Sensor: Wasserstand Fulda

Mittig auf der Unterseite der Schwimmbadbrücke messen wir den Pegel der Fulda. Wir zeichnen den Wasserstand für künftige Auswertungen auf. Drohen uns Hochwasser oder gar gefährliche Niedrigstände?

Die Fulda zieht sich durch Kassel. Sportbegeisterte, Naturfreunde und Menschen, die ihr Heim am Ufer aufgeschlagen haben, lieben das Leben im, auf und am Wasser. Umrahmt von der Fuldaaue mit dem Buga‐Seengelände, der Karlsaue und den Erwerbsgärtnereien, Kleingärten, Sportplätzen und Schafweiden durchquert der Fluss unsere Stadt.

Was passiert aber mit der Fulda, wenn starke Regenfälle die Aufnahmekapazität des Flussbetts überschreiten oder eine lange Trockenperiode das Wasser schwinden lässt? Auf diese klimatischen Herausforderungen müssen wir vorbereitet sein. Zu einer resilienten, also widerstandsfähigen Stadt gehört die Einrichtung von Frühwarnsystemen. Sie ermöglichen Hochwasser- und Trockenheitsvorhersagen, auf die wir im Idealfall rechtzeitig reagieren können. Dabei helfen uns Wasserpegel-Sensoren, die wir in unserem Testfeld erproben. 

Unser Sensor an der Schwimmbadbrücke meldet den Füllstand der Fulda. In Kombination mit den Pegelmessungen in Guntershausen südlich von Kassel können wir Veränderungen des Wasserstands besser einschätzen und zum Beispiel vor drohendem Hochwasser warnen. Aktuell demonstriert der Sensor die Nutzung und die Funktionsweise der Technik und ist noch kein offizieller Indikator für den Hochwasserschutz. Er dient als Blaupause für einen möglichen Ausbaupfad.

Der verbaute Sensor misst den Abstand zur Wasseroberfläche per Ultraschall. Er sendet Schallwellen aus, die von der Wasseroberfläche reflektiert werden. Aus der Zeit, die zwischen dem Aussenden der Wellen und ihrer Rückkehr zum Sensor vergeht, ergibt sich die Entfernung zwischen Sensor und Wasseroberfläche und somit der Füllstand der Fulda. Je rascher die Wellen zum Sensor zurückkehren, desto geringer ist der Abstand zur reflektierenden Wasseroberfläche. Diese Messdaten werden in unserer Datenplattform mit statistischen Werten sowie dem Pegel aus Guntershausen verknüpft und fließen in die Risikobewertung ein.

In Zukunft könnte so ein digitales Warnsystem entstehen, das uns ermöglicht, im Katastrophenfall eine Warnmeldung via App, digitalen Informationstafeln und Webseite in Echtzeit an die Bevölkerung herauszugeben.

Wasserstand in mm im Wochenverlauf

Dashboard der AUREA-Datenplattform

Zum Sensor im Dashboard (Öffnet in einem neuen Tab)