Der Kasseler Kunstpreis wird seit 1992 jährlich von der Stiftung „Kasseler Kunstpreis Dr. Wolfgang Zippel‐Stiftung“ verliehen. Im Zentrum steht dabei die jährliche Vergabe des Kasseler Kunstpreises an bis 30 Jahre alte Künstlerinnen und Künstler aus der Region. Darüber hinaus vergibt die Stiftung Projektmittel zur Förderung künstlerischer Vorhaben und zum Ankauf von Kunstwerken für die Kasseler Artothek. Zudem ehrt der Stiftungsrat jährlich einen Kunstschaffenden ab 35 Jahren mit dem Doris Krininger Preis.
Träger des Kasseler Kunstpreises 2025 stehen fest
In diesem Jahr geht der Kasseler Kunstpreis der Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung im Bereich Intermediale Kunst an Thea Josepha Konatsu und Elko Braas. Die Ausgezeichneten erhalten jeweils ein Preisgeld von 6.000 Euro. Die Ernennung erfolgte auf Vorschlag des Stiftungsrats durch den Magistrat der Stadt Kassel.
Das Künstlerpaar Wirkus / Pries erhält den Doris Krininger Preis, der in diesem Jahr zum sechsten Mal verliehen wird. Der Preis dient der Förderung Kasseler Künstlerinnen und Künstler ab 35 Jahren und wird spartenunabhängig vergeben.
Oberbürgermeister Sven Schoeller, der zugleich Vorsitzender des Stiftungsrats ist, gab die Magistratsentscheidung bekannt: „Künstlerische Exzellenz und innovative Schaffenskraft haben die Jury und letztlich den Magistrat der Stadt Kassel überzeugt. Herzlichen Glückwunsch an die Preisträgerinnen und Preisträger zu dieser Würdigung ihres herausragenden künstlerischen Schaffens.“
Die Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung fördert in diesem Jahr zudem sieben Kasseler Kulturprojekte und kauft fünf Werke zeitgenössischer Kunst für die Kasseler Artothek an. „Das umfassende Förderspektrum der Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung, das neben dem Kunstpreis auch Projektförderungen und Ankäufe für unsere Artothek beinhaltet, ist von großem Wert für unsere Kulturstadt. Es gewährleistet eine umfassende und durch ihre jährliche Kontinuität nachhaltige Unterstützung unserer regionalen Kunst- und Kulturszene auf Seiten der Kulturproduzierenden und der -nutzenden.“, “ unterstreicht Oberbürgermeister Sven Schoeller.
Ausstellung und Preisverleihung
Die Preisverleihung sowie die Präsentation der künstlerischen Arbeiten des Preisträgers und der Preisträgerin des Kasseler Kunstpreises der Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung sowie der Preisträger des Doris Krininger Preises findet am Mittwoch, 25. Juni, im Kasseler Kunstverein statt. Die Ausstellung im Kasseler Kunstverein ist am 26. Juni von 11 bis 20 Uhr und vom 27. bis 30. Juni 2025 von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Informationen zum Preisträger Elko Braas
Elko Braas (*1992) schafft in seiner künstlerischen Praxis eine Verbindung zwischen abstrakten Ideen und der physischen Welt. Er konzentriert sich dabei auf das Zusammenspiel von digitalen und analogen Systemen und experimentiert mit flüchtigen Phänomenen, die er in interaktive Installationen und Klangperformances überführt. Seine Arbeiten zeigen, wie Kunst unser Verständnis von Raum, Zeit und Wahrheit auf den Kopf stellen kann.
Aktuell befasst sich Elko Braas in einem neuen künstlerischen Forschungsfeld mit Carl Friedrich Gauss und dessen Forschungen und Landvermessungen. Elko Braas schloss 2022 sein Studium der Bildenden Kunst an der Kunsthochschule Kassel als Meisterschüler bei Florian Slotawa ab. Seitdem hat er seine Kunst in verschiedenen Kontexten gezeigt, unter anderem in Rotterdam, London, Prag, Köln und Kassel. Ab 2024 ist er als künstlerischer Mitarbeiter im Forschungsbereich Neue Medien an der Kunsthochschule Kassel tätig.
