Selbsthilfetag

Insgesamt 34 der 200 Selbsthilfegruppen in Stadt und Landkreis Kassel präsentierten sich zum 20. Jubiläum des Selbsthilfetages im Kongress Palais Stadthalle.

Kasseler Selbsthilfetag - ein Tag voller Gespräche

Der 20. Kasseler Selbsthilfetag hat am 22. Juni 2024 im Kongress Palais Kassel stattgefunden. Rückblickend gab es an den 33 Infoständen von Kasseler Selbsthilfegruppen und der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (KISS) insgesamt 1178 Gespräche. Das sind deutlich mehr als in den beiden Jahren zuvor auf dem Königsplatz.

„Diesen Selbsthilfetag haben zahlreiche Betroffene und Angehörige von Menschen mit chronischen Erkrankungen, Behinderungen, psychischen oder Suchtproblemen zum Anlass genommen, sich auszutauschen. Vor Ort konnten sie sich sowohl bei den Teilnehmenden der Selbsthilfegruppen über ihre Erkrankungen informieren als auch etwas über die Arbeitsweise der jeweiligen Selbsthilfegruppen erfahren“, fasst Bürgermeisterin und Gesundheitsdezernentin Nicole Maisch den Tag zusammen. Von 10 bis 17 Uhr gab es ausreichend Zeit für längeren, auch persönlichen, Austausch und die Teilnehmenden waren durchweg in regem Dialog. Themen der Krebsselbsthilfegruppen wurden ebenso erörtert wie weit verbreitete Probleme wie Alkoholmissbrauch, Sehbehinderungen oder Herzerkrankungen. Am Infostand zu Herzerkrankungen zeigte beispielsweise der Johanniter Rettungsdienst, wie man Wiederbelebungsmaßnahmen sicher durchführt. Zudem bot sich an diesem Tag die Gelegenheit, Besucherinnen und Besucher auf seltene Erkrankungen aufmerksam zu machen. 

Auch Fachleute verschiedener Bereiche wie Ernährungsberatende sowie psychotherapeutisches und ärztliches Personal haben sich vor Ort informiert und vernetzt. Am Stand von KISS gab es zudem viele Nachfragen nach Depressions- und Angstselbsthilfegruppen. Außerdem meldeten sich weitere Interessentinnen, die mit Unterstützung von KISS jeweils eine neue Selbsthilfegruppe zu den Themen ADHS und Fibromyalgie ins Leben rufen möchten.

An diesem Tag hatten die Besuchenden ebenso die Möglichkeit, ihre eigene Gesundheit checken zu lassen. Anhand verschiedener Tests konnten der Blutzucker oder das Hörvermögen überprüft werden. Auch der Test auf Parkinsonfrühwarnzeichen, die Messungen von Blutdruck und Sauerstoffsättigung im Blut kamen bei den Interessierten gut an. Die gemessenen Werte wurden in einem Pass notiert, mitgegeben und auf Wunsch über daraus möglicherweise resultierende Erkrankungen informiert. Für weitere Abklärungen erfolgte die Empfehlung, sich an die entsprechende Arztpraxis zu wenden.

Bei einem vormittäglichen Rundgang durch die Reihen der Themenstände informierte sich auch Bürgermeisterin Nicole Maisch persönlich über die aktuellen Themen. Die Dezernentin für Jugend, Gesundheit, Bildung und Chancengleichheit bedankte sich dabei besonders bei den Beteiligten für ihre Teilnahme und ihr Engagement in der Selbsthilfe. „Die vielen Besucherinnen und Besucher zeigen, wie groß das Interesse und vielleicht auch die eigene Betroffenheit für Themen ist, die die verschiedenen Selbsthilfegruppen in Kassel abdecken. Diese Gruppen stellen einen wichtigen, selbstwirksamen Pfeiler für die Gesundheit dar. Ich bedanke mich sehr bei allen Menschen, die eine Selbsthilfegruppe anbieten und freue mich für jede und jeden, für die die Treffen mit gleich Betroffenen eine Hilfe im täglichen Leben darstellen“, würdigt Maisch die Arbeit der Selbsthilfegruppen.

Am Nachmittag konnte sich ebenso die Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft der selbsthilfefördernden gesetzlichen Krankenkassen in Hessen, Susanne Strombach, überzeugen, dass sich die finanzielle Förderung der Kassen für den Kasseler Selbsthilfetag gelohnt hat. „Der Selbsthilfetag war ein guter Tag, um die Selbsthilfegruppen in Stadt und Landkreis Kassel bekannt zu machen“, zieht Carola Jantzen, die Leiterin der KISS, Bilanz.  Das gleichzeitig im Obergeschoss des Kongress Palais stattfindende „Kämpferherzentreffen“ zog junge Leute mit chronischen Erkrankungen aus ganz Deutschland und der Region in die Stadthalle und trug damit zu dem regen Publikumsverkehr beim Selbsthilfetag bei.