Botaniker
Personen, die sich vorwiegend mit botanischen Themen beschäftigt haben und die in Beziehung zum Naturkundemuseum Kassel stehen.
Grebe, Carl (1852-1922)
... wurde in Heisebeck bei Hofgeismar geboren. Er besuchte das Friedrichsgymnasium in Kassel und war später als Forstmeister in Ehlen, Hofgeismar und Veckerhagen tätig. Seinen Ruhestand verbrachte der vielseitig interessierte Forstmann in Kassel. Seine Veröffentlichungen galten der Biologie und der Ökologie der Moose. Neben der Bearbeitung überseeischer Aufsammlungen beschäftigte er sich mit den Kalkmoosen und deren Verbreitung in Mitteldeutschland.
Quellen:
- Frahm, J.-P. (1995): Lexikon deutscher Bryologen. - Limprichtia 6; Bonn.
- Heilig (1931): Vom Städtischen Naturkunde-Museum. - Adress- und Einwohnerbuch, Kassel.
- Wiedemann (1986): Die Bedeutung Kassels für die "Scientia amabilis". - Festschrift 150 Jahre Philippi-Gesellschaft 1836-1986. S. 58-61; Kassel.
Publikationen
- Grebe, C. (1894): Eurhynchium germanicum; nova species. - Hedwigia 33: 338-344.
- Grebe, C. (1897): Cynodontium Limprichtianum, nova species. - Hedwigia 36: 103-107.
- Grebe, C. (1897): Neuheiten aus der Laubmoosflora des westfälischen Berglandes. - Allg. Bot. Z. Syst. 3: 89-92, 114-120, 156-157; Karlsruhe.
- Grebe, C. (1901): Ein neues Cynodontium (C. laxirete) und eine neue Varietät (v. glareola) von Webera annotina. - Hedwigia 40: 106-112.
- Grebe, C. (1902): Ein bryologischer Ausflug in den Thüringer Wald. - Allg. Bot. Z. Syst. 8: 24-26, 56-59; Karlsruhe.
- Grebe, C. (1909): Ditrichum juliforme und Tortula calcicola, zwei neu Laubmoose. - Hedwigia 49: 66-77.
- Grebe, C. (1911): Die Kalkmoose und deren Verbreitung auf den Kalkformationen Mitteldeutschlands. - Festschrift Ver. Naturkunde Kassel zur Feier des 75jähr. Bestehens: 195-258.
- Grebe, C. (1911): Die kalkreichen Silikat-Gesteine und ihre Moosflora. - Festschrift Ver. Naturkunde Kassel zur Feier des 75jähr. Bestehens: 259-283.
- Grebe, C. (1912): Beobachtungen über die Schutzvorrichtungen xerophiler Laubmoose gegen Trocknis. - Hedwigia 52: 1-20.
- Grebe, C. (1914): Die Moosflora des Naturschutzgebietes bei Sababurg. - Hedwigia 55: 274-276.
- Grebe, C. (1917): Studien zur Biologie und Geographie der Laubmoose. - Hedwigia 59: 1-208.
Über Carl Grebe
- Grimme, A. (1925): Carl Grebe † - Abhandlungen und Bericht LVI des Vereins für Naturkunde e.V. zu Cassel über das Vereinsjahr 1919-1925: 186-193.
Grimme, Arnold (1868-1958)
... wurde in Bückeburg als Sohn eines Färbereibesitzers geboren. Als Tierarzt war er in Eisenach (1893-1895), Melsungen (1895-1910), Kiel (1910-1921) und zuletzt in Kassel (1921-1934) tätig. Zwischen 1932 und 1945 hatte er den 1. Vorsitz des Vereins für Naturkunde inne. Arnold Grimme starb einen Monat vor seinem 90. Geburtstag in Kassel. Sein umfangreiches Herbarium wird in der Sammlung des Naturkundemuseums bewahrt.
Quellen:
- Frahm, J.-P. (1995): Lexikon deutscher Bryologen. - Limprichtia 6; Bonn.
- Heilig (1931): Vom Städtischen Naturkunde-Museum. - Adress- und Einwohnerbuch, Kassel.
Publikationen
- Grimme, A. (1899): Die Laubmoose der Umgebung Eisenachs. - Hedwigia 38 (4): 177-195; Dresden.
