In der Nacht des 18. November 2024 wurde unsere Partnerstadt Opfer eines Raketenangriffs. „Wir verurteilen diesen Angriff auf die Zivilbevölkerung auf das Schärfste. Die Stadt Kassel ist in Gedanken weiterhin bei unseren Freunden in Ramat Gan“, so Oberbürgermeister Sven Schoeller am 19. November 2024.
Aufgrund der aktuellen Situation hat die Stadt Kassel ihre Solidarität zu Israel und der israelischen Partnerstadt Ramat Gan bekräftigt. Wie im Rahmen der Kundgebung vor dem Rathaus am 11. Oktober 2023 gilt für Oberbürgermeister Sven Schoeller weiterhin: „Wir stehen an der Seite der Menschen in Israel. Unsere Gedanken sind bei unseren Freunden in unserer Partnerstadt Ramat Gan, von denen auch einige unmittelbar Opfer geworden sind. Wir stehen in regelmäßigem Austausch mit dem dortigen Bürgermeister und Vertreterinnen und Vertretern verschiedener kultureller Einrichtungen, um miteinander im Gespräch zu bleiben und die Partnerschaft aktiv zu gestalten. Wir verurteilen Verbrechen gegen die Menschlichkeit aufs Schärfste. Wir hoffen auf ein baldiges Ende des Leids und auf eine Zeit des Friedens im Nahen Osten.“
Ramat Gan / Israel
Rund 161.000 Einwohner beheimatet die Stadt unweit des Mittelmeeres, die 15 Kilometer vom Flughafen entfernt ist und eine eigene Bahn- und Autobahnanbindung hat. Die "Gartenstadt" mit den vier Hügeln hat ihren Namen aufgrund der weitreichenden Grünflächen und Parks erhalten, die ein Viertel des Stadtgebiets ausmachen, hierzu gehören der Avraham-Krinitzy-Nationalpark und der Safari-Park.
Die Anfänge Ramat Gans liegen im Jahre 1921, als sich erste Siedler in diesem Landstrich niederließen. 1923 schlossen sich drei Siedlergruppen zu einer Gemeinschaft zusammen und gaben dem Ort den Namen "Ramat Gan", was übersetzt "Gartenhügel" heißt. Seit 1933 entwickelte sich aus der ländlichen Struktur eine Industriestadt, da vermehrt Betriebe ansässig wurden. Heute stellt die Diamanten-Börse einen extrem wichtigen Wirtschaftsfaktor der Stadt dar, der durch die Exportindustrie untermauert wird.
Eine Besonderheit Ramat Gans ist das ständig geförderte Bildungsangebot, welches neben etlichen Schulen und "High Schools" durch die 1956 gegründete, umfangreiche Universität repräsentiert wird. Im Bereich des Gesundheits- und Krankenhauswesens erlangt die Stadt ebenso einen Sonderstatus, da der größte Klinikkomplex mit internationalem Ruf als eines der fortschrittlichsten medizinischen Zentren des Landes anerkannt ist. Doch auch im kulturellen Bereich hat Ramat Gan einiges zu bieten: Neben Bibliotheken, Theater und verschiedenen Museen ist vor allem das Museum of Israel Art zu nennen, das neben einer Dauerausstellung Kunst von modernen und avantgardistischen Künstlern zeigt. Im Bereich des Sports kann die Stadt mit dem nationalen Fußballstadion immenser Ausmaße aufwarten, hier wird die "Maccabiade", die jüdische Olympiade ausgetragen. Daneben werden dem sportbegeisterten Bürger viele andere Möglichkeiten der sportlichen Aktivität in Form von Fußball-, Basketball- und Tennisplätzen geboten, sogar ein eigenes Zentrum für Behindertensport wurde eingerichtet.
Die Städtepartnerschaftsurkunde zwischen Ramat Gan und Kassel wurde im Jahre 1990 unterzeichnet, auch wenn die privaten Kontakte zwischen beiden Städten bereits sehr viel älter sind: Seit 1966 sind Beziehungen zwischen beiden Städten gepflegt worden, die hauptsächlich auf das Engagement des "Vereins ehemaliger Kasseler in Israel" und auf die Deutsch-Israelische Gesellschaft, deren Arbeitsgemeinschaft in Kassel seit 1975 wirkt, zurückgehen. Israelseminare, Studienreisen und Kibbuzeinsätze sowie die Betreuung israelischer Gäste stehen seither auf dem Programm. Austauschprogramme werden auch über diese Vereine organisiert, ebenso sind unter anderem das Sportamt, das Jugendamt und die Georg-August-Zinn-Schule aktiv an den Bürgerbegegnungen beteiligt.