Kassels Wärmeplanung

Hessens Kommunen müssen dem Land bis Ende 2026 eine kommunale Wärmeplanung vorlegen. Deshalb erarbeitet Kassel derzeit eine Wärmeplanung für die Stadt. Hier erfahren Sie, wie diese Erarbeitung funktioniert, können aktuelle Ergebnisse einsehen und werden über die nächsten Schritte informiert.

Was ist eine kommunale Wärmeplanung?

Die kommunale Wärmeplanung ist ein strategischer Prozess, bei dem die Stadt Kassel gemeinsam mit Experten, Bürgern und lokalen Akteuren einen Plan entwickelt, um die Wärmeversorgung nachhaltiger und effizienter zu gestalten. Ziel ist es, den Energieverbrauch zu senken, erneuerbare Energien zu fördern und die CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren.

Kern der Wärmeplanung ist die Ausweisung von Wärmenetzgebieten und von Gebieten mit dezentraler Wärmeversorgung. Aus ihr geht ausdrücklich keine Verpflichtung für Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer hervor, ein bestimmtes Heizsystem zu errichten und zu nutzen.

Die kommunale Wärmeplanung ist in 5 Hauptphasen eingeteilt:

Bestandsanalyse

Derzeit läuft die Phase der Bestandsanalyse. Hier wird untersucht, woher die Menschen in der Stadt Kassel bisher Wärme bekommen. Das bedeutet: Es wird geschaut, wie die Heizungen funktionieren und welche Energiequellen genutzt werden, zum Beispiel Gas, Öl oder Fernwärme. Auch der Verbrauch von Energie in der ganzen Stadt wird betrachtet.

Es wird berechnet, wie viel Energie jedes Jahr für Wärme verbraucht wird. Dabei wird zwischen verschiedenen Bereichen unterschieden (zum Beispiel Haushalte, Unternehmen oder öffentliche Gebäude). Außerdem wird berechnet, wie viel davon schon aus erneuerbaren Energien oder aus unvermeidbarer Abwärme stammt.

Zusätzlich werden Karten erstellt, die zeigen, wie viel Wärme in jedem Stadtteil verbraucht wird, wo die Heizungsanlagen stehen und wo die Leitungen für Wärme und Gas verlaufen. Das hilft, einen Überblick über die aktuelle Situation zu bekommen.

Zeitplan

Die Erarbeitung der kommunalen Wärmeplanung erfolgt durch die Stadtverwaltung. Parallel dazu arbeiten Stadt und Städtische Werke eng zusammen, um die Fernwärme möglichst schnell und störungsfrei auszubauen. Bis Juni 2026 soll die Wärmeplanung fertig und in der Stadtverordnetenversammlung beschlossen sein.

Beteiligung

Die Erarbeitung erfolgt im Austausch mit vielen verschiedenen Akteuren in und um Kassel. Unter anderem Behörden, Netzbetreiber, Energieversorger, Wohnungsbaugesellschaften, Bürgerenergiegenossenschaften, die an Kassel angrenzenden Kommunen, Unternehmen, die viel Energie verbrauchen. Dabei geht es um Ziele und Pläne zur Wärmeversorgung oder Gebäudesanierung, mögliche Gemeinsamkeiten und Projekte aber auch um praktische Fragen z.B. zum Baumschutz beim Ausbau der Leitungen.

Zur Fertigstellung der Potenzialanalyse, voraussichtlich im Sommer 2025, und zur Fertigstellung der Umsetzungsstrategie sind Informationsveranstaltungen geplant.

Hintergrund und Beschlusslage

Bereits im Jahr 2020 hat die Themenwerkstatt Energieversorgung des Klimaschutzrats der Stadt Kassel in einer  Maßnahmenempfehlung (Öffnet in einem neuen Tab) den Impuls gegeben, eine Wärmeleitplanung zu entwickeln. Universität Kassel, Stadtverwaltung sowie Städtische Werke AG erarbeiteten daraufhin in enger Kooperation zentrale Eckpunkte und Bausteine, wie eine klimaneutrale und somit fossilfreie Wärmeversorgung in Kassel bis 2030 realisiert werden könnte. Im November 2023 wurden die Ergebnisse dieser Vorstudie von der Stadtverordnetenversammlung als  Wärmeleitplanung (Öffnet in einem neuen Tab) beschlossen. Sie dient als Grundlage für die nun anstehende gesetzlich verbindliche kommunale Wärmeplanung.

Unter dem Motto „Kassel macht warm“ bietet die Stadt allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern Informationen und Veranstaltungen rund um das Thema Wärme. Anregungen, wie auch Sie tätig werden können, um Ihren Geldbeutel und das Klima zu schonen, finden Sie auf unserer Webseite  Energie und Klimaschutz (Öffnet in einem neuen Tab).

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