Geschichte des Museums

Lesen Sie hier einen chronologischen Abriss wichtiger Ereignisse aus der langen Geschichte der naturkundlichen Sammlungstradition in Kassel.

Das Wichtigste in Kürze

Naturkundliche Sammlungen

Noch bis weit ins 19. Jahrhundert hinein wurden die naturkundlichen Sammlungen gemeinsam mit den Kunstobjekten geführt.

Jahr Ereignis
1568 Wilhelm IV., der erste Landgraf von Hessen‐Cassel, beginnt eine Kunstkammer anzulegen. Die Kunstkammer kann als Keimzelle der naturkundlichen Sammlungstradition in Kassel gelten.
1603- 1606 Landgraf Moritz errichtet für die Aufführung von Theaterstücken ein eigenes Gebäude (erster fester Theaterbau Deutschlands!). Er nennt es Ottoneum, nach seinem erstgeborenen Sohn Otto.
1696 Das Ottoneum wird von Landgraf Carl für die Aufnahme der landgräflichen Sammlungen zum Kunsthaus mit großer Kuppel umgebaut.
1709 Im Ottoneum wird von Landgraf Carl das Collegium Carolinum eröffnet. Es dient als Vorbereitungsschule für das Studium an einer Universität. Das Collegium Carolinum hatte bis 1791 seinen Sitz im Ottoneum.
1779 Das Museum Fridericianum, ab 1768 erbaut, wird eröffnet. Die naturkundlichen Sammlungen ziehen im Erdgeschoss in den linken Seitenflügel ein. Das Ottoneum verliert seine Bedeutung als Kunsthaus und wird anderweitig genutzt.

Naturalien- bzw. Naturkundemuseum

Erst ab 1884 gibt es in Kassel ein Naturkundemuseum als eigenständige Institution.

Jahr Ereignis
1884 Das Fridericianum wird für die stetig wachsenden landgräflichen Sammlungen zu klein. Daher ziehen die naturwissenschaftlichen und völkerkundlichen Sammlungen ab 1883 nach über 100 Jahren wieder zurück ins Ottoneum. Sie werden mit den umfangreichen Sammlungen des Vereins für Naturkunde zu Kassel vereint. Am 1. Juni 1884 eröffnet das Ottoneum als "Preußisches Naturalienmuseum".
1928 Das Ottoneum wird von der Stadt Kassel übernommen und grundlegend renoviert. 1929 wird es als Städtisches Naturkunde-Museum wiedereröffnet.
1943 In der Brandnacht vom 22. auf den 23. Oktober wird das Ottoneum schwer beschädigt. Das Museum verliert wahrscheinlich über die Hälfte seiner Sammlungsbestände.
1954 Nach dem Krieg wird das Ottoneum im Wesentlichen nach den Plänen des 17. Jahrhunderts wieder aufgebaut und 1954 erneut für das Publikum geöffnet.
1997 Zwischen 1993 und 1997 erfolgt eine Grundsanierung des Ottoneums mit Umgestaltung und Neukonzeption. Die Wiedereröffnung des Ottoneums beginnt im Frühjahr 1997 zunächst nur mit der historischen Ausstellung im Erdgeschoss. Die anderen Abteilungen öffnen in der Folgezeit.
2011 Die Dauerausstellung zur Geschichte der Sammlungen wird im Erdgeschoss abgebaut und 2012 mit einem neuen Konzept im 2. Obergeschoss des Ottoneums eröffnet. Dadurch kann das Erdgeschoss durchgehend für Sonderausstellungen genutzt werden.

Lesen Sie hier einen ausführlicheren Abriss der Geschichte des heutigen Naturkundemuseums, seiner Entstehung und seiner Sammlungen.