Medizinische Task Force fährt Übung für die Fußball-EM

Frankfurt bereitet sich für die Fußball-Europameisterschaft in diesem Sommer vor. In diesem Zusammenhang beteiligten sich 89 Einsatzkräfte mit 32 Fahrzeugen der Medizinischen Task Force (MTF 34) aus Stadt und Landkreis Kassel an einer Großübung der Branddirektion Frankfurt.

„Hier in Kassel war einer der Pilotstandorte, an denen das Konzept für die heute bundesweit 61 Medizinischen Task Forces entwickelt wurde. Es war eine richtige Entscheidung, diese Einsatzabteilungen mit Spezialfähigkeiten zur tatkräftigen Unterstützung der regulären Einheiten des Katastrophenschutzes und Sanitätsdienstes im Ernstfall einzurichten“, hebt Kassels Brandschutzdezernent Heiko Lehmkuhl Bedeutung der Einheit hervor.  

Frankfurt ist im Juni eine von elf Ausrichterstädte für die EURO 2024. Fünf Begegnungen des Turniers werden dort stattfinden. Um auf den Fall eines Großschadensereignisses während der Europameisterschaft vorbereitet zu sein, hat die Feuerwehr Frankfurt am Samstag einen sogenannten „Sammelraum für überörtliche Einsatzeinheiten“ beübt. Ein solches Großschadensereignis könnte etwa ein Massenanfall von Verletzten sein. Dann würden Einheiten aus anderen Teilen Hessens alarmiert und den Sammelraum anfahren, bevor sie von dort mit einem Einsatzauftrag in das Schadensgebiet geschickt werden. 

Beteiligt an der Übung waren neben Einheiten aus Frankfurt und dem Hochtaunuskreis auch die Medizinische Task Force (MTF) aus Stadt und Landkreis Kassel sowie aus der Stadt Darmstadt und dem Kreis Darmstadt-Dieburg. 

Für die Helferinnen und Helfer der MTF 34 aus Stadt und Landkreis Kassel begann der Übungstag früh am Samstagmorgen. Denn bereits im 7 Uhr mussten die Fahrzeuge einsatzbereit an der Brandschutzdienststelle des Landkreises Kassel in Calden eintreffen. „Gut, dass der vom DRK gestellte 1. Betreuungszug Stadt Kassel die Helferinnen und Helfer mit viel heißen Kaffee und guter Verpflegung für unterwegs versorgte“, dankte Landrat Andreas Siebert für die Unteren Katastrophenschutzbehörden bei Landkreis und Stadt Kassel, die die Übung organisierten. 

Dankbar war man auch für die Unterstützung vom THW-Ortsverband Alsfeld sowie der Freiwilligen Feuerwehr Steinau an der Straße, die ihre Liegenschaften als Ort für die Technischen Halte der nordhessischen Kolonnen zur Verfügung gestellt hatten. 

Dort wurden, über die Autobahnen 5 und 7 kommend, Fahrerwechsel vorgenommen, damit die Einsatzkräfte das Fahren im sogenannten Marschverband üben konnten. Das Fahren als Kolonne stellt an die Fahrerinnen und Fahrer besondere Herausforderungen, zumal andere Verkehrsteilnehmer zudem oft nicht wissen, wie sie sich richtig verhalten, wenn sie einem Marschverband begegnen. Dieser gilt zum Beispiel als ein Fahrzeug und darf eine Kreuzung geschlossen überqueren, auch wenn die Ampel inzwischen auf Rot schaltet. Auch dürfen andere Autofahrer nicht in die Lücken zwischen den Fahrzeugen des Verbands einscheren. 

Alle Beteiligten kamen zügig und sicher auf dem Gelände der Raststätte Taunusblick an der Autobahn 5 an, das als Sammelraum für die ankommenden Einsatzkräfte von der Feuerwehr Frankfurt eingerichtet worden war. Auf dem Heimweg wurde die mobile Tankanlage der Unteren Katastrophenschutzbehörde des Landkreises Kassel in die Übung integriert, bevor am späten Samstagabend alle Helferinnen und Helfer an ihre in Stadt und Landkreis verteilten Standorte zurückkehrten.

Hintergrund Medizinische Task Force 34 Kassel

Bei der MTF 34 handelt es sich um einen sogenannten sanitätsdienstlichen Einsatzgroßverband, den der Bund im Rahmen des Zivilschutzes aufgestellt hat. Gebildet wird die Medizinische Task Force aus Einheiten des DRK Hofgeismar, des DRK Kreisverband Region Kassel, des ASB Kassel-Nordhessen sowie der Berufsfeuerwehr Kassel. Dieser Einsatzverband verfügt aktuell über rund 30 Fahrzeuge und etwa 115 Helferinnen und Helfer. Zu den Aufgaben der MTF im Zivilschutzfall und der länderübergreifenden Katastrophenhilfe gehören u.a. die Dekontamination von Verletzten, der Aufbau und Betrieb eines Behandlungsplatzes und der Patiententransport sowie der Aufbau und Betrieb einer oder mehrerer Unfallhilfsstellen.