Im Dezember 2015 hatte die Kasseler Stadtverordnetenversammlung die Ausarbeitung eines ISEK beschlossen. Die NH ProjektStadt (Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte / Wohnstadt) aus Kassel wurde beauftragt, gemeinsam mit ihrem Kooperationspartner Foundation 5+, einem Kasseler Planungsbüro für Architektur und Landschaftsarchitektur, das ISEK zu erarbeiten. In einem ISEK werden die Entwicklungsziele und entsprechende Maßnahmen zur Umsetzung definiert. Die Aufstellung eines solchen Entwicklungskonzeptes erfolgt mit einer umfassenden und zielgruppenspezifischen Öffentlichkeitsbeteiligung.
Das Städtebaufördergebiet
Das Fördergebiet liegt im Kasseler Stadtteil Wehlheiden. Die Abgrenzung des Fördergebiets orientiert sich an der ehemaligen alten Ortskerngrenze (1936) und bindet dadurch alle relevanten Bereiche, die wichtige ausstrahlende Funktionen für den restlichen Stadtteil haben (Zentrenfunktion) mit ein.
Das Fördergebiet umfasst eine Gesamtgröße von ca. 52 Hektar und bietet einen Lebensraum für ca. 4.700 Menschen in ca. 2.400 Haushalten (Stand 2021). Das Quartier dient vorrangig zu Wohnzwecken. Es zeichnet sich durch seine dörfliche Struktur (Fachwerkhäuser) aus, umgeben von einer weitestgehend gut erhaltenen gründerzeitlichen Bebauung und Bauten aus den 1950- und 1960-Jahren.
Es gibt einen Industriebetrieb und vereinzelt ein paar Handwerksbetriebe. Vorherrschend sind Dienstleistungs- und Einzelhandelsbetriebe. Im Bereich Wehlheider Platz, Kirchweg bis hin zum Georg-Stock-Platz, befindet sich der zentrale Versorgungsbereich, inklusive eines gastronomischen Angebotes.
Als zentrale Verflechtungspunkte fungieren der Wehlheider Platz, der Georg-Stock-Platz und der Kurt-Kersten-Platz, als Verbindungselement in den östlichen Bereich des Stadtteils. Diese öffentlichen Räume finden allseitige Nutzung seitens der Bewohner/innen. Besonders der Georg-Stock-Platz wird von den vielen Vereinen als Ort für Feierlichkeiten genutzt. Speziell die Wehlheider Kirmes lockt viele Menschen aus der Umgebung an.
Der Kurt-Kersten-Platz bietet neben einem kleinen gastronomischen Angebot auch einen öffentlichen Grünraum in zentraler Lage. Die Drusel, welche die anfängliche Wasserversorgung des Ortes geprägt hat, und der direkt an das Untersuchungsgebiet angrenzende Grünraum – Am Heimbach – sind Alleinstellungsmerkmale für das Quartier.
Kennzeichnend für das Fördergebiet ist eine engagierte Bürgerschaft, die sich durch das traditionelle und intensive
Vereinsleben stark herausgebildet hat und großes Interesse an der Entwicklung ihres Quartiers zeigt.