- Grimme, A. (1902): Die wichtigsten Methoden der Bakterienfärbung in ihrer Wirkung auf die Membran, den Protoplasten und die Einflüsse in der Bakterienzelle. - Inaugural-Dissertation; Marburg.
- Grimme, A. (1903): Über die Blüthezeit deutscher Laubmoose und die Entwicklungsdauer ihrer Sporogone. - Hedwigia 42: 1-75.
- Grimme, A. (1906): Die Reptilien und Amphibien Niederhessens unter besonderer Berücksichtigung ihrer Lebensweise und Fortpflanzung. - Abh. Ber. Ver. Naturk. 50: 30-51; Cassel.
- Grimme, A. (1906): Mitteilungen über die Flora des Kreises Melsungen. - Abh. Ber. Ver. Naturk. 50: 13-29; Cassel.
- Grimme, A. (1907): Eine Mißbildung von Rana temporaria Ant. - Abh. Ber. Ver. Naturk. 51: 126; Cassel.
- Grimme, A. (1909): Die Flora des Kreises Melsungen. Ein Beitrag zur Kenntnis der Pflanzenvereine des niederhessischen Berglandes. - Abh. Ber. Ver. Naturk. 52: 5-170; Cassel.
- Grimme, A. (1925): Beiträge zur Laubmoosflora Niederhessens und seiner Grenzgebiete. - Abh. Ber. Ver. Naturk. 56: 125-141; Cassel.
Grimme, A. (1925): Carl Grebe. Nachruf. - Abh. Ber. Ver. Naturk. 56: 186-193; Cassel. - Grimme, A. (1925): Auf bemoosten Pfaden. - Hessenland 37: 37-41; Kassel.
- Grimme, A. (1936): Die Torf- und Laubmoose des Hessischen Berglandes. - Abh. Ber. Ver. Naturk. 58: 1-135; Kassel.
- Grimme, A. (1936): Die Torf- und Laubmoose des Hessischen Berglandes. - Beih. Repert. Spec. nov. 92: 1-135.
- Grimme, A. (1944): Beiträge zur Kenntnis der Flora Mitteldeutschlands. II. Verbreitungskarten aus Niederhessen. - Hercynia 3: 680-683.
- Grimme, A. (1952): Zwei Bilsteine. - Hess. Heim. N.F. 2: 87-88.
- Grimme, A. (1954): Die Natternzunge (Ophioglossum vulgatum L.) in ihrer ökologischen und soziologischen Eigenart. - Hess. florist. Briefe 3 (31): 1-2.
- Grimme, A. (1954): Ophrys apifera Huds., die Bienenragwurz, in Nordhessen. - Hess. florist. Briefe 3 (33): 1-2.
- Grimme, A. (1958): Flora von Nordhessen. - Abh. Ber. Ver. Naturk. 61: 1-212; Kassel.
Hentze, Wilhelm (1793-1874)
... ist den Kasselern Bürgern durch sein Standbild auf der Insel Siebenbergen in der Karlsaue bekannt. Er verbrachte seine Jugend in Kassel und lernte bei dem berühmten Hofgärtner Schwarzkopf. Als Mitglied im Verein für Naturkunde war er mit dem Altmeister der hessischen Floristen Louis Pfeiffer bekannt und im Rahmen der Vereinsveranstaltungen engagiert tätig. Aus seiner Feder stammen neben dem Verzeichnis der Zierbäume und Sträucher in der Karlsaue dendrologische Arbeiten über die Gattung Tilia und Quercus.
Quelle:
- Wiedemann (1989): Das Kasseler Naturkundemuseum (Ottoneum) in Geschichte und Gegenwart. - Jahrbuch '90, Landkreis Kassel. 49-52; Niestetal-Sandershausen.
Krasske, Georg (1889-1951)
... war weit über die Grenzen Kassels hinaus als Spezialist für Diatomeen bekannt. Er hat sowohl fossile, als auch rezente Arten in Bezug auf ihre Vorkommen und auf ihre Häufigkeit bearbeitet. Weit über hundert Arten wurden von ihm neu beschrieben. Im Rahmen der Tätigkeit für den Verein für Naturkunde hat er hydrobiologische Exkursionen geleitet und zahlreiche Lichtbildervorträge mit interessanten Demonstrationen veranstaltet. Die umfangreiche Sammlung Krasskes wurde nach seinem Tod von der Stadt Kassel für das Naturkundemuseum angekauft.
