"Die Bedeutung von Netzwerken in der inklusiven Bildung" - Impulsvortrag von Dr. Karl-Heinz Imhäuser
Dr. Karl-Heinz Imhäuser ist Vorstand in der Carl Richard Montag Förderstiftung, der Dachstiftung der Stiftungsgruppe in Bonn. Darüber hinaus verantwortet er als Vorstand die Arbeit der Denkwerksatt der Montag Stiftungen. Die Montag Stiftungen arbeiten eigenständig, operativ und projektbezogen in den Bereichen Bildung, Schulbau, Stadtentwicklung, Neue Nachbarschaften und partizipative Kunst. Dr. Karl-Heinz Imhäuser lehrte zwanzig Jahre lang an Förder-, Haupt- und Realschulen und hat neben wissenschaftlichen Forschungs- und Lehrtätigkeiten an Hochschulen und Landesinstituten eine Ausbildung zum Trainer für „Selbstorganisiertes Lernen“ absolviert. Er ist Vorsitzender des Expertenkreises „Inklusive Bildung“ der Deutschen UNESCO-Kommission e. V. Bonn und Herausgeber zahlreicher Stiftungsveröffentlichungen im Bereich Schulbau und Inklusion.
Aufzeichnung des fünften Netzwerktreffens Inklusive Bildung
Forenangebot
Im Anschluss an den Vortrag von Dr. Karl‐Heinz Imhäuser konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in fünf Foren mit Expertinnen und Experten aus der Region austauschen und vernetzen:
Forum 1: | Inklusion im Ganztag an Grundschulstandorten |
Forum 2: | Inklusion am Übergang Schule-Beruf |
Forum 3: | Umsetzung der Inklusiven Bildung nach Abschluss der Modellregion 2020 |
Forum 4: | Schulassistenz - Das Poolmodell an der Alexander-Schmorell-Schule |
Forum 5: | Inklusive Schule bauen |
weitere Informationen zu den Foren
Forum 1
Inklusion im Ganztag an Grundschulstandorten
Gelingensbedingungen für eine inklusive ganztägige Bildung
Durch den erweiterten Zeitrahmen und die veränderte Raumausstattung bietet die ganztägig arbeitende Schule zusätzliche pädagogische Handlungsspielräume für die Umsetzung der inklusiven Bildung. Eine für alle Beteiligten gewinnbringende Nutzung dieser Spielräume setzt auf schulischer Ebene sowie auf der Ebene des Jugendhilfeträgers erhebliche Veränderungen voraus. Dies betrifft alle Qualitätsbereiche einer ganztägig arbeitenden Schule von der gemeinsamen Steuerung bis hin zum Personaleinsatz und der Raum- und Sachausstattung.
Das Forum für alle Akteur*innen im Ganztag an Kasseler Grundschulstandorten gibt einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der Evaluation und der daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen sowie die aktuellen Schüler*innenzahlen in der Inklusiven Bildung. Anschließend werden die Arbeitsergebnisse der vergangenen Regionalforen und Netzwerktreffen vorgestellt und für die Weiterarbeit konkretisiert.
Neben regionalen Ansprechpartner*innen steht Referent Dr. Karl-Heinz Imhäuser den Teilnehmer*innen mit seiner Expertise aus dem Projekt „Qualitätsoffensive Ganztag“ der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft bei Fragen zur Verfügung.
Die angekündigte multiprofessionelle Arbeitsgruppe mit allen relevanten Akteur*innen startet 2023. Hier sollen Gelingensbedingungen und Stolpersteine für eine inklusive ganztägige Bildung in den Blick genommen und tragfähige Lösungen entwickelt werden. Der im Netzwerkforum und in der Arbeitsgruppe zugrunde gelegte Inklusionsbegriff geht von der Wertschätzung von Vielfalt und der Teilhabe aller Kindern aus.
