Königstor

Zwischen Goethestraße, Rathenauplatz und Friedrichstraße wird das Königstor zur Fahrradstraße. Außerdem wird der Abschnitt fußgängerfreundlicher gestaltet was zu einer verbesserten Aufenthaltsqualität beiträgt.

Das Straßenverkehrs- und Tiefbauamt Kassel plant im Königstor in den Stadtteilen Vorderer Westen und Mitte (Gemarkung Kassel 1530, Flur 5, 9 und Flur 53) eine Fahrradstraße einzurichten. Die Fahrradstraße soll ab der Goethestraße über die Nebelthaustraße und die Luisenstraße in das Königstor führen und in der Friedrichsstraße enden. An der Einmündung Sophienstraße verläuft die Fahrradstraße ebenfalls in Richtung Wilhelmshöher Allee und endet am Rathenauplatz. Die Fahrradstraße wird nach Fertigstellung eine Länge von ca. 1,1 km aufweisen zzgl. ca. 300 m zwischen Sophienstraße und Wilhelmshöher Allee. Auf der gesamten Länge der Fahrradstraße werden nach den Musterlösungen und Qualitätstandards der Nahmobilität Hessen notwendige Markierungen und Beschilderungen, sowie diverse bauliche Verbesserungen vorgenommen. Die Planung berücksichtigt damit den Stadtverordnetenbeschluss vom 23. September 2019 komfortable durchgängige Radverkehrsrouten in Nebenstraßen zu gestalten. Die Maßnahme Königstor - Fahrradstraße ist im Rahmen der Nahmobilität – Mobiles Hessen 2030 beim Land Hessen für eine Förderung angemeldet. Die Maßnahme ist zwischen Goethestraße, Rathenauplatz und Friedrichsstraße in zwei Bauabschnitte eingeteilt. Der erste Bauabschnitt beginnt an der Westendstraße und endet an der Einmündung Friedrichsstraße. Im anschließenden zweiten Bauabschnitt werden die Abschnitte zwischen Westendstraße, Goethestraße und Rathenauplatz hergestellt. Die Fortführung der Fahrradstraße im Bereich zwischen der Einmündung Friedrichsstraße, der Fünffensterstraße und der Baugrenze zum Bauvorhaben Brüder-Grimm-Platz erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt mit dem geplanten Umbau des Brüder-Grimm-Platzes.

Planungsfoto Königstor
Planungsfoto Königstor

Notwendigkeit der Baumaßnahme

Archivfoto Königstor
Archivfoto Königstor

Erhalt bzw. Modernisierung der Infrastruktur
Die Fahrbahn in den beschriebenen Streckenabschnitten befindet sich in Teilen in einem baulich schlechten Zustand. Das macht stellenweise Deckensanierungen erforderlich, da hier ansonsten nicht nachhaltig markiert werden kann. Dazu werden auch die Fußwegeverbindungen im Königstor gestärkt, indem neben der Verkürzung von Querungslängen auch schadhafte und in die Jahre gekommene Oberflächen erneuert werden.

Verkehrsentwicklungsplan (VEP) 2030
Die Maßnahme trägt positiv zu folgenden Maßnahmenfeldern des VEP bei:

  • A2 Trennung von Fuß- und Radverkehr
  • A6 Fußverkehrsfreundliche Straßenräume / attraktive öffentliche Räume
  • B1 Erweiterung des Haupt- und Nebenroutennetzes
  • B3 Ausbau des Radwegnetzes
  • B4 Einrichtung von weiteren Fahrradstraßen
  • B6 Verkehrssicherheit für Radfahrer
  • B7 Systematischer Ausbau der Abstellanlagen
  • D2 Anpassungen im Straßennetz
  • D6 Stadtverträgliche und integrierte Straßenraumgestaltung

 (vgl. Verkehrsentwicklungsplan 2030, Beschluss der Stadtverordnetenversammlung Nr. 101.17.1751)

Radverkehrsförderung
Durch die Einrichtung einer Fahrradstraße im beschriebenen Abschnitt und den damit einhergehenden Markierungen, Beschilderungen und baulichen Anpassungen, wird die Verkehrssicherheit für den Radverkehr und gleichzeitig die Aufmerksamkeit des Kfz-Verkehrs gegenüber dem schwächeren Verkehrsteilnehmer vergrößert. Dies ist besonders bei der heutigen Nutzung des Königstors als direkte Verbindung zur Innenstadt wichtig. Damit soll das Königstor für den Radverkehr weiter an Bedeutung gewinnen und als bevorzugte, sichere Verbindung genutzt werden. Die durch den Radverkehr sehr stark frequentierte Straße ist aufgrund ihrer Lage und Verbindungsfunktion (Hauptroute RV) prädestiniert zu einer Fahrradstraße umfunktioniert zu werden. Die Gestaltung erfolgt analog zu den Vorgaben des Radverkehrskonzepts der Stadt Kassel und den o.g. Musterlösungen des Landes Hessen. Mit gestalterischen Maßnahmen unter anderem für den Vorplatz der Sporthalle am Königstor, können Besucher der Sporthalle ihre Fahrräder überdacht abstellen.

Bezüglich des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung zur Förderung des Radverkehrs im Gebiet der Stadt Kassel (Nr. 101.18.1237) trägt die Maßnahme positiv zu den Zielen ll.(2), ll.(4) und II.(7) bei.

Fußverkehrsförderung
Der Streckenabschnitt soll insgesamt fußgängerfreundlicher gestaltet werden. Städtebauliche und gestalterische Verbesserungsmaßnahmen im direkten Umfeld der Fahrradstraße schaffen dazu Aufenthaltsqualität, wie auf dem geplanten Vorplatz für die Sporthalle am Königstor. Dazu gehören auch Aufwertungen in den Bereichen der Gehwege, sowie auf den Flächen rund um die Einmündungsbereiche der Fahrradstraße. So soll eine ganzheitliche Verbesserung des Straßenraumes und des direkten Umfeldes erfolgen, die sich durch die Reduzierung von Querungslängen (insbesondere für Kinder auf Schulwegen) positiv auf die Sicherheit von Fußgängern auswirken soll.

Klimaschutz
Im Straßenraum des Planungsbereichs stehen zurzeit ca. 55 Bäume. Zur Verbesserung des Klimas sind aktuell ca. 12 Neupflanzungen vorgesehen. In der heutigen Situation befinden sich im Straßenraum des Planungsbereichs ca. 800m² nicht versiegelte Fläche. Mit der vorliegenden Planung werden die vorhandenen Grünflächen z.T. gestalterisch aufgewertet und Flächen im Umfang von ca. 470m² zusätzlich entsiegelt. So wird eine Steigerung der unversiegelten Flächen um ca. 59% und eine Steigerung der vorh. Bäume um ca. 22% erreicht. Diese Entwicklungen stehen mit der Errichtung einer weiteren Fahrradstraße für Kassel ebenfalls im Kontext der Klimaneutralität und der Klimaziele 2030.