Quelle:
- Wiedemann (1986): Die Bedeutung Kassels für die „Scientia amabilis“. – Festschrift 150 Jahre Philippi‐Gesellschaft 1836−1986. S.58−61; Kassel.
Publikationen
- Krasske, G. (1923): Die Diatomeen des Kasseler Beckens und seiner Randgebirge, nebst einigen wichtigen Funden aus Niederhessen. - Botanisches Archiv 3 (4): 187-210; Königsberg.
- Krasske, G. (1925): Die Bacillariaceen-Vegetation Niederhessens. - Abhandlungen und Bericht LVI des Vereins für Naturkunde e. V. (seit 1919 vereinigt mit dem Verein für naturwissenschaftliche Unterhaltung) zu Cassel über das 84.-89. Vereinsjahr 1919-1925: 1-124.
- Krasske, G. (1927): Diatomeen deutscher Solquellen und Gradierwerke I. - Archiv für Hydrobiologie.
- Krasske, G. (1927): Ein neues Diatomeen-Einschlußmittel. - Mikroskopie für Naturfreunde 5 (8): 223-224.
- Krasske, G. (1928): Plankton-Diatomeen aus dem Kellersee in Holstein. - Mikroskopie für Naturfreunde 6 (8): 238-242.
- Krasske, G. (1929): Plankton-Diatomeen aus dem Kellersee in Holstein II. - Mikroskopie für Naturfreunde 7 (3): 90-93.
- Krasske, G. (1929): Beiträge zur Kenntnis der Diatomeenflora Sachsens. - Botanisches Archiv 27 (3/4): 347-380.
- Krasske, G. (1930): Der Einfluß der Lebensweise auf Körperform und Schalenbau der Kieselalgen. - Mikroskopie für Naturfreunde 8 (12): 353-358.
- Krasske, G. (1930): Die Anfertigung von Dauerpräparaten fixierter und gefärbter Diatomeenzellen. - Mikroskopie für Naturfreunde 8 (1): 25-26.
- Krasske, G. (1930): Präparation der Gallerthüllen der Diatomeen. - Mikroskopie für Naturfreunde 8 (1): 26.
- Krasske, G. (1931): Einbettung von Diatomeen in stärker lichtbrechende Medien. - Mikroskopie für Naturfreunde 9 (10): 272.
- Krasske, G. (1932): Beiträge zur Kenntnis der Diatomeenflora der Alpen. - Hedwigia 72: 42 S.
- Krasske, G. (1932): Diatomeen aus dem Oberpliozän von Willershausen (Biologie eines jungtertiären Teiches in Südhannover II). - Archiv für Hydrobiologie 24.
- Krasske, G. (1932): Diatomeen deutscher Solquellen und Gradierwerke II. - Die Diatomeen von Bad Nauheim, Wisselsheim und Bad Salzungen a. d. Werra. - Hedwigia 72
- Krasske, G. (1933): Eine Schwammsiedlung in der Fulda. - Aus der Heimat 46 (5): 154-155.
- Krasske, G. (1933): Die Diatomeen-Vegetation der "Drei Quellen" in Erfurt. - Hedwigia 73: 243-246.
- Krasske, G. (1933): Über Kieselgurgeschiebe von Oderberg-Bralitz. - Zeitschrift für Geschiebeforschung. 9 (2): 84-95.
- Krasske, G. (1934): Die Diatomeenflora der hessischen Kieselgurlager. - Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse Jg. 1934 5. Abhandlung: 1-27; Heidelberg.
- Krasske, G. (1934): Die Salzwasserdiatomeen Bad Nauheims. – Bad-Nauheimer Jahrbuch 13: 14-18; Bad Nauheim.
- Krasske, G. (1936): Die Diatomeenflora in den Moosrasen des Wilhelmshöher Parkes. - Festschrift 100j. Best. des Vereins für Naturkunde Kassel.
- Krasske, G. (1936): Anhang. II Subfossile Diatomeen aus dem Urfallgrübl und dem Simmingsee. - In: Graf v. Sarnthein: Moor- und Seeablagerungen aus den Tiroler Alpen in ihrer waldgeschichtlichen Bedeutung. I.Teil, Brennergegend und Eisacktal. - Beihefte um Botanischen Centralblatt Abteilung B 55 (3): 623-628.
