Das am Druselbach gelegene Wehlheiden, 1143 erstmals in einer Urkunde erwähnt, war jahrhundertelang eine Agrar- und Handwerkergemeinde ohne eigene Kirche. Der "Kirchweg" führte schon damals ins benachbarte Kirchditmold.
Im 19. Jahrhundert wurde Wehlheiden eine beliebte Zwischenstation für den Ausflugsverkehr von Kassel nach Wilhelmshöhe. Im Jahr 1893 gab es immerhin schon 37 Gastwirtschaften.
Weitab vom Dorf - aber noch zum Stadtteil gehörend - waren 1777 das Schlösschen Schönfeld mit seinem Park und 1873-1882 die Strafanstalt entstanden. Aus der vielgestaltigen baulichen Entwicklung im 20. Jahrhundert sind besonders hervorzuheben:
Die Gemeinde Wehlheiden war längst eng mit der Stadt Kassel verbunden, grenzte sie doch direkt an der Wilhelmshöher Allee an die Kernstadt an. Der Übergang war dort fließend. "Die Straßen", so der damalige Regierungspräsident, "aus modernen Mietshäusern und Villen bestehend, bilden in Wirklichkeit nur die Fortsetzung der Straßenzüge der Stadt Cassel."
Die Gemeinde hatte ihren dörflichen Charakter längst verloren und strotzte vor städtischem Charme. Kein Wunder also, dass die Eingemeindung schon länger diskutiert wurde. Zu lange allerdings für die Bürger. 124 Wehlheider wandten sich brieflich an den Regierungspräsidenten, um die Eingemeindung zu beschleunigen. Bald darauf kamen die Verhandlungen in Gang. Im Oktober 1898 einigten sich die Wehlheider Gemeindebehörden mit den städtischen Körperschaften auf einen Vertrag. Dieser erklärte, dass das Kasseler Ortsrecht fortan auch für Wehlheiden gültig war. Die Eingemeindung folgte dann ein Jahr später.
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