Die Innenstadt ist als Oberzentrum nicht nur für die Stadt Kassel, sondern auch für die Umlandgemeinden von besonderer Bedeutung, steht aber wie fast alle Innenstädte in Deutschland vor großen Herausforderungen. Das Innenstadtkonzept, das gemeinsam mit der interessierten Öffentlichkeit erarbeitet wird, soll daher Entwicklungsperspektiven aufzeigen und ein konkretes Leitbild für die City-Zukunft ableiten. Ein besonders wichtiger Aspekt hierbei ist die Entwicklung einer baulich‐räumlichen Vision.
Das Konzept betrachtet neben der von Geschäften dominierten Haupteinkaufszone vom Rathaus im Südwesten bis zur Stern‐Kreuzung bzw. zum Holländischen Platz im Nordosten (Standort Universität Kassel) auch den Bereich vom Kulturbahnhof im Nordwesten bis zur Fulda im Südosten sowie die Übergänge zu den angrenzenden Stadtteilen Nord-Holland und Wesertor.
Ziel ist ein ganzheitlicher Ansatz als sogenannte „integrierte Gesamtentwicklungsstrategie“. Diese berücksichtigt alle relevanten Themen der Innenstadtentwicklung – wie den Wandel der Geschäftsstrukturen und hier insbesondere des stationären Handels – und setzt diese in einen gesamtstädtischen Kontext. Dementsprechend werden auch Aspekte wie Baukultur/Städtebau (Gestaltung/Erscheinungsbild), Wirtschaft (Wertschöpfung, Arbeitsplätze), Verwaltung/Dienstleistung, Tourismus, Kunst/Kultur/Kreativwirtschaft, Wohnen (hier z.B. das Entenanger-Quartier und das Pferdemarktquartier), Umwelt‐ und Klimaschutz sowie Verkehr in die Betrachtung einbezogen. Gleichzeitig sollen in geeignetem Maßstab auch auf der Quartiersebene Handlungsansätze beschrieben werden.
Innerhalb des Gesamtprojekts KASSELmachtZUKUNFT nimmt das Innenstadtkonzept eine Sonderstellung ein, weil sich viele Schnittstellen zu anderen Projekt-Bausteinen innerhalb des Förderprogramms wie der „Machbarkeitsstudie Innenstadtring“, dem Konzept „Qualitäten Stadtplätze“ oder der „Spielleitplanung“ ergeben. Deren Inhalte sollen jeweils auch ins Innenstadtkonzept einfließen und berücksichtigt werden.
Bestandteil des Innenstadtkonzepts werden daher auch konkrete Maßnahmenvorschläge in unterschiedlicher Qualität sein.
Konkret bedeutet das:
- Umfassende Analyse der Ausgangssituation und Ableitung von zentralen Handlungsbedarfen.
- Einbeziehung von bereits vorhandenen Konzepten und Studien (wie Klimaschutzstrategie, Tourismuskonzept und Verkehrsentwicklungsplan).
- Intensive Einbindung von Fachleuten, Interessensvertretungen und aktiven Bürgerinnen und Bürgern in den Entwicklungsprozess durch vielfältige Kommunikationsansätze.
- Durchführung verschiedener Beteiligungsformate, um Bedürfnisse, Ideen und Vorschläge für die künftige Entwicklung und Gestaltung der Kasseler Innenstadt zu sammeln. Zu den bereits abgeschlossenen Formaten zählen u. a.:
- Drei Innenstadtspaziergänge im Januar 2024
- Eine Online-Befragung im März 2024
- Die Zukunftswerkstatt im Kulturbahnhof (Südflügel) April 2024
- Der „Runde Tisch Innenstadtgewerbe“ im Juli 2024
- Das „Maßnahmen-Atelier“ im Kulturbahnhof (Südflügel) im September 2024.
- Erarbeitung eines Leitbildes und Formulieren von Empfehlungen für langfristige Entwicklungen, Beschreibung konkreter Ideen für erste Projekte im Innenstadtbereich bzw. für die einzelnen Quartiere sowie Vorbereitung von Strukturen für eine Verstetigung auf Basis der Analyse und Beteiligungsprozesse.
- Das Innenstadtkonzept wird von den Planungsbüros „Stadt + Handel“ und „bb22 architekten + stadtplaner“ erarbeitet.