Einen intensiven Dialog darüber führen, was gute Baukultur sein kann. Das paktizieren in Kassel bereits seit 2013 Bauherren und Investoren, Planer und Architekten, Wissenschaftler und Stadtverwaltung sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger. Das Ergebnis: Die Charta zur Kasseler Baukultur.
Charta für Baukultur 2021
Anhand von 25 Projekten spiegelt der Bericht beispielhaft das vielfältige baukulturelle Geschehen der Stadt aus den letzten Jahren wieder. Die ausgewählten Beispiele zeugen davon, dass die Stadt Kassel mit der Charta den Wandel des städtischen Raumes nicht nur funktional, sondern auch optisch ansprechend gestalten kann.
"Die Charta für Baukultur zeigt bereits jetzt ihre Bedeutung. Die verbindliche Anwendung ihrer Instrumente hilft uns dabei, die städtebauliche Wirkung auf den Lebensraum der Menschen möglichst früh zu hinterfragen. So werden die Interessen künftiger Nutzerinnen und Nutzer noch besser berücksichtigt und die Qualität in Planung und Ausführung gesteigert." (Stadtbaurat Christof Nolda)
Den barrierefreien Jahresbericht 2021 finden Sie hier ab Anfang Juni 2022.
Hintergrund
Gute Baukultur macht eine Stadt attraktiv und verbessert deren Lebensqualität. Mit einer attraktiven Stadt identifizieren sich deren Einwohnerinnen und Einwohner. Auch als Standortfaktor für Wirtschaft und Tourismus hat die Baukultur einer Stadt große Bedeutung. Die Stadt Kassel hat es sich daher zum Ziel gesetzt, sich aktiv um eine gute Baukultur zu kümmern. Und zwar nicht nur für herausragende Bau-Projekte, sondern auch für die vielfältigen kleinen und alltäglichen Bau-Vorhaben.
Bisherige Veranstaltungen
historische Karte Kasseler Altstadt
Zweite Baugruppenbörse in Kassel am 15. Juni 2018
Die Stadt Kassel und das Forum Gemeinschaftliches Wohnen e. V. Regionalstelle Kassel haben zusammen mit dem Landkreis Kassel am 15. Juni 2018 im Bürgersaal des Rathauses in Kassel zu einem Nachmittag unter dem Motto: Gemeinsam - bauen, wohnen, leben eingeladen.
Vortrag vom 25. Februar 2016, im Evangelisches Forum Kassel: "Einfach ist schwer" - Das Fassadenkonzept Innenstadt Pforzheim
Im Rahmen des Kasseler Baukulturprozesses berichtete Herr Architekt Frank Ammon, Frankfurt, über seine Arbeit am Leitbild zur Fassadengestaltung für die Stadt Pforzheim. Pforzheim, das wie Kassel einen sehr großen Verlust seiner historischen Bausubstanz durch den Krieg zu verzeichnen hat und sich heute als Stadt des Wiederaufbaus darstellt, weist geschichtlich und architektonisch deutliche Parallelen zu Kassel auf.
Herr Ammon berichtete darüber, dass dieses Leitbild als ein Baustein eingebettet in ein breiter angelegtes Stadterneuerungskonzept der Stadt Pforzheim ist. In einem Beteiligungsprozess, zu dem ein ganztägiger Workshop mit Eigentümern und Anliegern zählte, wurden die Leitlinien erarbeitet, die heute von den betroffenen Eigentümern und Geschäftsinhabern mitgetragen werden. Das Fassadenkonzept ist flankiert von einer Gestalt- und Werbesatzung, so dass die rechtlichen Rahmenbedingungen als Instrumente zur Durchsetzung der Prinzipien vorhanden sind.
Der Vortrag machte besonders deutlich, dass es wichtig ist die vorhandenen Qualitäten der Wiederaufbauarchitekturen zu verdeutlichen. Deren Gestaltungskraft liegt in der Materialechtheit und Einfachheit, die vielmals nicht erkannt und als zu schlicht missdeutet wird. Modische Accessoires wie zu dicke Vordächer, zeitgenössische Trends wie Kunststofffenster, große Werbeanlagen oder Verkleidungen überformen die Gebäude und erzeugen ein Unbehagen im Stadtbild. Die typischen Qualitäten gilt es zu erkennen, wieder freizustellen und zu stützen, so dass häufig die Wegnahme von zu vielen Zutaten ausreicht, um das Gesamtbild eines Gebäudes oder des Stadtraumes in eine harmonische Stimmung zu bringen. Das Büro Ammon und Sturm arbeitet dabei insbesondere mit aufwendigen Visualisierungen, die die beabsichtigten Effekte leicht nachvollziehbar darstellen.
In der an den Vortrag anschließen Diskussion wurde einmütig festgestellt, dass die Erkenntnisse auch gut auf Kasseler Verhältnisse übertragbar wären. Vorhandene Qualitäten erkennen, sie sichtbar machen durch Aufräumen und Freistellen sind dabei wesentliche Arbeitsschritte.
Baukulturwerkstatt „Vitale Gemeinden“ am 24. und 25. April 2015 in Kassel
Die Bundesstiftung Baukultur war am 24. und 25. April 2015 ein weiteres Mal zu Gast in Kassel. In Kooperation mit der Stadt Kassel und weiteren Partnern fand als Auftakt einer dreiteiligen, bundesweit organisierten Veranstaltungsreihe in Kassel eine Bau-kulturwerkstatt mit dem Titel "Vitale Gemeinden" statt.
