Goethestraße

Fahrrad- und fußgängerfreundlicher Ausbau zwischen Dag-Hammarskjöld-Straße und Freiherr-vom-Stein-Straße

Das Straßenverkehrs- und Tiefbauamt Kassel plant auf Grundlage des beschlossenen Radverkehrskonzeptes und der Vorgaben des Landes Hessen die einheitliche Gestaltung von Fahrradstraßen im Kassler Stadtgebiet (Gemarkung 1595 Wahlershausen, Flur 4, Flurstücke 67/12, 327/67, 386/67, 81/6, 43/6 und 35/2).
Die Baumaßnahme umfasst den fahrrad- und fußgängerfreundlichen Ausbau der Goethestraße im Abschnitt zwischen Dag-Hammarskjöld-Straße und Freiherr-vom-Stein-Straße im Stadtteil Vorderer Westen. 
Der Bauabschnitt ist ein Bestandteil des Nebenradroutennetzes der Stadt Kassel und soll perspektivisch die Netzlücke zwischen dem Bahnhof Wilhelmshöhe und Innenstadt / Universität Kassel für den Radverkehr schließen und folgt somit auch dem Stadtverordnetenbeschluss „Stärkung der Radfahrachse Bad Wilhelmshöhe – City“ (Nr. 101.16.922) vom 25. August 2008 sowie dem Stadtverordnetenbeschluss „Optimierung der Radroutenverbindung zwischen Holländischem Platz und dem ICE-Bahnhof Wilhelmshöhe“ (Nr. 101.17.1884) vom 14. Dezember 2015. 

Zusammen mit dem ebenfalls geplanten Umbau des Knotenpunktes Freiherr-vom-Stein-Straße schließt das Projekt nahtlos an den in 2021 fertiggestellten ersten Bauabschnitt der Goethestraße an.

Notwendigkeit der Baumaßnahme

Archivfoto der Goethestraße
Archivfoto der Goethestraße

Im genannten Bauabschnitt befindet sich die Heinrich-Schütz-Schule, eine Gesamtschule der Jahrgangsstufen 5 bis 10. Auch in Anbetracht eines gut funktionierenden Schulweges ist der fahrrad- und fußgängerfreundliche Um- und Ausbau unerlässlich, um eine gut funktionierende, sichere und barrierefreie Führung für Fußgänger und Fahrradfahrer zu ermöglichen, aber auch die Unfallhäufungen insbesondere am Knotenpunkt Freiherr-vom-Stein-Straße zu reduzieren. (Verkehrsentwicklungsplan 2030, Maßnahmen A1 und A3). Zudem wird die Querung für Radfahrer am Knotenpunkt Dag-Hammarskjöld-Straße im Zuge des geplanten Ausbaus der Regentenstraße nach Fertigstellung des Willy-Brandt-Platz am ICE-Bahnhof Wilhelmshöhe verbessert.

Erhalt bzw. Modernisierung der Infrastruktur

Wie im genannten Stadtverordnetenbeschluss in Ziffer II (4) beschrieben, sollen bei künftigen baulichen Maßnahmen die Querungsmöglichkeiten für den Fuß- und Radverkehr sowie die Sichtbeziehungen an den Knotenpunkten / Einmündungen verbessert werden. So wird beispielsweise in einem weiteren Bauabschnitt der Knotenpunkt Freiherr-vom-Stein-Straße mit einer Lichtsignalanlage ausgestattet und mit einem Blindenleitsystem und Nullabsenkungen barrierefrei ausgebaut. Gleichzeitig wird durch die Trennung von Fuß- und Radverkehr und insbesondere durch die Verbreiterung des schulseitigen Gehweges der Schulweg sicherer gestaltet. Zudem ist die Straße durch den Radverkehr aufgrund der Lage und Verbindungsfunktion (ICE-Bahnhof – Holländischer Platz / Innenstadt) stark frequentiert, sodass diese prädestiniert ist zu einer Fahrradstraße umfunktioniert zu werden. Die Gestaltung erfolgt analog zu den Vorgaben des Radverkehrskonzepts der Stadt Kassel sowie den Qualitätsstandard und Musterlösungen der Nahmobilität Hessen. Dadurch, dass sich der neugeplante Straßenquerschnitt im Vergleich zum Bestand erheblich ändert und hieraus bauliche Eingriffe in den vorhandenen Fahrbahnbereich notwendig werden, ist eine Erneuerung der Fahrbahn notwendig. Somit ist auf dem Streckenabschnitt gewährleistet, dass die Fahrbahn nachhaltig markiert werden kann. 


