Kassel will beispielgebend für Zukunftsschulen werden

Kassel will bei der Schulsanierung aufholen und beispielgebend „Schulen der Zukunft“ errichten. Großen Wert gelegt wird dabei auf eine ökologische, nachhaltige und kosteneffiziente Bauweise.

„Der Sanierungsstau in einigen Kasseler Schulen ist groß. Ich habe mir kurz nach meinem Amtsantritt im Jahr 2017 selbst ein Bild davon machen können und seitdem mit vielen Schülern und Lehrkräften über ihre Wünsche von der ‚Schule von morgen‘ gesprochen“, erklärte Oberbürgermeister Christian Geselle. „Wir haben dann das ‚Kasseler Modell‘ entwickelt, mit dem wir moderne, zukunftsweisende Standards für Schulen setzen wollen. Unsere Schüler und die Lehrkräfte brauchen intakte und gut ausgestattete Gebäude, in denen es sich gut lernen und arbeiten lässt.“

IST-Stand Offene Schule Waldau Luftbild

Die Planungen zu einzelnen Schulen, die der Stadtverordnetenversammlung zur Beschlussfassung bereits vorgelegt wurden und in den kommenden Monaten und Jahren jeweils vorgelegt werden, werden allesamt nachhaltig und klimafreundlich sein, sagte Geselle. „Es soll modernste Technik verbaut und damit optimale Leistungsfähigkeit erreicht werden. Alles wird so gestaltet, dass perfekte Lernumgebungen entstehen – mit viel Licht und Freiraum und niedrigeren Unterhaltungskosten“, so der Oberbürgermeister weiter.

„Wir wollen, dass unsere Schülerinnen und Schüler jeden Tag sehen, dass man großartige Ergebnisse erreicht, wenn man auf Innovation, Wissen und Nachhaltigkeit setzt. Das Schulgebäude selbst wird zum Lernobjekt und unterstützt die Lehrkräfte bei ihrer verantwortungsvollen Aufgabe, die Kinder und Jugendlichen fit für die Zukunft zu machen“, freut sich Schuldezernentin Ulrike Gote.

IST-Stand Johann-Amos-Comenius-Schule

Für sechs beispielhafte Schulstandorte bedeutet das konkret:

Die Offene Schule Waldau ist ganz vorne dabei. Viele an der Schule wurden schon gehört und beteiligt. Schülerinnen und Schüler, das Lehrerkollegium, die Stadtverwaltung, Hausmeister und Sekretärinnen arbeiteten mit an den Zielen der Neuplanung. Längst hat ein Architektenwettbewerb begonnen, dessen Ergebnis noch im Juni 2021 präsentiert werden kann. Dabei bleiben Stärken wie das Mensa-Konzept der Schule erhalten, und aktuelle bauliche Defizite werden gelöst. Von dieser Entwicklung soll auch der gesamte Stadtteil profitieren. Die Stadtteilbibliothek wird integriert, das Jugendzentrum kommt dazu, und die Schule öffnet sich für das Gemeinwesen. (BILD 1: IST-Stand Offene Schule Waldau)

Für die Schule Hegelsberg läuft aktuell die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes mit allen Beteiligten. Die Schule soll verlegt und zu einem Bildungscampus im Zentrum des Stadtteils für Kinder und Jugendliche werden. Dieser Bildungscampus umfasst alle Schulen von der neuen Grundschule über die weiterführenden Schulen bis hin zur Berufsschule. Ein starker jugendgerechter Lern- und Lebensort und damit ein Beitrag zur Aufwertung des gesamten Stadtteils soll entstehen. So kann die Schule in Zukunft besser integrierend für alle Generationen im Stadtteil wirken. Die Schule wird Treffpunkt für alle. Die geplanten Maßnahmen bedürfen noch der Zustimmung der städtischen Gremien.

Auch Kasseler Gymnasien (Friedrichs- und Wilhelmsgymnasium) haben Raumbedarf angemeldet. So braucht das Wilhelmsgymnasium Platz für zwölf weitere Klassen. Um möglichst effizient und nachhaltig zu arbeiten, wird auf modulare Bautechnik gesetzt und damit zukunftsweisend gebaut.

Die Johann-Amos-Comenius- und die Georg-August-Zinn-Schule wurden zwischenzeitlich bautechnisch untersucht. Das Untersuchungsergebnis wird derzeit bewertet und ist Grundlage der künftigen Planung. (BILD 2: IST-Stand Johann-Amos-Comenius-Schule)

Peter Ley, Geschäftsführer der GWGpro erklärt zu diesem Prozess: „Wir haben den Auftrag, Kassels Schulen best- und schnellstmöglich zu sanieren beziehungsweise neu zu bauen. Deshalb arbeiten wir an mehreren Schulen parallel. Wenn an der einen begonnen wird zu bauen, starten wir an der zweiten schon mit dem Architektenwettbewerb und an der dritten mit der Phase Null, um das pädagogisch passende Raum- und Architekturkonzept zu finden. So kommen wir effizient und zügig voran.“