"Die Wahl der Bundesstiftung Baukultur, den Auftakt ihrer Veranstaltungsreihe in Kassel durchzuführen, würdigt das besondere Engagement unserer Kasseler Initiativen und stellt sie in den bundesweiten Kontext" berichtet Stadtbaurat Christof Nolda, der den Beteiligungsprozess zur Kasseler Baukultur im Herbst 2013 initiiert hatte. "Gemeinsam mit vielen Ehrenamtlichen, Organisationen und der Fachöffentlichkeit sind wir auf dem Weg, uns aktiv um eine gute Baukultur zu kümmern, nicht nur für herausragende Bau-aufgaben, sondern auch im Sinne einer Gebrauchskultur für die Lebensqualität im Alltag".
In den Baukulturwerkstätten wird gezeigt, was Baukultur zur Erhaltung und Aufwertung der Lebensqualität vor Ort beiträgt. Es wird in zwei Blöcken mit den Unterthemen "Baukultur und Identität" und "Baukultur und Zukunftsfähigkeit" diskutiert, wie baukulturelle, also planerische, gestalterische und prozessorientierte Ansätze, übertragbare Lösungen bieten. Die Baukulturwerkstätten – das zentrale Veranstaltungs-format der Bundesstiftung Baukultur – stellen Best-Practice-Projekte vor und verbinden Akteure bundesweit und vor Ort. Die Diskussionen in den Werkstätten werden durch impulsgebende Fachvorträge angeregt und durch eine Moderation begleitet. Künstlerische Interventionen, eine Projektbörse zum gegenseitigen Kennenlernen und Vernetzen sowie die LandLuft Wanderausstellung ergänzen die Baukulturwerkstätten. Die Ergebnisse der Werkstätten werden in den zweiten Baukulturbericht der Bundesstiftung einfließen, der Mitte 2016 dem Bundeskabinett und dem Parlament vorgelegt wird.
Partner für die Werkstatt sind neben der Stadt Kassel der Deutsche Städte- und Gemeindebund, der Deutsche Landkreistag, der Bund Deutscher Architekten (BDA), die Bundesarchitektenkammer (BAK), die Bundesingenieurkammer (BIngK) sowie die Landesinitiative Baukultur in Hessen.
Beim Hessischen "Tag der Baukultur", der am 14. Oktober 2014 im "KAZ im KUBA" (Öffnet in einem neuen Tab) in Kassel statt fand, wurde der Diskussions- und Umsetzungsstand zu den einzelnen Aktivitäten vorgestellt.
Am 4. Juli 2014 fand in den Räumen des Evangelischen Forum der Workshop "Baukultur Kassel" statt. Rund fünfzig Fachleute aus Stadt- und Landschaftsplanung, Architektur, Wohnungswirtschaft, Politik und Kultur beteiligten sich engagiert an den Diskussionen, die durch Dr. Christoph Haller, Ahnatal, moderiert wurden.
Der Workshop knüpfte an die Ergebnisse des Baukultur-Symposiums vom Jahr davor an.
Es wurden prioritärere Themenfelder für den künftigen Kasseler Baukultur-Prozess in folgenden Arbeitsschritten benannt und diskutiert:
Schritt 1: Was wollen wir?
Schritt 2: Räumliche Schwerpunkte
Schritt 3: Was haben wir schon?
Schritt 4: Was fehlt?
Schritt 5: Wie geht es weiter?
Für die weitere Arbeit wurden aus der Liste mit den prioritären Ansätzen zunächst drei wesentliche Produkte herausgearbeitet, an deren Realisierung vordringlich gearbeitet werden soll:
1 Charta der Baukultur / Kasseler Erklärung zur Baukultur (Arbeitstitel)
2 Baukultur-Verdachtsflächen-Kataster
3 Internetplattform zur Vernetzung baukultureller Aktivitäten
Grüne Baukultur in Kassel vom 20. bis 31. Oktober 2014
Vom 20. bis 31. Oktober 2014 fand im Rathaus (Flur im 1. Obergeschoss des Hauptgebäudes vor den Sitzungssälen) eine Ausstellung zur aktuellen Landschaftsarchitektur für Kassel statt. Die Ausstellung "Grüne Baukultur" vermittelte einen Überblick über die Bandbreite nordhessischer Landschaftsarchitektur und zeigte einen eigenen Blickwinkel auf das aktuell in vielen Facetten intensiv diskutierte Thema Baukultur.
Fachsymposium am 6. September 2013
Mit einem Fachsymposium zur "Baukultur in Kassel" wurde am 6. September 2013 ein Dialogprozess initiiert, bei dem deutlich wurde, wie vielfältig die Kasseler Baukultur ist und welche Chancen sich ergeben wenn es gelingt, die "baukulturelle Atmosphäre" der Stadt stärker ins Bewusstsein der Stadt und der jeweiligen Akteure zu rücken. Es ist aber ebenso deutlich geworden, dass dies nur gelingen kann, wenn möglichst viele Akteure sich aktiv in den Dialogprozess einbringen.
Das Kasseler Magazin "StadtZeit" hat sich das Thema Baukultur als Serie vorgenommen und veröffentlicht seit Dezember 2014 Gastbeiträge, die sich dem Thema aus unterschiedlichen Perspektiven nähern. Im online-Archiv von "StadtZeit" können Sie sich folgende Ausgaben herunterladen.
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