- Krasske, G. (1937): Spät- und postglaziale Süßwasserablagerungen auf Rügen. II. Diatomeen aus den postglazialen Seen auf Rügen. - Archiv für Hydrobiologie. 31: 38-53.
- Krasske, G. (1938): Beiträge zur Kenntnis der Diatomeenflora von Spitzbergen und Island. - Archiv für Hydrobiologie 33.
- Krasske, G. (1938): Die Diatomeenflora der Kieselgur aus dem Phonolithtuff vom Nordost-Abhang des Hochsimmer bei Mayen (Eifel). - Jahrb. d. Preuß. Geol. Landesanst. 58: 472-477.
- Krasske, G. (1938): Über ein Kieselgurgeschiebe von Rauen bei Fürstenwalde/Spree. - Zeitschrift für Geschiebeforschung und Flachlandsgeologie 14 (2): 131-134.
- Krasske, G. (1939): Diatomeen deutscher Solquellen und Gradierwerke III. - Beihefte zum Botanischen Centralblatt 59. Abt. A.
- Krasske, G. (1939): Zur Kieselalgenflora Brasiliens I. – Bemerkenswerte und neue Formen aus den Açudas Nordostbrasiliens. - Archiv für Hydrobiologie 35.
- Krasske, G. (1939): Zur Kieselalgenflora Südchiles. - Archiv für Hydrobiologie 35.
- Krasske, G. (1940): Die Diatomeen der Lauterbacher Flora. - Lauterbacher Heimatblätter 39: 4 S.
- Legler, Fr. & G. Krasske (1940): Diatomeen aus dem Vansee (Armenien). Beiträge zur Ökologie der Brackwasserdiatomeen. I. - Beihefte zum Botanischen Centralblatt 60 Abteilung B: 335-347.
- Krasske, G. & E. Messikomer (1940): Anhang. Subfossile Algen im Seefelder Wildsee und im Achensee. Nach dem Ergebnis der Untersuchungen von G. Krasske in Kassel und E. Messikomer in Seegräben. - In: Graf v. Sarnthein: Moor- und Seeablagerungen aus den Tiroler Alpen in ihrer waldgeschichtlichen Bedeutung. II. Teil: Seen der Nordtiroler Kalkalpen. - Beihefte zum Botanischen Centralblatt 60 Abteilung B: 485-492.
- Krasske, G. (1941): Die Kieselalgen des chilenischen Küstenplanktons. - Archiv für Hydrobiologie 38: 260-287.
- Krasske, G. (1943): Zur Diatomeenflora Lapplands. - Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft 61 (3): 81-88.
- Brehm, V., G. Krasske & W. Krieger (1948): Anhang. Subfossile tierische Reste und Algen im Schwarzsee bei Kitzbühel. Nach den Untersuchungen von Prof. Dr. V. Brehm in Eger (tierische Reste), G. Krasske in Kassel (Diatomeen) und Dr. W. Krieger in Berlin (andere Algen). - In: Graf v. Sarnthein: Moor- und Seeablagerungen aus den Tiroler Alpen in ihrer waldgeschichtlichen Bedeutung. III. Teil: Kitzbüheler Alpen und unteres lnntal. - Österr. Bot. Zeitschr. 95: 74-83.
- Krasske, G. (1948): Diatomeen tropischer Moosrasen. - Svensk Botanisk Tidskrift 42 (4): 404-443.
- Krasske, G. (1949): Subfossile Diatomeen aus den Mooren Patagoniens und Feuerlands. - Annales Academiae Scientiarum Fennicae Series A IV. Biologica 14: 1-95.
- Krasske, G. (1949): Zur Diatomeenflora Lapplands II. - Annales Botanici Societatis Soologicae Botanicae Fennicae "Vanamo" 23 (5): 1-30; Helsinki.
- Krasske, G. & E. Schwabe (1950): Diatomeas del Archipiélago de Formosa (Taiwan). - Boletín de la Sociedad de Biología de Concepción (Chile) 25: 75-107.
- Krasske, G. (1951): Die Diatomeenflora der Açudas Nordostbrasiliens. – Zur Kieselalgenflora Brasiliens II. - Archiv für Hydrobiologie 44: 639-653.
- Krasske, G. † (1957): Die Kieselalgen Sachsens (bearbeitet von Dr. A. Schade - Putzkau). - Mitteilungen der Thüringischen Botanischen Gesellschaft I (4): 112-180.
