Radbügel im Stadtgebiet

Damit Fahrräder noch sicherer in Kassel abgestellt werden können, wurden im Stadtgebiet insgesamt 1800 Abstellplätze mit 950 Radbügeln installiert. Grundlage ist ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung aus dem Jahr 2019.

Aktuell: Die Evaluation vom Januar 2025 zeigt, dass die Fahrradbügel gut angenommen werden. Weitere Informationen finden Sie in der  Pressemitteilung sowie weiter unten auf dieser Seite. 

Im wiederaufgebauten Kassel spielten Einrichtungen für den Fahrradverkehr über Jahrzehnte so gut wie keine Rolle, was sich auch an der zur Verfügung stehenden Verkehrsfläche ablesen lässt (Auto: 61 Prozent, Fußgänger: 29 Prozent, ÖPNV: 6 Prozent, Fahrrad 4 Prozent). Mittlerweile steigt die Zahl der Radfahrenden und damit auch der Bedarf an sicheren Abstellplätzen. Bis Ende 2023 schaffte die Stadt daher derzeit 1.800 Abstellplätze mittels rund 950 meist beidseitig nutzbarer Radbügel. Nach einem Jahr wurden die Standorte einer Überprüfung unterzogen.  

Die Fahrradbügel sind dabei ein Teil eines Programms zur Förderung des Radverkehrs, für dessen Attraktivität Abstellmöglichkeiten an Start und Ziel einer Fahrt eine wichtige Rolle spielen.

Konkret fordert der  Beschluss der Stadtverordnetenversammlung (Öffnet in einem neuen Tab) aus dem Jahr 2019 (Ziel 7, Seite 13), eine Quote von 40 Radabstellmöglichkeiten (=20 beidseitig nutzbare Anlehnbügel) pro 100 Pkw-Parkmöglichkeiten anzustreben. Die Quote der Radabstellmöglichkeiten orientiert sich an den örtlichen Begebenheiten wie beliebten Orten und der Art der Bebauung und kann auch höher ausfallen. Fahrradstellplätze dienen genauso wie Kfz‐Stellplätze dazu, die Erreichbarkeit von Örtlichkeiten zu gewährleisten. 


Wie ist die Akzeptanz der neuen Fahrradbügel?

Eine groß angelegte Evaluation von 862 neuen Fahrradbügeln an 225 Standorten hat im Januar 2025 ergeben, dass die allermeisten gut angenommen werden.

Besonders in den Stadtteilen Wehlheiden, Südstadt und Vorderer Westen werden die Fahrradbügel gut angenommen. Bei einer vergleichsweise geringen Anzahl von Standorten gibt es Anhaltspunkte, um künftig über die Örtlichkeit bzw. die Anzahl der Bügel am Standort nachzudenken. 

Zum Hintergrund der Evaluation 

Vom 9. Mai 2023 bis 17. Oktober 2024 wurden die Fahrradbügel 2.239-mal an zufällig ausgewählten Zeitpunkten aufgesucht, um die Belegung zu dokumentieren. Jeder Standort wurde mindestens siebenmal angesteuert. Bei der Auswertung wurden zentrale Bereiche mit hoher Bevölkerungsdichte und hohem Parkdruck separat betrachtet. Über die Details hat der Magistrat am 14. Januar 2025 im Ausschuss für Stadtentwicklung, Mobilität und Verkehr berichtet. 

Die Akzeptanz der hundert Standorte in zentralen Bereichen mit hohem Parkdruck ergab, dass davon 93 an den zufälligen Erfassungstagen mindestens einmal mit abgestellten Fahrrädern angenommen und sieben nicht angenommen werden. In den sonstigen Bereichen stehen 91 angenommene 34 nicht angenommenen Standorten gegenüber. Dies spiegelt sich auch in den Auslastungen wider. Zentrale Bereiche haben mit 54 Prozent eine höhere Auslastung gegenüber den sonstigen Bereichen mit 41 Prozent. Die Standorte werden nicht nur von Rädern belegt, sondern auch Mofas, E-Roller und Verleihräder stehen auf den Flächen. 

Anschließend können die Ortsbeiräte alternative Standorte für die Radbügel vorschlagen, welche nicht gut angenommen werden.

Wie ist der Stand bei den anderen Stadtteilen?

Bisher wurden in 14 von 23 Kasseler Stadtteilen Fahrradbügel installiert. Auch in den anderen Kasseler Stadtteilen besteht eine deutliche Nachfrage nach neuen Fahrradbügeln. Diese sollen im Rahmen eines zweiten Förderprogramms gemeinsam mit den Ortsbeiräten geplant und gebaut werden. Die zeitliche Abfolge dafür steht noch nicht fest. Allerdings werden unabhängig davon bei jeder einzelnen Straßenbaumaßnahme auch immer Planungsvarianten mit neuen Fahrradbügeln erarbeitet. 

Nach welchen Kriterien wurden die Fahrradbügelstandorte ausgewählt?

Jeder Standort wurde individuell geplant. Dazu gehören unter anderem Beteiligungen der Ortsbeiräte sowie Ortsbegehungen. Die Planungen für die umzusetzenden Standorte wurden und werden vom Straßenverkehrs- und Tiefbauamt mit den jeweiligen Ortsbeiräten abgestimmt. Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, an diesen Sitzungen teilzunehmen und Wünsche zu formulieren. 

Die Entscheidung, wo genau Bügel installiert wurden, wurde nach Abwägung aller Belange getroffen. Grundsätzlich sollten Gehwege dabei weiter vornehmlich dem Fußverkehr dienen und nicht noch weiter eingeschränkt werden. Grünflächen sollten nicht weiter versiegelt werden. Mittelfristig sollen gemäß Beschlusslage Rad‐ und Fußverkehr soweit wie möglich voneinander getrennt werden. Dementsprechend wurden örtlich auch Fahrbahnränder bzw. Seitenstreifen, auf denen bisher Autos parkten, zum Abstellen von Fahrrädern vorgehalten.

Standorte der umgesetzten und geplanten Fahrradbügel

Standorte der umgesetzten und geplanten Fahrradbügel

Standorte der umgesetzten und geplanten Fahrradbügel 

 Eine tabellarische Übersicht der Standorte gibt es hier

Hinweis: Karte und Liste zeigt die Standorte gemäß Planung. An manchen Standorten kann die Ausführung bezüglich der Lage und Anzahl geringfügig abweichen. Sollte dieser Fall auftreten, werden die Informationen angeglichen.

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