fachliche Begleitung:
Heike Burger, regionales Beratungs- und Förderzentrum an der Astrid-Lindgren-Schule
Dr. Karl‐Heinz Imhäuser, Carl Richard Montag Förderstiftung
Juliane Lindemann, Stadt Kassel, Amt für Schule und Bildung
Ellen Uhlmann, Stadt Kassel, Kindertagesbetreuung Kassel
Nina Zastrow, Stadt Kassel, Amt für Schule und Bildung
Forum 2
Inklusion am Übergang Schule - Beruf
Regionale Aktivitäten für einen gelingenden Start ins Berufsleben
Mit dem Ende des Schulbesuchs an der allgemeinbildenden Schule kann die schulische Laufbahn abgeschlossen werden und der Übergang in Ausbildung und Beruf erfolgen. Obwohl die UN-Behindertenrechtskonvention alle Lebensbereiche einbezieht, ist der Stand der Umsetzung in der Arbeitswelt sehr unterschiedlich und fällt zum Teil deutlich hinter die bereits erfolgten Schritte im Bildungsbereich zurück.
Um den Übergang von Kasseler Schüler*innen mit einer Beeinträchtigung oder Behinderung nach der Schule zu verbessern, wurde 2019 die Arbeitsgruppe Inklusion am Übergang Schule-Beruf ins Leben gerufen. Ziel der AG ist es, gemeinsam mit allen relevanten Akteur*innen Handlungserfordernisse am Übergang nach der Schule zu identifizieren und auf dieser Grundlage passgenaue Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen.
Das Forum für alle Akteur*innen am Übergang Schule-Beruf gibt einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der Evaluation und der daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen sowie die aktuellen Schüler*innenzahlen in der Inklusiven Bildung. Anschließend werden die Ergebnisse und Vorhaben der Arbeitsgruppe sowie der Umsetzungstand in bereits begonnenen Projekten und Maßnahmen in diesem Handlungsfeld vorgestellt.
Die Teilnehmer*innen haben die Möglichkeit, Impulse für die Weiterarbeit der Arbeitsgruppe einzubringen.
fachliche Begleitung:
Carsten Benthues, regionales Beratungs- und Förderzentrum an der Astrid-Lindgren-Schule
Gabriele Biedebach, Stadt Kassel, Amt für Schule und Bildung
Dirk Nöding, Stadt Kassel, Übergangsmanagement Schule-Beruf
Natalie Stahlmann, Stadt Kassel, Übergangsmanagement Schule-Beruf
Forum 3
Umsetzung der Inklusiven Bildung nach Abschluss der Modellregion 2020
Die Evaluationsergebnisse als Wegweiser für Steuerung und Planung
Sieben Jahre nach Start der Modellregion Inklusive Bildung im Jahr 2015 liegen mit dem gemeinsamen Evaluationsbericht von Stadt und Staatlichem Schulamt neben einer Bewertung des zurückliegenden Prozesses auch Handlungsempfehlungen für die Zukunft vor. Wo stehen wir zwei Jahre nach Abschluss der Modellregion? Was läuft bereits gut, wo liegen Entwicklungsfelder, was ist geplant?
Nachdem zu Beginn der Projektlaufzeit der Modellregion der Schwerpunkt der inklusiven Beschulung in den Grundschulen lag, besuchen Schüler*innen mit einer Behinderung und Beeinträchtigung inzwischen verstärkt auch die Sekundarstufen 1 der städtischen Schulen. Inklusive Bildung hat sich zu einem festen Bestandteil des schulischen Alltags in Unterricht, Ganztag und Hort entwickelt.
In diesem Forum werden Zielsetzungen und Maßnahmen der Stadt und des Staatlichen Schulamts für eine Weiterentwicklung der Inklusiven Bildung in Kassel vorgestellt.
fachliche Begleitung:
Thomas Burger, Staatliches Schulamt für den Landkreis und die Stadt Kassel
Sonja Kluge, Staatliches Schulamt für den Landkreis und die Stadt Kassel
Lena Krug, Staatliches Schulamt für den Landkreis und die Stadt Kassel
Katja Schöne, Amt für Schule und Bildung der Stadt Kassel
Forum 4
Eingliederungshilfe in der Schule
Das Poolmodell an der Alexander-Schmorell-Schule
Mit dem Bundesteilhabegesetz (BTHG) können bestimmte Assistenzleistungen für mehrere Menschen gemeinschaftlich erbracht werden, wenn dies zumutbar ist. Durch diese Änderung der Gesetzgebung wurde das Poolen von Leistungen (vgl. § 116 SGB IX) erstmals gesetzlich geregelt. Im Bereich der Schulassistenz ermöglicht das „Poolmodell“ die Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe in der Schule, die für die Beteiligten vielfältige Verbesserungen mit sich bringen kann. Besonders spürbar werden diese Veränderungen dort, wo viele Assistenzkräfte im Einsatz sind.
