Rahmenbau (Landschaft im Dia)

Der „Rahmenbau“, von Haus-Rucker-Co errichtet zur documenta 6 im Jahr 1977, öffnet sich zum Staatspark Karlsaue.

Sehen und gesehen werden
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Die begehbare Plastik aus der Werkgruppe der "Provisorischen Architektur” dient als Vorrichtung zur Blicklenkung. Sie zeigt den Vorgang des selektiven Sehens und die Funktion des Bilderrahmens. An der Hangkante des Friedrichsplatzes ist einer leicht geneigten Rahmenkonstruktion eine kleinere an einem Arm vorgehängt. Der Rahmen schneidet einen Teil der Wirklichkeit aus und lässt ihn zu einem Landschaftsbild werden.

Im aktiven Umgang mit der Installation können die Betrachtenden zu Objekten der Betrachtung werden. Denn wer die Bühnensituation über einen seitlichen Steg umgeht, findet sich nun selbst im Bild wieder. Dort wiederholt sich das Rahmungserlebnis in Richtung Orangerie. Gleichzeitig öffnet sich in Gegenrichtung ein Bild zur Innenstadt.

Das wahrnehmungstheoretische Demonstrationsobjekt steht in Bezug zu Observatorien, Kalenderbauten und anderen historischen Architekturen zur Einbindung des Individuums in kosmische Zusammenhänge.

Zur documenta 6
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„Kunst in der Medienwelt – Medien in der Kunst“ lautet das Motto, unter dem der künstlerische Leiter Manfred Schneckenburger jene aktuellen Kunstformen dokumentiert, die ihre eigenen medialen Bedingungen untersuchen. Das „Medienkonzept“ entfaltet sich in Themenkomplexen wie Fotografie, Handzeichnungen, Utopisches Design und anderen Teilausstellungen. Neben dem Schwerpunkt „Malerei als Thema der Malerei“ wird insbesondere das neue Medium Video ausführlich berücksichtigt. Die dreidimensionale Kunst erschließt im Spannungsfeld zwischen Stadt und Naturlandschaft neue Wirkungsmöglichkeiten. Und in der Karlsaue werden die Prinzipien der „horizontalen Plastik“ demonstriert.

Künstler Haus-Rucker-Co: Die 1967 in Wien von Laurids Ortner, Günter Zamp Kelp, Klaus Pinter und (ab 1971) Manfred Ortner gegründete Architekten-, Designer- und Künstlergruppe arbeitet bis 1992 an architekturkritischen und umweltbezogenen Projekten. 1970 unterhält die Gruppe ein Studio in Düsseldorf, 1971-1977 auch in New York. Teilnehmer documenta 5, 6, 8.
Kunstwerk "Rahmenbau"; Stahl, Stahlgitter. 14 x 16,5 x 31 m
Ausstellung documenta 6, 1977
Standort Friedrichsplatz / Gustav-Mahler-Treppe
Lage  Link zum Stadtplan (Öffnet in einem neuen Tab)

Rundgang zu den Außenkunstwerken

Es gibt verschiedene  Rundgänge zu den documenta-Außenkunstwerken. Der "Rahmenbau" gehört zum Parcours Staatspark Karlsaue. Auf der Karte sehen Sie weitere Objekte die zu diesem Rundgang gehören. 

Objektstandorte, die sehr nahe beieinander liegen, erscheinen als Zahlen. Durch Anklicken der Kreise wird die Darstellung entzerrt, und die Kunstwerke lassen sich einzeln ansteuern