Kindersprachscreening KiSS

Das Kindersprachscreening (KiSS) ist ein systematisches Verfahren zur Überprüfung und Beobachtung des Sprachstands durch pädagogische Fachkräfte in Kindertagesstätten. Das Screening ist geeignet für 4 bis 4½‐jährige Kinder.

Die Sprache hat eine zentrale Bedeutung für die Kommunikationsfähigkeit. Die Sprachentwicklung unterliegt dabei vielfältigen Einflüssen und beginnt bereits beim Säugling. Die Eltern sollten bei ihrer Zuwendung zum Kind immer mit dem Kind sprechen. Wichtig dabei ist auch, auf das Kind zu reagieren. Durch Aktion und Reaktion lernt das Kind, seine Sprache weiterzuentwickeln. 

Das Kindersprachscreening (KiSS) kann förderbedürftige oder medizinisch abklärungsbedürftige Sprachbereiche des Kindes frühzeitig entdecken. Es wird durch speziell geschulte Erzieherinnen und Erzieher in der Kita durchgeführt. Dabei werden die Kinder anhand eines Wimmelbildes spielerisch durch das Screening geführt.

Die Schulung der Erzieherinnen und Erzieher erfolgt durch KiSS-Sprachexpertinnen und -experten in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt Region Kassel. Die Sprachexpertinnen und -experten sind auch immer Ansprechpartner für die Erzieherinnen, Erzieher und für die Eltern/Sorgeberechtigten.

KiSS ist ein Projekt des Hessischen Kindervorsorgezentrums am Universitätsklinikum Frankfurt und erfolgt in enger Kooperation mit den regionalen Gesundheitsämtern in den Kitas vor Ort.

KiSS besteht aus drei Teilen

Kinderbogen
Mit dem Kinderbogen wird der Sprachstand des Kindes bestimmt. Dabei werden die Spontansprache, die Artikulation, der Wortschatz sowie die Wort‐ und Satzgrammatik erfasst.

Kitabogen
Im Kitabogen geben die pädagogischen Fachkräfte ihre Beobachtungen zur sprachlichen Entwicklung des Kindes in der Kindertagesstätte an und benennen die Faktoren, die die sprachliche Entwicklung in der Kita beeinflussen.

Elternbogen
Im Elternbogen machen die Eltern Angaben zu der bisherigen sprachlichen Entwicklung des Kindes im heimischen Umfeld und zu Faktoren, die die sprachliche Entwicklung dort beeinflussen. Der Elternbogen steht in 12 Sprachen zur Verfügung. 

Mit dem Kindersprachscreening wird ein Profil erstellt, aus dem die Sprach‐Kompetenzen des Kindes abgelesen werden können.

Im Ergebnis erfolgt die Einschätzung des Sprachstandes als

  • unauffällig  
  • sprachpädagogisch förderbedürftig
  • medizinisch abklärungsbedürftig durch den Kinderarzt
  • sprachpädagogisch förderbedürftig und medizinisch abklärungsbedürftig. 

Für Kinder mit sprachpädagogischem Förderbedarf lassen sich anhand des Profils individuelle Förderziele ablesen, die nach den Grundsätzen des Hessischen Bildungs‐ und Erziehungsplanes umgesetzt werden können. 

Sollte der Sprachstand medizinisch abklärungsbedürftig sein, wird das Kind von einer Sprachexpertin bzw. Sprachexperten des Gesundheitsamtes erneut überprüft und die Vorstellung bei der Kinderärztin oder dem Kinderarzt empfohlen.

  • Gesundheitsamt Region Kassel

    Sprachberatung

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