Wenn Gefahren- und Schadenslagen sich derart zuspitzen, dass die alltäglichen Maßnahmen und Mittel für die Vermeidung und Reduzierung von Schäden nicht ausreichen, handelt es sich um eine Krise. Diese können, müssen aber nicht Situationen im Sinne des Katastrophenschutz-Gesetzes sein.
Die Abhängigkeit von lebenswichtigen Infrastrukturen, die Folgen des Klimawandels und die Bedrohung durch kriminelle Akte stellen das Krisenmanagement im Bevölkerungsschutz vor neue Herausforderungen. So ist davon auszugehen, dass sich die Extremwettereignisse wie Sturm, Niederschlag, Hitzeperioden/Dürre in Häufigkeit und Stärke durch den Klimawandel erhöhen werden. Diese können sich ebenso wie kriminelle Akte (Cyber-Kriminalität) auf Kritische Infrastrukturen (Strom, Trinkwasser, Abwasser, Telekommunikation, Gesundheitsversorgung) auswirken und dort zu Ausfällen führen. In solchen Situationen sind nicht nur Einsatzmaßnahmen des Katastrophenschutzes erforderlich, es müssen auch von der Stadtverwaltung schnelle und koordiniert Verwaltungs-Entscheidungen getroffen werden.
Zu den Aufgaben im Bereich Krisenmanagement gehören die Risikoanalyse, die Entwicklung von Maßnahmen zur Reduzierung von Risiken und die Risikokommunikation unter anderem zur Stärkung der Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung. Weitere Aufgaben sind die kontinuierliche Überprüfung und Anpassung der Verfahren und Strukturen des Krisenmanagements sowie die Ausbildung und Übung der städtischen Krisenstäbe. Um den Schutz Kritischer Infrastrukturen (KRITIS) in der Stadt Kassel zu erhöhen, findet ein kontinuierlicher Austausch mit den lokalen KRITIS-Betreibern statt.