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„Das Lagerfeuer ist jenes Feuer, um das Menschen sitzen, gemeinsam in die Verwandlung zu sehen. Der Brand im Lager ist ein Feuer, das die fehlende Gemeinschaft sichtbar macht. Manchmal steht jemand am Strand und nimmt den Ton ab.“
Grenzen sind von Menschenhand gemacht. Aber wenn in Zeiten gestürzter politischer Brandmauern die Wahrung von Menschenrechten keine Selbstverständlichkeit ist, entscheiden diese künstlichen Linien über die bloße Existenz. Die Komponistin Julia Mihály und Autorin Sina Ahlers suchen gemeinsam mit hessischen Schüler:innen nach internationalen, aber auch innerstädtischen Grenzorten. Das Resultat dieser Entwicklungsarbeit ist eine faszinierende Uraufführung im TiF – Theater im Fridericianum. Zwischen Musiktheater, wechselseitiger Vermittlungsarbeit und politischem Diskurs entspinnen sich vielfältige Perspektiven, Konflikte und Zwischenklänge.
Die Autorin Sina Ahlers, die bereits mit Milch und Schuld (UA) im Schauspiel große Erfolge in Kassel feierte und auch in der kommenden Spielzeit für Schamparadies (UA) wieder als Autorin tätig sein wird, verarbeitet die Recherche mit Rechtstexten und Expert:inneninterviews in eine poetische Form. In der eindrucksvollen Klangwelt von Julia Mihály aus dokumentarischen Aufnahmen und Livemusik tun sich immer wieder widersprüchliche Abgründe auf: zwischen aufklärerischem Anspruch Europas und Realpolitik, zwischen unlöschbaren Bränden und Wasserschutzpolizei. Warum nur sind Menschenrechte kein Reflex?