Gerhard Henschel ist Preisträger 2023
Gerhard Henschel erhält im Jahr 2023 den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor. Die Auszeichnung ehrt den Schriftsteller für sein hervorragendes und breites Werk auf dem Feld der literarischen Hochkomik. Die Preisverleihung fand am 6. Mai 2023 im Kasseler Rathaus statt.
Begründung des Stiftungsrates
„Gerhard Henschel ist einer der vielseitigsten und produktivsten deutschsprachigen Autoren auf dem Feld der literarischen Hochkomik. Die enorme Bandbreite seiner Arbeiten reicht vom sprach- und literaturkritischen Essay bis zum Wandertagebuch, vom material- und perspektivreichen Sachbuch über Antisemitismus bis zur Regionalkrimiparodie, von der Kulturgeschichte der Missverständnisse bis zur Sammlung von Zungenbrechern. Mit seinem im Humor gründenden Hauptwerk, der autofiktionalen Martin-Schlosser-Romanserie, hat Gerhard Henschel eine alltags- und mentalitätsgeschichtliche Chronik der Bundesrepublik seit den 1960er Jahren vorgelegt, die bereits neun ziegeldicke Bände umfasst und auf die Gegenwart hin fortgeschrieben wird. Souverän bewegt er sich zwischen den Gattungen und Stilen und folgt dabei offenbar nur einer einzigen Grundregel: Leserin und Leser niemals zu langweilen, vielmehr stets einen komischen Mehrwert zu erzeugen.“
Noemi Somalvico erhält Förderpreis Komische Literatur 2023
Die schweizerische Autorin Noemi Somalvico, Jahrgang 1994, erhält im Jahr 2023 den Förderpreis Komische Literatur für ihre Gedichte und Erzählungen auf hohem künstlerischen Niveau. Sie studierte Literarisches Schreiben in Biel und ging danach allerlei Beschäftigungen nach, arbeitete für den Film, in Schulen, an Empfängen. Ihre Erzählungen und Gedichte wurden in Zeitschriften und Anthologien abgedruckt, im Dunkeln performt und im Radio vorgelesen. Ihr erster Roman „Ist hier das Jenseits, fragt Schwein“ erschien 2022 im Verlag Voland & Quist.
Der Förderpreis wird am 6. Mai 2023 im Kasseler Rathaus gemeinsam mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor vergeben.
Über den Literaturpreis
Loriot, Robert Gernhardt, Gerhard Polt, Dieter Hildebrandt, Helge Schneider, Karen Duve, Felicitas Hoppe – sie alle sind Trägerinnen oder Träger des Kasseler Literaturpreises für grotesken Humor. Die seit 1985 jährlich verliehene Auszeichnung stiftete das Kasseler Dichterpaar Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner.
Der mit 10.000 Euro dotierte Preis zeichnet Autorinnen und Autoren aus, deren Werk von Komik und Groteske auf hohem künstlerischen Niveau geprägt ist. Die Vergabe erfolgt nicht aufgrund eines Wettbewerbs oder der Begutachtung von eingereichten Arbeiten, sondern einzig und allein aus der Beobachtung des Literaturbetriebs durch den Stiftungsrat.
Die Kasseler Sparkasse unterstützt den Preis großzügig. Die Firma Hübner stiftet die Preisskulptur.
Über den Förderpreis Komische Literatur
Neben dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor vergeben die Stiftung Brückner‐Kühner und die Stadt Kassel seit 1999 einen Förderpreis Komische Literatur. Er ist mit 3.000 Euro dotiert und für Autorinnen und Autoren der Komischen Literatur gedacht, die noch am Anfang bzw. in einer frühen Phase ihrer schriftstellerischen Laufbahn stehen und dem Stiftungsrat von ihren Verlagen vorgeschlagen werden.
Die Einreichungsfrist endet jeweils am 30. Juni. Ausgezeichnet wurden unter anderen: Frank Schulz (1999), Dagmara Kraus (2018), Jakob Nolte (2019), Chrizzi Heinen (2020), Lukas Linder (2021) und Anaïs Meier (2022).