Wie kann man sich anstecken?
Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist vor allem bei engem Kontakt möglich, insbesondere durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten und den typischen Hautveränderungen (Pockenläsionen, z.B. Bläscheninhalt, Schorf), unter anderem auch im Rahmen sexueller Aktivitäten. In den Hautveränderungen befinden sich besonders hohe Virusmengen.
Eine Übertragung durch Tröpfchen ist bereits beim Auftreten unspezifischer Symptome (wie z.B. Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen) und noch vor dem Auftreten der Hautläsionen bei Face-to-Face-Kontakt im Nahbereich durch ausgeschiedene Atemwegssekrete möglich. Eine Übertragung über Aerosole über den Nahbereich hinaus erscheint nach aktuellem Kenntnisstand als unwahrscheinlich.
Auch über Kleidung, Bettwäsche, Handtücher oder Gegenstände wie Essgeschirr, die durch den Kontakt mit einer infizierten Person mit dem Virus kontaminiert wurden, kann man sich infizieren.
Geschwüre, Läsionen oder Wunden im Mund können ebenfalls ansteckend sein, d.h. das Virus kann dann auch über den Speichel übertragen werden.
Die Aufnahme der Viren erfolgt meist über kleinste Hautverletzungen sowie über die Schleimhäute (Auge, Mund, Nase, Genitalien, Anus), möglicherweise auch über den Atmungstrakt.
Menschen, die in engem Kontakt mit einer ansteckenden Person stehen, wie z.B. Sexualpartner und Haushaltsmitglieder, ggf. Angehörige des Gesundheitswesens, sind daher einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt und können Kontaktpersonen sein.
Wie lange ist man ansteckend?
Infizierte sind ansteckend, solange sie Symptome haben - in der Regel zwei bis vier Wochen lang.
Die Isolation dauert, bis Schorf und Krusten abgeheilt sind bzw. abfallen, jedoch mindestens 21 Tage.
Wer kann sich impfen lassen?
Die Impfung gegen Affenpocken wird aktuell nur bestimmten Personengruppen empfohlen. Eine Impfung anderer Bevölkerungsgruppen ist bisher nicht notwendig oder empfohlen.
Die STIKO empfiehlt die Impfung
a) für Personen mit einem erhöhten Infektionsrisiko. Hierzu zählen derzeit:
- Männer über 18 Jahre, die Sex mit Männern haben (MSM) und dabei häufig die Partner wechseln.
- Personal in Speziallaboratorien, das gezielte Tätigkeiten mit infektiösen Laborproben, die Orthopockenmaterial enthalten, ausübt und nach individueller Risikobewertung durch den Sicherheitsbeauftragten als infektionsgefährdet eingestuft wird.
b) als Postexpositionsprophylaxe (PEP) für asymptomatische Personen über 18 Jahre nach Kontakt zu Affenpocken. Hierzu zählen:
- Enge körperliche Kontakte über nicht intakte Haut oder über Schleimhäute (z.B. sexuelle Kontakte, zwischenmenschliche Kontakte von Familienangehörigen, auch gemeinsame Nutzung zum Beispiel von Handtüchern, Bettwäsche u.a.) oder längerer ungeschützter face-to-face-Kontakt < 1m mit einer an Affenpocken erkrankten Person (z.B. Haushaltskontakte).
- Nach engem Kontakt ohne ausreichende persönliche Schutzausrüstung (Handschuhe, FFP2-Maske/medizinischer Mund-Nasenschutz und Schutzkittel) zu einer Person mit einer bestätigten Affenpockenerkrankung, ihren Körperflüssigkeiten oder zu kontaminiertem potenziell infektiösen Material (z.B. Kleidung oder Bettwäsche von Erkrankten) in der medizinischen Versorgung.
- Personal in Laboratorien mit akzidentiell ungeschütztem Kontakt zu Laborproben, die nicht inaktiviertes Affenpockenmaterial enthalten; insbesondere, wenn Virusanreicherungen in Zellkulturen vorgenommen werden.
Viele weitere Antworten auf Fragen rund um die Impfung finden Sie unter folgendem Link: Schutzimpfung gegen Affenpocken: Häufig gestellte Fragen und Antworten (Öffnet in einem neuen Tab)
Wo kann ich mich impfen lassen?
Wo finde ich allgemeinverständliche Informationen zu Affenpocken?
- BZgA: Erregersteckbrief Affenpocken (Öffnet in einem neuen Tab)
- BMG: Affenpocken: Antworten auf die wichtigsten Fragen (Öffnet in einem neuen Tab)
- RKI: Antworten auf häufige Fragen (Öffnet in einem neuen Tab)
- RKI und BZgA: Flyer zu Affenpocken (auch auf Englisch) (Öffnet in einem neuen Tab)
- RKI: Flyer zur häuslichen Isolierung bei bestätigter Affenpocken-Infektion (Öffnet in einem neuen Tab)
- RKI: Linksammlung zu Affenpocken (Öffnet in einem neuen Tab)
Wo finde ich als Fachpersonal Informationen zu Affenpocken?
Unter dem folgenden Link finden Sie unter anderem Informationen zur Verdachtsabklärung, zu Hygienemaßnahmen im Rahmen der Behandlung und Pflege von Patienten und zur Diagnostik und zum Umgang mit Probenmaterial.