Dr. Friedrich Carl Endemann

Anerkannter Arzt und einflussreicher Politiker

Dr. Friedrich Carl Endemann studierte Medizin und war zunächst u.a. als Reisearzt von Graf Kielmannsegg, dem Ministerpräsidenten des Königsreichs Hannover, tätig. Der Sohn eines Kasseler Obergerichtspräsidenten hatte am Friedrichsgymnasium sein Abitur gemacht und war seit 1859 niedergelassener Arzt in Kassel und später wiederholt Vorsitzender der Ärztekammer. 1880 wandte er sich der aktiven Politik zu. Zunächst im Bürgerausschuss tätig, gehörte er ab 1884 dem Stadtrat an und wurde Beigeordneter und Vizebürgermeister. 1892 wurde er stellvertretender Vorsitzender des Bürgerausschusses und Mitglied des Kommunallandtages sowie von 1899 bis 1903 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses. 1897 wurde er in den Aufsichtsrat der „Großen Casseler electrischen Straßenbahn-Gesellschaft“ berufen. 1892 /93 sowie von 1898 bis 1903 war er für die Nationalliberalen, deren Zentralvorstand er angehörte, Abgeordneter des Reichstages in Berlin. Dort brachte er einen Gesetzesentwurf für die „Einführung einer obligatorischen Fortbildungsschule auf dem Lande“ in Hessen-Nassau ein, der jedoch scheiterte.