Zisterne kommt unter den Friedrichsplatz

Eine Zisterne für Fuldawasser mit einem Fassungsvermögen von zwölf Kubikmetern hat gegenüber vom Café Nenninger im Untergrund des Friedrichsplatzes ihren Standort bekommen. Der Wassertank hat etwa zwei Meter Durchmesser und ist 4,50 Meter lang. 

Szene am Friedrichsplatz beim Absenken der Zisterne in die Baugrube

Ab Mitte September steht das Fuldawasser dann zur Kanalreinigung sowie zur Bewässerung von Pflanzen zur Verfügung. So spart die Stadt erheblich Trinkwasser und reduziert durch verkürzte Wege zum Wassertanken CO2-Ausstoß und Fahrzeiten.

„Diese Lösung ist gleich in mehrfacher Hinsicht zukunftsweisend“, betont Christof Nolda, Umweltdezernent und Leiter der Betriebskommission von KASSELWASSER. „Mit den immer trockeneren Sommern steigt der Bedarf an zusätzlicher Bewässerung. Trinkwasser ist in unserer Region zum Glück noch nicht knapp – nichtsdestotrotz gilt es schonend damit umzugehen. Zudem sparen wir mit der Nutzung von Brauch- statt Trinkwasser bares Geld und tragen durch weniger Fahrtwege zur Entlastung im Straßenverkehr bei.“

Die Fulda führe zudem weiter genug Wasser – im Gegensatz zu den Gewässern zweiter und dritter Ordnung, für die die Wasserbehörden auch in diesem Sommer Entnahmeverbote ausgesprochen haben. In den kommenden Jahren sollen verstärkt Wasserspeicher sowie Regenrückhaltesysteme im Stadtgebiet entstehen.

Pumpwerk 

Das Wasser für die Zisterne wird vom historischen Pumpwerk an der Fulda (Am Auedamm 13) bis zum Friedrichsplatz gepumpt. KASSELWASSER hatte 2018 das 1877 gebaute Industriedenkmal mit der außer Betrieb genommenen Pumpenstation von der Deutschen Bahn gekauft und die denkmalgeschützte Sanierung übernommen. Die Pumpenstation diente früher dazu, Flusswasser quer durch die Stadt über den alten Hauptbahnhof (Kulturbahnhof) und das Gleisdreieck bis zum Ausbesserungswerk zu pumpen, um damit Dampflokomotiven zu befüllen. Später diente das gepumpte Fuldawasser als Lösch- und Betriebswasser.

Die alte Druckleitung wurde mittlerweile saniert und verbindet das funktionsfähige Pumpwerk an der Fulda mit neuen Zisterne am Friedrichsplatz. Eine elektrische Steuerung sorgt dafür, dass die Zisterne innerhalb von 30 Minuten gefüllt wird.

Zurzeit wird das Brauchwasser für die Spülung der Kanäle zu Reinigungszwecken noch in der Kläranlage am Wesertor/Wolfsanger getankt. Durch die neue Wassertankstation am Friedrichsplatz benötigen die KASSELWASSER-Spülfahrzeuge künftig kürzere Wege zum Nachtanken. Außerdem wird das Umwelt- und Gartenamt am Friedrichsplatz künftig Fuldawasser statt wie bisher Trinkwasser zur Bewässerung der Bäume und Pflanzen im Stadtgebiet entnehmen. Neben der Kostenersparnis ist diese nachhaltige Lösung vor allem auch zukunftsträchtig.

Die Kosten der etwa zweimonatigen Baumaßnahme betragen rund 120.000 Euro.