Durch die Umgestaltung der Außenanlagen bietet sich die Chance, die sich bisher eher abgrenzende Wohnanlage mit dem Quartier zu verknüpfen und ihre Bedeutung für das Forstfeld zu stärken. Zudem fungiert die Anlage als Bindeglied zwischen dem Forstfeld und der Söhrebahntrasse und trägt somit einen wichtigen Teil zur Vernetzung mit dem Stadtteil Bettenhausen bei.
Im Vordergrund steht hierbei die Neuanlage von möglichst barrierefreien Verbindungswegen zur Verbesserung der gesamten Infrastruktur im Quartier, die Verbesserung der Aufenthaltsqualität und Verweilmöglichkeiten, die Überarbeitung des Grünraumkonzeptes, sowie die Neugestaltung der Hauseingänge.
Die neuen Wegeverbindungen auf der Rückseite werden alle auf einer zentralen Allee zusammengeführt. Dabei entstehen an den Übergängen zur Allee kleine Platzsituationen mit Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen einladen und somit als Kommunikationsflächen für die Anwohner dienen. Sämtliche Wege werden dabei mit Betonsteinpflaster in Anthrazit, alle Platzflächen mit Betonsteinplatten in Anthrazit hergestellt. Die Allee als zentrale Wegeachse wird von Bäumen flankiert, die nachts beleuchtet sind und durch gezielte Inszenierung zu Raumgestaltern werden, ohne dabei störend zu wirken. Gleichzeitig wird auch das Defizit der derzeit unzureichenden Beleuchtung ausgeglichen und das Sicherheitsgefühl im Quartier gestärkt.
Zur Stärkung des Sicherheitsgefühls werden auch die ehemaligen, eher unscheinbar wirkenden Kellereingänge zu hellen Innenhöfen umgebaut. Die notwendige Abfangung des Geländes erfolgt dabei mit Betonblöcken, die je nach Höhenversprung zweireihig in unterschiedlichen Höhen eingebaut werden und damit gleichzeitig als Sitzelemente dienen. Als Absturzsicherung werden die Sitzbockreihen hinterpflanzt. In die neuen breiten Treppenanlagen werden Kinderwagenrampen integriert, die den Zutritt zu den Außenanlagen mit Fahrrädern und Kinderwagen ermöglichen.
In Verbindung mit den neuen großzügigen Glaselementen entsteht somit eine einladende Geste, die durch die verbesserte Anbindung an das Quartier eine attraktive Alternative zu den Haupteingängen auf der Vorderseite darstellt und zukünftig einen Aufenthalt im Hausnahbereich ermöglicht.
Die Vorderseiten werden als großzügige Vorplatzflächen ausformuliert, die in Teilen gleichzeitig als notwendige Flächen für die Feuerwehr dienen. Die entstehenden Abstandsflächen zum Haus werden mit in Beton verlegtem Kalkgrobschotter ausgelegt, in denen vereinzelte Gehölze Akzente setzen. Zudem gibt es an allen Vorplatzsituationen Sitzblöcke, die zum Ankommen und temporären Verweilen einladen.
Neben der bereits beschriebenen Bepflanzung entlang der Allee, sowie der Pflanzung der Geländeabfangung an den Kellereingängen, wird die vorhandene Vegetation in einzelnen Bereichen ausgedünnt. So wurde bereits der sehr dicht bewachsene Hang zwischen Wohnanlage und Kita gerodet und einzelne Solitärbäume freigestellt. In anderen Bereichen wird Bestandsvegetation hingegen durch Neupflanzungen aus Arten, die bereits im Quartier vorkommen, ergänzt, wodurch die bereits vorhandenen Qualitäten gezielt betont werden.
Der zweite Bauabschnitt an der Heinrich-Steul-Straße 13-25 konnte im Frühjahr 2020 abgeschlossen werden, die Sanierungsarbeiten an den Gebäuden des 3. Bauabschnitts haben bereits begonnen.
Die Neugestaltung der Außenanlagen soll für die Bewohner der Anlage eine positive Identifizierung mit der eigenen Wohnsiedlung schaffen. Speziell für das Forstfeld entsteht gleichzeitig ein Freiraum, der sich seinem Umfeld öffnet.