Gemeinsam mit der Alexander-Schmorell-Schule und den Ambulanten Diensten Nordhessen startete die Stadt Kassel mit dem Schuljahr 2019/2020 ein Modellprojekt, um die praktische Umsetzung des Poolmodells in der Schulassistenz zu erproben und weiterzuentwickeln. Der anerkannte Assistenzbedarf von Schüler*innen ab der Eingangsstufe wird dabei aus einem entsprechend bemessenen Pool gedeckt. Die Erprobung des Modells erfolgt in Absprache mit dem Landkreis Kassel, da auch Kinder des Landkreises Kassel diese Schule besuchen.
Im Forum werden die Erfahrungen mit dem Poolmodell an der Alexander-Schmorell-Schule vorgestellt.
fachliche Begleitung:
Andrea Gerwig, Stadt Kassel, Sozialamt
Ralph Islei, Stadt Kassel, Sozialamt
Katja Pfläging, Ambulante Dienste Nordhessen
Bethina Röser, Alexander-Schmorell-Schule
Forum 5
Inklusive Schule bauen
Der Raum als dritter Pädagoge
Das geflügelte Wort vom Raum als „dritten Pädagogen“ trifft auf Schulgebäude im Kontext der Inklusion ganz besonders zu. Sie sind Lern- und Lebensorte, und sie werden zunehmend aktiver Bestandteil des Stadtviertels.
Die Stadt Kassel als Schulträgerin trägt die Verantwortung für die Bereitstellung geeigneter Räumlichkeiten für eine inklusive Beschulung ihrer Kinder und Jugendlichen. Wird in diesem Zusammenhang häufig in erster Linie an eine Barrierefreiheit für mobilitätseingeschränkte Schüler*innen und Lehrkräfte gedacht, geht es bei der barrierefreien Raumnutzung jedoch auch um Behinderungen in den Bereichen Hören und Sehen. Ziel ist eine möglichst selbstständige Teilhabe aller Schüler*innen.
Aufbauend auf den Erkenntnissen der Montag Stiftungen arbeiten das Amt für Schule und Bildung und das Amt Hochbau und Gebäudebewirtschaftung seit der Bewerbung als Modellregion Inklusive Bildung im Jahr 2014 kontinuierlich am Ausbau von inklusiven Ganztagsschulen. Hierbei geht es um die fortlaufende Anpassung der städtischen Schulen an die Erfordernisse der inklusiven Bildung in Bezug auf die verschiedenen Förderschwerpunkte. Ziel ist es, Schüler*innen mit einer Behinderung oder Beeinträchtigung den Besuch der von den Eltern gewünschten Regelschule zu ermöglichen.
Im Forum wird eine der gerade im Bau befindlichen Schulen vorgestellt.
fachliche Begleitung:
Gabriele Steinbach, Stadt Kassel, Amt für Schule und Bildung
Alexander Ammon, Stadt Kassel, Amt für Hochbau und Gebäudebewirtschaftung
4. Netzwerktreffen am 04.12.2019
Das Amt für Schule und Bildung der Stadt Kassel lud interessierte Akteurinnen und Akteure am Mittwoch, dem 04. Dezember 2019 ab 15:30 Uhr zum 4. Netzwerktreffen Inklusive Bildung in den Bürgersaal des Rathauses ein. Nach einem Vortrag von Dr. Ina Döttinger von der Bertelsmann Stiftung konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in vier Diskussionsforen zu den Themen "Inklusion im Ganztag an Grundschulstandorten", "Inklusion am Übergang Schule-Beruf", "Evaluation" und "Inklusiver Schulbau" mit Experten aus der Region austauschen und vernetzen.
