Fachjury prämiert Siegerentwürfe für Offene Schule Waldau

Die Fachjury zum Neubau der Offenen Schule Waldau hat entschieden. Drei vielversprechende Entwürfe schafften es auf das Siegertreppchen im Wettbewerbsverfahren und zeigen große Entwicklungschancen für die Offene Schule Waldau als Lern- und Lebensort im Stadtteil auf.

Stadtteilbibliothek und Jugendzentrum werden integriert. „In Kassel zeigen wir beim Schulbau, dass nachhaltiges Bauen in einer Stadt wie Kassel gelingen kann und wird. Damit das klappt, haben wir die führenden Expertinnen und Experten für Schulen in das Preisgericht geholt“, erklärt Oberbürgermeister Christian Geselle.

Unter dem Vorsitz von Architekt Prof. Tobias Wulf begutachtete die Jury insgesamt 19 Entwürfe namhafter Architekturbüros aus ganz Europa. Am Ende fiel die Entscheidung zu Gunsten dreier Entwürfe renommierter Architekturbüros: 

  1. Preis: C.F. Møller Danmark A/S aus Kopenhagen überzeugte die Jury mit einem Entwurf, der eine große, zusammenhängende Lernlandschaft zum Mittelpunkt hat.
  2. Preis: Schneider + Schumacher Planungsgesellschaft mbH gemeinsam mit den Carta La Landschaftsarchitekten aus Frankfurt am Main wurde mit dem zweiten Platz prämiert. Ihr Entwurf überzeugte vor allem durch seine Offenheit hinein in den Stadtteil.
  3. Preis: h4a Gessert + Randecker Architekten GmbH gemeinsam mit P-38 Landschaftsarchitekten und Stadtplaner aus Stuttgart und München erreichten den dritten Platz mit einem Gebäude bestehend aus vier identischen Baukörpern und Innenhöfen.

„Die drei Büros überzeugten uns mit ihren Entwürfen durch die Präzision ihrer Ausarbeitung und die hohe Qualität ihrer Ideen für einen zukünftigen Bildungsort“, erklärt der Vorsitzende der Jury Prof. Wulf (Stuttgart), der als bekannter Schulbauer und Hochschullehrer die Stadt Kassel bei der Auswahl geeigneter Entwürfe für den Neubau der Offenen Schule Waldau unterstützt. 

„Es geht auch um die Funktionalität von Gebäuden und Räumen. Es braucht eine Intelligenz bei der Verwendung von Materialien und beim Einsatz von Technik. Schließlich wollen wir nicht nur irgendwie, sondern nachhaltig und zukunftsweisend in Kassel bauen, ohne bei den Kosten über die Stränge zu schlagen“, führt der Vorsitzende der Jury weiter aus.

v.l.n.r.: Oberbürgermeister Christian Geselle, Schülerin der OSW Anna Carina Seibel, Schulleiter der OSW Manuel Coote, Schüler der OSW Luca Strehl, Jury-Vorsitzender Prof. Tobias Wulf.

Die Jury-Entscheidung fiel wie in solchen Verfahren üblich ohne dass der Jury bekannt war, welches Büro welchen Entwurf eingereicht hat. Nach der Entscheidung freute sich die Jury darüber, drei renommierte Büros ausgewählt zu haben. „Offenbar hat die skandinavische Bildungsinnovation unsere Jury überzeugen können, ohne dass wir wussten, dass der Entwurf aus Dänemark stammt“, freut sich Prof. Wulf über den international gefeierten ersten Preisträger.

Die drei Siegerentwürfe unterscheiden sich in ihrem Charakter. Der erstplatzierte Entwurf setzt auf flexible Raumnutzung im Gebäude, um neue Lernerfahrungen zu ermöglichen. Der zweitplatzierte Entwurf überzeugt durch die gute Einbindung in das Umfeld und kurze Wege. Im drittplatzieren Entwurf schließlich stechen Innenhöfe positiv heraus, um die herum sich Klassenräume gruppieren.

Peter Ley, Geschäftsführer der GWGpro, die mit den Schulsanierungen und Schulneubauten in Kassel beauftragt ist, ergänzt: „Mit dieser Jury-Entscheidung ist ein wichtiger Schritt getan. Das heißt aber nicht, dass wir fertig sind. Wir haben in der Sitzung sehr starke Entwürfe gesehen. Sozusagen Rohdiamanten, die wir jetzt mit dem gesamten Fachwissen unserer Jury schleifen, bis sie perfekt passen und glänzen.“

Im Anschluss an die Jury-Entscheidung werden nun die Siegerentwürfe unterstützt von Expertise aus Kassel überarbeitet und verbessert. Danach sind die Politik und die allgemeine Öffentlichkeit gefragt, sich eine Meinung zu den Entwürfen zu bilden. Hierfür werden in den kommenden Wochen die Sieger-Entwürfe detailliert der Öffentlichkeit und der Stadtpolitik in einer Ausstellung präsentiert und in einer Online-Bürgerbeteiligung diskutiert.