Christoph für mich. Eray für Kassel.

Kassel hält zusammen: Christoph hilft, das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben wieder anzukurbeln. Er bearbeitet die Anträge für Soforthilfen im städtischen Programm „Kopf hoch, Kassel!“. Für Sicherheit sorgt Stadtpolizist Eray. Er achtet darauf, dass zum Beispiel die Kontaktbeschränkungen eingehalten werden.

Christoph Dücker, Verwaltungsbeamter in der Kämmerei der Stadt Kassel

Eigentlich sollte Christoph Dücker erst Anfang Juni in der Abteilung Kämmerei und Steuern der Stadt Kassel eingearbeitet werden. Doch dann kam Corona, und die Stadt legte das Wiederankurbelungsprogramm „Kopf hoch, Kassel! (Ende 2021 eingestellt)“ auf. „Deshalb wurde ich Ende April gefragt, ob ich nicht schon anfangen könne“, erzählt der 24-Jährige, der gerade in den letzten Zügen seines dualen Studiums für den gehobenen Dienst bei der Stadtverwaltung Kassel ist.

Er wollte. „Jetzt beschäftige ich mich jetzt täglich mit allen Fragen rund um Kopf hoch, Kassel“, erzählt Christoph Dücker. Zusammen mit 15 weiteren Kolleginnen und Kollegen sichtet er die eingereichten Anträge und bearbeitet diese: „Bei uns gilt dabei das Vier-Augen-Prinzip, niemals geht eine Antwort raus, wenn nicht zwei von uns zum selben Ergebnis gekommen sind.“ Sei die Sachlage klar, könne ein Antrag innerhalb von 15 Minuten fertig bearbeitet sein. „Manchmal braucht man aber auch zwei Stunden.“ Und fehlen Unterlagen oder gibt es Fragen an die Antragssteller, werden diese kontaktiert. Zweifelsfälle gehen in die Teamrunde.

Die meisten Anträge kamen in der ersten Mai-Woche, „an einem Tag waren es um die 700“, erinnert sich der gebürtige Fuldaer, der wegen des dualen Studiums nach Kassel kam. Diese Gesuche werden nun nacheinander abgearbeitet.

Dass die Startphase seiner Tätigkeit in der städtischen Kämmerei in die Zeit der Corona-Pandemie fällt, empfindet der 24-Jährige als eine besondere und spannende Erfahrung: „Man merkt durch diese Arbeit einfach, wie gut das Team funktioniert“, sagt er, „weil man trotz getrennter Büros viel enger und intensiver zusammenarbeitet, als wenn jeder an einem anderen Thema arbeiten würde.“ Zudem freue er sich, dass er durch sein Mitwirken an diesem Programm vielen Kasselern, Kasselanern und Kasselänern helfen kann.


Eray Karaca, Ordnungspolizeibeamter bei der Stadt Kassel

Es ist von allem ein bisschen mehr, seitdem die Corona-Pandemie da ist: mehr Arbeit, mehr Kritik. „Aber auch mehr Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen innerhalb der Stadtverwaltung oder anderer Behörden“, sagt Eray Karaca, „und das ist ja positiv.“

Der 41-Jährige arbeitet seit vier Jahren bei der Stadt Kassel, erst in der Verkehrsüberwachung, dann beim kommunalen Vollzugsdienst. Erst vor kurzem wurde der in Stadtpolizei umbenannt, die Aufgaben aber sind die gleichen geblieben: „Wir machen zum Beispiel Verkehrskontrollen, dürfen Verwarngelder verhängen und verfolgen Ruhestörungen“, erklärt der Dienstgruppenleiter, „also eigentlich fast alle polizeilichen Aufgaben.“ Einer der Unterschiede: die Strafverfolgung. „Bei einer Straftat sind wir auch noch vor Ort, die Verfolgung ist dann aber Sache der Polizei.“

Was auch Eray Karaca darf, ebenso wie seine Kolleginnen und Kollegen der Stadtpolizei: Personen in Gewahrsam nehmen oder sie zum Zwecke der Eigensicherung durchsuchen sowie Personalien feststellen. „Seit der Corona-Pandemie ist es schon so, dass wir mehr Leute ansprechen oder auch kontrollieren.“ Das führe natürlich auch dazu, dass mehr Kritik an seiner und an der Arbeit der Kolleginnen und Kollegen laut wird: „Wir können aber nicht 24 Stunden lang überall sein“, bittet er um Verständnis. Gebe es Beschwerden, wird diesen aber immer zu 100 Prozent nachgegangen – mittlerweile auch vereinzelt sonntags. Denn seit der Corona-Pandemie sind die Stadtpolizisten auch an diesem Tag im Einsatz. „Meist sind die Menschen sehr einsichtig, wenn wir sie an die geltenden Kontaktbeschränkungen erinnern, manchmal wird es dann aber auch laut oder sogar handgreiflich.“ Letzteres passiere zum Glück aber nur selten.