Informationen zur Preisträgerin Thea Josepha Konatsu
Thea Josepha Konatsus (*1995) intermediale Praxis beschäftigt sich mit der Dislokation und dem Einfluss kultureller Prägungen auf das Verständnis von Geschichte und Erinnerung. Erinnerungen, Fragmente und Schnipsel werden in veränderbaren Montagen zusammengeführt und in Geschichten, Bewegtbild und Sound verwoben.
Ihr aktuelles Projekt beschäftigt sich mit der ehemaligen deutschen Kolonie Qingdao in China. Im Rahmen des Programms "PhD-in-Practice" möchte sie ihre künstlerische Forschung weiterentwickeln. Ihre Arbeit fördert den Dialog zwischen Kulturen, Medien und Perspektiven und regt dazu an, über alternative Formen der Geschichtsschreibung nachzudenken.
Bewegtbild ist seit ihrer Jugend ein zentrales Ausdrucksmittel ihrer intermedialen Praxis, neben dem Schreiben und der Musik. Thea Josepha Konatsu schloss 2023 ihr Studium der Visuellen Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel mit Auszeichnung ab. Ihre Arbeiten wurden unter anderem durch die Hessen-Abschlussförderung, die Hessen Filmförderung sowie das Huayu Enrichment Scholarship des Bildungsministeriums in Taiwan (TW) gefördert und zuletzt beim Monitoring Dokfest Kassel gezeigt.
Informationen zum Preisträgerpaar Wirkus I Pries
Maja Wirkus und Eric Pries (*1980/1975) sind ein Künstlerpaar, das sich mit der Architekturgeschichte und deren kulturellen sowie historischen Dimensionen intensiv auseinandersetzt. Ihre künstlerischen Forschungsprozesse dienen als Grundlage ihrer künstlerischen Praxis, mit der sie den überwiegend euroamerikanisch geprägten Architekturdiskurs hinterfragen und bereichern möchten. Sie setzen sich dafür ein, die oft übersehenen mittel- und osteuropäischen Einflüsse auf die gemeinsame Kulturgeschichte stärker in den Fokus zu rücken. So entstehen Rechercheprojekte, die in raumbezogenen Installationen und umfangreichen Publikationen umgesetzt werden. In diesen verbinden sich Objekte, Fotografien und poetische Texte zu einer Einheit.
Wirkus und Pries studierten beide Experimentelle Fotografie und Freie Kunst an der Kunsthochschule Kassel. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen präsentiert, unter anderem im Kunstverein am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin, im Museum of Modern Art in Warschau, in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sowie bei der 8. Triennale der Photographie in Hamburg.
Ihre zuletzt entstandene Publikation WE ARE MILLENIUM STARS (2024) wurde im Rahmen von Lesungen im Deutschen Polen-Institut in Darmstadt sowie im Museum der bildenden Künste in Leipzig vorgestellt.
Fördermittel für Kasseler Kulturschaffende
In diesem Jahr wurden zudem Förderungen in Höhe von insgesamt 9.000 Euro aus Mitteln der Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung an Kasseler Kulturakteurinnen und -akteure vergeben. Folgende Akteurinnen und Akteure bzw. Projekte erhalten dieses Jahr eine Unterstützung:
- Agnetha Jaunich / Hendrik Lange / Studio Lev
The body of us / digitales Tanzprojekt - Bene Schuba / Liska Schwermer-Funke
Einfach mal machen - Initiative Range-Soundfestival
Range 2025 / Festival für experimentellen Formen der Musik und Kunst - Konzept e.V.
Kunst:Prozesse:Leben / Ausstellungsreihe - Labor Ost / Tanz und Theater e.V. / Tanzz e.V.
Familienbande / Generationsübergreifende Tanzproduktion mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen - Müge Yavas
Mein Kampf von George Tabori / Theaterprojekt - Zentrum für Interkulturelle Musik
Musik der Kulturen der Welten und ihre Vermittlung / Musikreihe
Ankäufe für die Artothek
Für die Artothek Kassel werden Kunstwerke von Aliaa Abou Khaddour, Anja Köhne, Nils Reuter, Pascal Hointza und Vreneli Harborth für insgesamt 7.500 Euro angekauft.
