#Kassel bildet Zukunft – Gemeinsam Bildung gestalten

Was müssen wir heutzutage eigentlich lernen? Wo und wie wollen wir überhaupt lernen? Genau mit diesen zukunftsweisenden Fragen haben sich jetzt verschiedene Bildungsakteurinnen und -akteure zu einem sogenannten Werkstattgespräch getroffen. Austausch und Ideenfindung standen oben auf der Tagesordnung im Rahmen des städt

Werkstattgespräch zum Thema #Kassel bildet Zukunft. V.l.n.r.: Nora Ranft, Vanessa Sinß, Katja Schöne (alle: Amt für Schule und Bildung der Stadt Kassel), Nicole Maisch (Bürgermeisterin und Bildungsdezernentin der Stadt Kassel), Julia Rudolph und Alissa Hälbig (beide: Amt für Schule und Bildung der Stadt Kassel).

„Ziel bei diesem Prozess ist die Definition eines gemeinsamen Leitbildes für den Bereich Bildung. Dieses soll noch in diesem Jahr entwickelt werden und einen gemeinsamen Orientierungsrahmen für die Kasseler Bildungslandschaft geben. So können wir gemeinsam an einem Strang ziehen und gemeinsam die Bildungszukunft unserer Stadt gestalten“, so Bürgermeisterin Nicole Maisch, die zugleich Bildungsdezernentin der Stadt Kassel ist.

Ansatz und Ziele

Seit Ende 2022 nimmt die Stadt Kassel am Programm „Bildungskommunen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) teil. Im Mittelpunkt dieses Programms steht auf lokaler Ebene das Vorhaben #Kassel bildet Zukunft. Ziel ist die Bildungslandschaft in Kassel weiter thematisch zu vernetzen, bedarfsgerecht auszubauen und aufeinander abgestimmt zu gestalten.  

Das Bildungsleitbild

Als Grundlage für diese Gestaltung wird ein Bildungsleitbild erarbeitet. Das Bildungsleitbild soll dabei in aktiver Mitgestaltung und Mitbestimmung verschiedener Akteurinnen und Akteure sowie der Nutzer und Nutzerinnen von Bildungsangeboten entlang der Bildungskette entstehen: „Für die zukünftige Gestaltung von Bildung ist es wichtig, eine gemeinsame Vision zu haben. Eine Vision davon, welchen Beitrag Bildung zur Bewältigung gesellschaftlicher Zukunftsaufgaben leisten kann und wie Bildungsangebote gestaltet sein sollen, damit Kinder, Jugendliche sowie alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Kassel davon profitieren können. Dieses gemeinsame Verständnis wollen wir in Form eines Bildungsleitbilds festhalten“, erläutert Maisch.

Das Werkstattgespräch

Vor dem Hintergrund zunehmender gesellschaftlicher Herausforderungen, wie dem globalen Klimawandel oder der fortschreitenden Digitalisierung, sollen im Zuge des Prozesses zum Bildungsleitbild insbesondere Antworten auf folgende Fragen gefunden werden: „Was müssen wir lernen? Was wollen wir lernen? Wie wollen wir lernen? Wo wollen wir lernen?“.

Das Werkstattgespräch diente nun dazu, erste Ideen und Impulse zum Thema Bildungsleitbild zu sammeln. Um die Teilnehmenden einzustimmen und für aktuelle Herausforderungen zu sensibilisieren, gab es zunächst ein kurzes moderiertes Gespräch mit Projektleiterin Katja Schöne sowie einen Impulsvortrag aus der Praxis. So berichtete Ingeborg Groebel vom Bildungsbüro Wiesbaden über den Leitbildprozess in Wiesbaden, um praxisnahe Einblicke zu ermöglichen sowie Chancen und Herausforderungen aufzuzeigen. Ein positiver „Nebeneffekt“ des Prozesses in Wiesbaden war zudem, dass „die gemeinsame Erarbeitung eines Bildungsleitbildes die Vielfältigkeit der lokalen Bildungsangebote aufzeigte. Der Prozess hin zu einem Leitbild führte dazu, dass die Akteurinnen und Akteure sich zum ersten Mal als Teil einer gemeinsamen Bildungslandschaft wahrgenommen haben“, so Groebel.

Anschließend begann für alle Teilnehmenden eine Workshopphase in Form eines „World Café“, in der sie sich rege über erste Impulse zur Funktion eines Leitbildes für Kassel austauschten. In Kleingruppen wurde zu verschiedenen Fragen diskutiert, wie der Prozess selbst oder auch das zukünftige Leitbild gestaltet werden sollten. Unter anderem erhoffen sich die Teilnehmenden durch den Prozess und das Leitbild eine stärkere Vernetzung der Akteurinnen und Akteure untereinander. Für den Prozess selbst wünschen sie sich eine Begegnung auf Augenhöhe. 

Die Ergebnisse aus dem Werkstattgespräch werden nun vom Projektteam aufgearbeitet und fließen entsprechend in die weitere Planung ein. 

Der weitere Weg zum Bildungsleitbild

Für den weiteren Prozess werden in diesem Jahr zwei Bildungskonferenzen sowie weitere Workshops stattfinden, um ein gemeinsames Bildungsleitbild zu erarbeiten. Da Bildung ein lebenslanger Prozess ist, werden sich die Bildungsbereiche in den Workshops entlang einer Bildungskette orientieren: „So kann die gesamte Bildungsbiographie der hier lebenden Menschen in den Blick genommen werden,“, betont Katja Schöne, Projektleiterin von #Kassel bildet Zukunft, die zugleich den Bereich Bildungsmanagement und -planung der Stadt Kassel verantwortet. Ebenso wichtig wird dabei die Verbindung zur Praxis sein: „Es wird für die Bildungsanbietenden im Rahmen des Bildungsleitbildprozesses auch die Möglichkeit geben, konkrete Empfehlungen und Umsetzungspläne für einzelne Handlungsfelder zu entwickeln“, so Schöne.

Die erste der zwei geplanten Bildungskonferenzen zum Bildungsleitbild der Stadt Kassel für rund 150 Personen findet am 28. Juni statt.

Hintergrund:

Mit dem ESF Plus-Programm „Bildungskommunen“ unterstützt das BMBF Landkreise und kreisfreie Städte bei der Weiterentwicklung ihrer Bildungslandschaft. Die Stadt Kassel wird von November 2022 bis zunächst 31. Oktober 2026 mit dem Vorhaben #Kassel bildet Zukunft über das Programm gefördert. Umgesetzt wird das Vorhaben von der Abteilung Bildungsmanagement und -planung im Amt für Schule und Bildung der Stadt Kassel.

Weitere Informationen unter  Kommunales Bildungsmanagement und Bildungsmonitoring | Stadt Kassel (Öffnet in einem neuen Tab).