Selbsthilfegruppe für Menschen mit Entwicklungs- und Bindungstrauma

Informationen zum Thema:
Im Gegensatz zum Schocktrauma ist das Entwicklungs- und Bindungstrauma nicht so bekannt, aber ein weitverbreitetes, gesamtgesellschaftliches Problem. Es entsteht zumeist im Alter von 0-3 Jahren, z.B. durch Vernachlässigung oder andere Beeinträchtigungen, durch Trennung von der Mutter nach der Geburt (Säuglingsstation), Füttern nach Uhrzeit, Schreien lassen, Angst vor Verwöhnung, u.v.m.  

All dies wird vom autonomen Nervensystem als Lebensbedrohung wahrgenommen und führt zu Fehlverschaltungen, die dann körperlich festsitzen. Dies beeinträchtigt Gesundheit, Beziehungsfähigkeit, Lebensenergie, Entspannungsfähigkeit, Resilienz.  

Neben Traumatherapie und anderen angezeigten Verfahren wie TRE (Trauma and Tension Release Exercises) und SE (Somatic Experiencing) ,  u.a. steht uns Menschen als hochentwickelten Säugetieren ein wunderbares Tool zur Verfügung, welches die Natur vorgesehen hat, nämlich die "Gruppenregulation":

Wir sind rein biologisch dazu ausgestattet, uns gegenseitig zu regulieren, zu helfen und zu "heilen". Diese Selbsthilfe wird im festgelegten, strukturierten, und somit Sicherheit gebenden, Gruppenprozess geübt und etabliert. 

Inhalte der Gruppe:
Bei Bedarf zunächst Informationsaustausch zu Erfahrungen mit diversen Traumatherapien und diversen Verfahren wie TRE, SE u. a. und weitere Infos zum Thema. Im Anschluss findet der Gruppen-Prozess statt:  

Feste Struktur des Gruppenprozesses: 


  1. Jeder Teilnehmer kann (bis zu) 10 Minuten ungestört über den Inhalt seiner Hauptzentren sprechen, über Körperempfindungen, Emotionen, Gedanken, das, was ihn jetzt in diesem Moment bewegt. Möglichst keine Geschichten aus der Vergangenheit und keine Gedanken, die die Zukunft betreffen. Wichtig dabei ist, auch die eigenen Grenzen zu wahren, z.B. "Ich möchte jetzt nicht mehr sagen." 

  2. Alle anderen Teilnehmer schenken demjenigen, der redet, ihre ganze liebevolle Aufmerksamkeit. Der Rest der Gruppe hört zu 100% zu. Nur mit offenem Zuhören(wollen) funktioniert der Prozess. 

  3. Der/Die Gruppenleiter/in achtet darauf, dass niemand dazwischenredet, dass die Zeit eingehalten wird und dass die Aufmerksamkeit immer auf dem gerade Sprechendem ruht. Er/Sie nimmt genauso am Prozess teil wie die Teilnehmer und hat den gleichen Zeitraum, sich mitzuteilen. 

Besondere Hinweise:
Es können maximal 8 Personen pro Gruppe teilnehmen.
Aus gegenseitiger Rücksicht wird über konkrete Traumainhalte nicht gesprochen. Eine Grundstabiliät sollte vorhanden sein.

Teilnahme nur nach Vorgespräch mit einer Kontaktperson der Gruppe möglich.

Treffen:
Gruppe 1: Jeden Freitag um 17:00 Uhr
Gruppe 2: Jeden Freitag um 19:00 Uhr
Die Gruppen sind beide geschlossen. Es wird eine Warteliste geführt.
Teilnahme nur mit Voranmeldung.

KISS - 2. Stock, Elisabeth-Selbert-Raum, Treppenstraße 4, 34117 Kassel

Kontakt:
über KISS
Tel. +49 561 81644-222
Mail: kisskasselde

Weitere Informationen zu dieser Gruppe, sowie viele weitere Möglichkeiten wie z.B. Gruppenchats, Selbsthilfe Nachrichten & Video Meetings finden Sie in der KISS Selbsthilfe Kassel App unter  https://selbsthilfe.kassel.de/groups/173/details (Öffnet in einem neuen Tab)