Die Präsentationen und Ergebnisse der Veranstaltung haben wir hier für Sie bereit gestellt:
Gastreferentin
Dr. Ina Döttinger von der Bertelsmann Stiftung eröffnete das 4. Netzwerktreffen mit einem Impulsvortrag zum Thema „Inklusion: Damit sie gelingen kann – Die Rolle der Unterstützungssysteme“. Ihre Arbeitsschwerpunkte bei der Stiftung sind die Themen Vielfalt, Bildung und Inklusion, sie ist verantwortlich für den Jakob Muth-Preis für inklusive Schule.
Diskussionsforen
Forum 1:
Inklusion im Ganztag an Grundschulstandorten
Voraussetzungen - Fragestellungen - Herausforderungen
Die Realisierung einer inklusiven Bildung setzt auf schulischer Ebene sowie auf der Ebene des Hortangebots der Jugendhilfe erhebliche Veränderungen voraus, die alle Qualitätsbereiche von einer ganztägig arbeitenden Schule betreffen. Dies beinhaltet bspw. die gemeinsame Steuerung aller Akteure bis hin zum Personaleinsatz und der Raum- und Sachausstattung. In ihrem erweiterten Zeitrahmen und ihrer breiteren Raumausstattung bietet die ganztägig arbeitende Schule zusätzliche und neue pädagogische Handlungsspielräume, die Potenziale für die Anbahnung und Umsetzung inklusiver Prozesse eröffnen können. Im Regionalforum zum Ganztag an Grundschulstandorten am 22.03.2019 wurde das Thema Inklusion als wichtiges Handlungsfeld identifiziert, an dem nun im Rahmen einer multiprofessionellen Arbeitsgruppe mit allen relevanten Akteuren Gelingensbedingungen und Stolpersteine in den Blick genommen und erörtert werden sollen. Das Forum für alle Akteure rund um den Ganztag an Kasseler Grundschulstandorten greift die Ergebnisse der Veranstaltung im März auf und bildet den Auftakt für die geplante Arbeitsgruppe. Es wird vom Team der schulbezogenen Sozialarbeit für den Ganztag an Grundschulstandorten unterstützt.
fachliche Begleitung:
Juliane Schmidt, Stadt Kassel, Amt für Schule und Bildung
Fenn Felstehausen, Stadt Kassel, Jugendamt
Ellen Uhlmann, Stadt Kassel, Jugendamt
Forum 2:
Inklusion am Übergang Schule - Beruf
Gelingensbedingungen für leistungsschwächere Jugendliche
Im Zusammenhang mit einer gelingenden Inklusion spielen die Übergänge zwischen den einzelnen Bildungsstationen eine besondere Rolle. Der Start in die Berufstätigkeit stellt sich dabei gerade für leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler oft nicht ganz einfach dar. Nach einem deutlichen Schwerpunkt in der Grundschule zu Beginn der Modellregion Inklusive Bildung im Jahr 2015 werden Kinder mit einer Beeinträchtigung inzwischen zunehmend in den allgemeinen Schulen der Sekundarstufe 1 beschult. Die Gestaltung der Berufsorientierung und die Vorbereitung des Übergangs sind hier – nicht zuletzt wegen ihrer großen Bedeutung für die Lebensplanung der Jugendlichen – von besonderer Wichtigkeit. In diesem Forum haben Sie Gelegenheit, sich mit Vertreterinnen und Vertretern aus der AG Inklusion am Übergang Schule-Beruf auszutauschen, offene Fragen zu erörtern und sich mit anderen Interessierten aus diesem Handlungsfeld auszutauschen.
fachliche Begleitung:
Boris Reichenbach und Mirko Fleck, regionales Beratungs- und Förderzentrum an der Astrid-Lindgren-Schule
Manuela Homm und Rebekka Hommel, Beratungsstelle Schule und Inklusion
Sascha Geßner, Agentur für Arbeit
Gabriele Biedebach, Stadt Kassel, Amt für Schule und Bildung
Forum 3:
Zahlen, Daten, Fakten - Wo stehen wir nach fünf Jahren Modellregion Inklusive Bildung?
