

Rundgang zu den Außenkunstwerken

Es gibt verschiedene  Rundgänge zu den documenta-Außenkunstwerken. "Time Capsule" gehört zum Parcours Staatspark Karlsaue. Auf der Karte finden Sie die verschiedenen Rundgänge und Kunstwerke in der Nähe.

Objektstandorte, die sehr nahe beieinander liegen, erscheinen als Zahlen. Durch Anklicken der Kreise wird die Darstellung entzerrt, und die Kunstwerke lassen sich einzeln ansteuern.