Infos zur Bewerbung
Der Kasseler Kunstpreis fördert Künstlerinnen und Künstler der Bildenden Kunst und der Musik. Dabei können die Arbeitsschwerpunkte im Bereich Bildender Kunst oder Musik im engeren Sinn liegen wie auch intermediale und interdisziplinäre Ausrichtungen haben (u.a. Performance, Video, Neue Medien, Komposition und Klangkunst). Der Kasseler Kunstpreis ist 2025 mit 6.000 Euro dotiert.
Bewerben können sich alle, die am Anfang ihrer Laufbahn stehen und deren bisherige Arbeiten ein eigenständiges Profil und inhaltlich aussagekräftige Ansätze aufzeigen. Die Bewerberinnen und Bewerber sollen in Nordhessen geborene oder ansässige Kunstschaffende und nicht älter als 30 Jahre alt sein. Bewerbungen können von Einzelpersonen, Ensembles und Gruppen eingereicht werden.
Außerdem vergibt die Stiftung Mittel zum Ankauf von Kunstwerken für die Kasseler Artothek. In Nordhessen geborene oder ansässige Künstlerinnen und Künstler können dazu konkrete Verkaufsangebote unterbreiten. Dabei bitten wir zu beachten, dass die Werke hinsichtlich ihrer Größe und Beschaffenheit zur Ausleihe geeignet sein müssen.
Sofern es die Ertragslage der Stiftung zulässt, vergibt diese darüber hinaus Fördermittel zur Unterstützung von allgemeinen künstlerischen Projekten.
Über die Vergabe des Preises entscheidet der Magistrat der Stadt Kassel auf Vorschlag des Stiftungsrates immer im Frühjahr.
Bewerbungsmodalitäten
Nachdem die Preisträgerinnen und Preisträger des Kasseler Kunstpreises des laufenden Jahres benannt sind, können aussagekräftige Bewerbungen bis zum 31. Januar des kommenden Jahres bei der Dr. Wolfgang Zippel‐Stiftung eingereicht werden. Bitte reichen Sie die Unterlagen ausschließlich per Mail in einem zusammengefügten PDF ein (maximal 5 MB).
- Kunstpreis
Anmeldeformular, Lebenslauf (max. 1 Seite), Motivationsschreiben (max. 1 Seite) und Portfolio
Download Anmeldeformular Kunstpreis PDF-Datei 117 kB Download Application Kassel Art Prize PDF-Datei 117 kB - Ankäufe
Anmeldeformular, Lebenslauf (max. 1 Seite), Vorschläge von Kunstwerken zum Ankauf inklusive Preisvorstellung, Angabe von Originalmaßen und künstlerisches Portfolio (max. 7 Seiten)
Download Anmeldeformular Ankauf PDF-Datei 117 kB Download Application artwork purchased PDF-Datei 117 kB - Fördermittel für künstlerische Projekte
Anmeldeformular, Selbstdarstellung (max. 1 Seite), Beschreibung des Projektes (max. 3 Seiten), Finanzierungsplan inklusive der beantragten Fördersumme.
Download Anmeldeformular Fördermittel PDF-Datei 119 kB Download Application funding PDF-Datei 123 kB
Bitte beachten Sie: Die Förderung zur Unterstützung von allgemeinen künstlerischen Projekten Förderung ist nur möglich, sofern es die Ertragslage der Stiftung zulässt.
Bewerbungen ausschließlich per Mail möglich
Aussagekräftige Bewerbungen können bis zum 31. Januar 2025 eingereicht werden. Bitte senden Sie die entsprechenden Unterlagen an Melanie Vogel mit dem Betreff: Bewerbung Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung 2025. Bitte nutzen Sie das Anmeldeformular für Ihre Bewerbung.
Melanie Vogel
Anschrift
Raum: 2.1
Obere Königsstraße 17
34117 Kassel
Kontakt
- 0561 787-4167
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- melanie.vogelkasselde