Vom „Bauchgefühl“ zu datenbasierter Entscheidung und Steuerung
Inklusion in Kasseler Schulen verfolgt das Ziel, Lernorte zu schaffen, an denen alle Kinder - unabhängig von körperlichen oder geistigen Fähigkeiten und ihrer soziokulturellen Herkunft - gemeinsam lernen können. Die Stadt Kassel hat sich 2015 mit dem Start der Modellregion Inklusive Bildung auf den Weg gemacht, die Inklusion in diesem Sinne flächendeckend zu realisieren - dabei steht die bestmögliche Förderung jedes einzelnen Kindes im Mittelpunkt. Die Einführung der Inklusion hat dabei deutliche Veränderungen in unserem Schulsystem gebracht – es gilt, Unterricht neu zu denken und neuartige Konzepte zu entwickeln. Darüber hinaus wurde die Fort- und Ausbildung der Lehrkräfte auf die Inklusion ausgerichtet und didaktische und bauliche Barrieren wurden und werden abgebaut. Doch wo stehen wir nach fünf Jahren Modellregion Inklusive Bildung? Was läuft bereits gut, wo liegen Entwicklungsfelder? Mit dem Ziel einer datenbasierten Bewertung ist zum Ende der Modellregion Mitte 2020 eine Evaluation geplant, um gemeinsam die in diesem neuen System gemachten Erfahrungen zu reflektieren. Das Forum bietet die Möglichkeit, den Rahmen der geplanten Evaluation zu diskutieren und eigene Fragestellungen einzubringen.
fachliche Begleitung:
Thomas Burger, Staatliches Schulamt für den Landkreis und die Stadt Kassel
Katja Schöne, Stadt Kassel, Amt für Schule und Bildung
Anil Kocamann und Nora Ranft, Stadt Kassel, Amt für Schule und Bildung
Forum 4:
Inklusive Schule bauen
Ausblick und Strategien für den Schulbau der Zukunft
Gute Schulen brauchen beides: pädagogische Konzepte die Kinder und Jugendliche bestmöglich auf ihrem Weg begleiten; und Räume, die diese Konzepte ermöglichen, inspirieren und unterstützen. Für den Lebens- und Lernraum einer inklusiven Schule ist somit nicht nur die barrierefreie Nutzung von großer Bedeutung sondern auch die räumliche Aufteilung und die Flexibilität der Räume und der Ausstattung Vor dem Hintergrund der für die Stadt Kassel in den nächsten Jahren geplanten Schulsanierungen und dem weiteren Ausbau der Grundschulen zu Schulen mit Ganztagsangebot beschäftigt sich das Forum mit der Frage, wie alte und neue Schulhäuser für die Gegenwart und die nahe Zukunft fit gemacht werden können und sollen. Welche pädagogischen Konzepte und rechtlichen Rahmenbedingungen spielen dabei eine Rolle und wie lassen sie sich räumlich und städtebaulich umsetzen? Die Arbeitsgruppenergebnisse zum Thema „Inklusiver Schulbau“, die auch Bestandteil des Kasseler Rahmenkonzeptes Inklusive Bildung sind, werden im Forum aufgegriffen.
fachliche Begleitung:
Gabriele Steinbach, Stadt Kassel, Amt für Schule und Bildung
Hakim Bouajaja, Stadt Kassel, Amt für Hochbau und Gebäudebewirtschaftung
3. Netzwerktreffen am 21.03.2019
Nach einem Einblick in aktuelle Entwicklungen in Land und Kommune hatten die Anwesenden Gelegenheit, sich zu aktuellen Fragestellungen im Bereich der Inklusiven Bildung auszutauschen und weiter zu vernetzen. Neben dem Wissenstransfer zwischen den Beruflichen Schulen zum Thema Inklusion ging es um einen gelingenden Übergang von der Schule in den Beruf für Jugendliche mit einer Beeinträchtigung und den Umgang mit sogenannten "Systemsprengern".