Planungsfoto der Goethestraße

Verkehrsentwicklungsplan (VEP) 2030

Die Maßnahme trägt positiv zu folgenden Maßnahmenfeldern des VEP bei: 

  • A2 Trennung von Fuß- und Radverkehr
  • A3 Barrierefreie Wegenetze
  • B1 Erweiterung des Hupt- und Nebenroutennetzes
  • B3 Ausbau des Radwegenetzes
  • B4 Einrichtung von weiteren Fahrradstraßen
  • B5 Fahrradfreundlicher Ausbau von Knoten
  • B6 Verkehrssicherheit für Radfahrer
  • B7 Systematischer Ausbau der Abstellanlagen

(vgl. Verkehrsentwicklungsplan 2030, Beschluss der Stadtverordnetenversammlung Nr. 101.17.1751)

Radverkehrsförderung

Auf Grundlage des Stadtverordnetenbeschlusses vom 23. September 2019 zur Förderung des Radverkehrs im Gebiet der Stadt Kassel (Nr. 101.18.1237) sind Netzlücken im Radverkehrsnetz zu schließen. Die Radrouten sind komfortabel und durchgängig befahrbar herzustellen und dabei der Kfz-Durchgangsverkehr geeignet zu reduzieren bzw. zu entschleunigen. 

Bezüglich des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung zur Förderung des Radverkehrs im Gebiet der Stadt Kassel (Nr. 101.18.1237) trägt die Maßnahme positiv zu den Zielen ll. (2) und ll. (4). bei. Die Baumaßnahme Goethestraße 2. BA – Fahrradstraße schließt hierbei eine weitere Netzlücke im Nebenroutennetz des Radverkehrs zwischen dem Bahnhof Wilhelmshöhe und der Innenstadt / Universität Kassel. Die Gestaltung der Fahrradstraßen in Kassel soll einem einheitlichen Prinzip folgen, dass sowohl den Wiedererkennungswert von Fahrradstraßen steigert, als auch die Verkehrssicherheit für den Radverkehr und gleichzeitig die Aufmerksamkeit des Kfz-Verkehrs gegenüber dem schwächeren Verkehrsteilnehmer vergrößert. Gleichzeitig wird die Führungskontinuität für alle Verkehrsteilnehmer erkennbar fortgeführt. Zudem wird durch den geplanten Umbau des Knotenpunktes Freiherr-vom-Stein-Straße nach Fertigstellung des Willy-Brandt-Platzes am ICE-Bahnhof Wilhelmshöhe eine sichere und lichtsignalgesteuerte Querung mit Anschluss an den bereits fertiggestellten Bauabschnitt der Fahrradstraße Goethestraße geschaffen.

Fußverkehrsförderung

Die Gehwege werden in der Goethestraße auf eine komfortable Breite von 2,50 m ausgebaut bzw. der schulseitige Gehweg auf 3,00 m ausgebaut. Für den Fußverkehr wird das vorhandene Leitsystem im Kreuzungsbereich zur Dag-Hammarskjöld-Straße nach aktuellem Stand der Technik angepasst. Die geplanten Maßnahmen tragen positiv zur Steigerung der Nahmobilität bei.

Klimaschutz

Die Schaffung von Grünflächen durch Entsiegelung von befestigten Flächen und die Pflanzung von Bäumen in der Goethestraße tragen positiv zum innerstädtischen Klima bei. Im Vergleich zum Bestand wird eine Fläche von etwa 1.500 m² (entspricht etwa 30 Prozent des Streckenabschnitts) insgesamt in dem beschriebenen Streckenabschnitt entsiegelt und 10 Bäume neu gepflanzt (entspricht 25 Prozent mehr Bäume). Zudem hat die Erhöhung der Attraktivität von Radverbindung i.d.R. eine Steigerung des Radverkehrs zur Folge, was den Kfz-Verkehr reduziert und somit positiv zum Klimaschutz beitragen kann.