Darüber hinaus standen Unterstützungsmöglichkeiten für Hort/Ganztag und die Verhinderung von Brüchen in der Bildungsbiografie im Fokus der Gespräche. Die Verantwortung für eine gelingende Umsetzung der Inklusiven Bildung liegt auch bei der Stadt Kassel. Bürgermeisterin Ilona Friedrich: "Die Kommune als Schul-, Jugendhilfe- und Sozialhilfeträger hat hier viele Aufgaben, die zum Gelingen inklusiver Bildung beitragen können." So plant die Stadt Kassel in ihrer Verantwortung als Schulträger für die Schulbauten in den nächsten Jahren Sanierungen, Um- und Neubauten, vor allem im Bereich der Gesamtschulen auf der Grundlage des Rahmenkonzepts Inklusive Bildung formulierten Auftrags "Inklusive Schulen bauen". Dem dort formulierten strategischen Ziel folgend werden "Bedarfsgerechte Schulgebäude und Außenflächen für die inklusive Beschulung schrittweise bereitgestellt. Dabei sind auch die pädagogischen Veränderungen im Schulalltag zu berücksichtigen."
Die fünfjährige Laufzeit der Modellregion Inklusive Bildung endet mit dem Schuljahr 2019/20 im Sommer des nächsten Jahres. Die kommunale Unterstützung durch die Koordinierungsstelle Inklusive Bildung wurde parallel zur Laufzeit der Modellregion Inklusive Bildung angelegt. Wie die Rolle der Stadt ab 2021 aussehen könnte, wird in den nächsten Monaten entschieden.
2. Netzwerktreffen am 16.11.2017
Die Gastgeberinnen und Gastgeber der Diskussionsforen
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Netzwerktreffens hatten die Möglichkeit, sich in einem von insgesamt elf Diskussionsforen auszutauschen und zu diskutieren. Die Foren wurden von 22 Akteuren aus den verschiedensten Arbeitsbereichen der inklusiven Bildung moderiert.
1. Netzwerktreffen am 22.03.2017
Nach einer kurzen Darstellung zum aktuellen Stand der bisherigen Aktivitäten ging es unter dem Motto "Gut, Sie getroffen zu haben" um den Austausch aus der Praxis für die Praxis. Die Gründung und Gestaltung des Netzwerkes ist Teil des städtischen Rahmenkonzeptes. In einem beteiligungsorientierten Prozess wurde hier gemeinsam festgelegt, dass die Netzwerkarbeit zielgeleitet und systematisch erfolgen soll. Ziel ist es, insbesondere die schulischen und die außerschulischen Akteure so miteinander zu verknüpfen, dass alle "voneinander wissen" und die jeweiligen Verantwortungs-, Aufgaben- und Tätigkeitsbereiche bekannt sind. So wird die inklusive Bildungslandschaft in Kassel für alle transparenter und die vorhandenen Ressourcen – insbesondere das umfangreiche fachliche Wissen der unterschiedlichen Akteure – können füreinander nutzbar und fruchtbar gemacht werden:
- Wen frage ich bei konkreten Anliegen und Problemen, die in der Praxis auftauchen?
- Mit wem kann ich eine konkrete Projektidee auf die Schiene bringen?
- Wo gibt es praktische Unterstützungsmöglichkeiten und was sind erfolgversprechende Ansätze usw.
Für den Gesamtprozess zur Umsetzung inklusiver Bildung in Kassel hat das Netzwerk neben der praktischen Unterstützung der Akteure untereinander eine weitere wichtige Aufgabe: Es wird eine Plattform für den fachlichen Austausch geschaffen, die immer wieder auch die Praxis befragt: An welcher Stelle ist der Prozess, was muss geklärt werden – welche konkreten Probleme sollen und können von wem gelöst werden?
Insofern soll das Netzwerk auch so etwas wie ein Seismograph in die Praxis sein und mit den Rückmeldungen zum guten Gelingen des Gesamtprozesses beitragen. Die Veranstaltung wurde mit finanzieller Unterstützung der MontagStiftung Jugend und Gesellschaft durchgeführt.