Über Georg Krasske
- Hustedt, F. (1952): Georg Krasske zum Gedächtnis. - Arch. Hydrobiol. 46: 617-622.
- Schulz, H. (1953): Georg Krasske †. - In: Lehrerarbeitskreis für Heimatkunde Kassel-Land (Hrsg.): Heimatkalender Kreis Kassel. Hessische Druck- und Verlagsanstalt, Kassel: S. 93-94.
- Schulz, H. (1955): Georg Krasske 1889-1951. - Berichte der deutschen botanischen Gesellschaft Nachrufe 68a: 179-182.
Follmann, G. (1974): Die Diatomeensammlung Georg Krasskes. - Philippia II (2): 106-107. - Lange-Bertalot, H., K. Külbs, T. Lauser, M. Nörpel-Schempp & M. Willmann (1996): Diatom Taxa introduced by Georg Krasske. Documentation and Revision. / Dokumentation und Revision der von Georg Krasske beschriebenen Diatomeen-Taxa. - Iconographia Diatomologica 3: 358 S., Koeltz Scientific Books, Königstein.
Kummer, Paul (1834-1912)
... war 1857-1863 Privatlehrer, bevor er 1863-1877 Kurat zunächst in Zerbst und dann in Hann. Münden war. Er verfasste für Anfänger bestimmte Führer in die Moos- und Flechtenkunde und stellte kleine Herbarien zu Lehrzwecken für die Forstakademie in Hann. Münden zusammen.
Quelle:
- Frahm, J.-P. (1995): Lexikon deutscher Bryologen. - Limprichtia 6; Bonn.
Publikationen
- Kummer, P. (1873): Der Führer in die Mooskunde. Anleitung zum leichten und sicheren Bestimmen der deutschen Moose. 119 S.; Berlin.
- Kummer, P. (1875): Der Führer in die Lebermoose und die Gefäßkryptogamen (Schachtelhalme, Bärlappe, Farne, Wurzelfrüchtler). 1. Aufl.; Berlin (Springer).
- Kummer, P. (1878): Kryptogamische Charakterbilder. VIII+251 S., 220 Abb.; Hannover.
- Kummer, P. (1880): Der Führer in die Mooskunde. Anleitung zum leichten und sicheren Bestimmen der deutschen Moose, 2. Aufl.; Berlin.
- Kummer, P. (1889): Die Moosflora der Umgebung von Hann.-Münden. - Bot. Centralblatt 40: 65-72, 101-106; Kassel.
- Kummer, P. (1891): Der Führer in die Mooskunde. Anleitung zum leichten und sicheren Bestimmen der deutschen Moose. 3. Auflage; Berlin.
- Kummer, P. (1901): Der Führer in die Lebermoose und die Gefäßkryptogamen (Schachtelhalme, Bärlappe, Farne, Würzelfrüchtler). 2. Auflage VII+148 S.; Berlin (Springer).
Laubinger, Carl (1838-1926)
... war Apotheker in Gießen und Chemnitz. Als Rentner lebte er in Kassel. Er verfasste mehrere Beiträge über die Moosflora Nordhessens. Ein Teil seiner Sammlung befindet sich heute im Naturkundemuseum Kassel.
Quellen:
- Frahm, J.-P. (1995): Lexikon deutscher Bryologen. - Limprichtia 6; Bonn.
- Breitfeld, M., Hertel, E. & Baumann, A. (2020): Die Florenwerke Deutschlands. Werke und Autoren. - Sonderband der Berichte der Bayerischen Botanischen Gesellschaft. S. 416.
Publikationen
- Laubinger, C. (1899): Laubmoose der Umgegend von Kassel. - Abh. Ber. Ver. Naturkunde Kassel 44: 55-61.
- Laubinger, C. (1901): Musci frondosi, Laubmoose. - Abh. Ber. Ver. Naturkunde Kassel 46: 89-92.
- Laubinger, C. (1901): Musci hepatici, Lebermoose. - Abh. Ber. Ver. Naturkunde Kassel 46: 93-95.
- Laubinger, C. (1903): Laubmoose von Niederhessen (Kassel) und Münden. - Abh. Ber. Ver. Naturkunde Kassel 48: 19-87.
- Laubinger, C. (1903): Lebermoose im nördlichen Reg.-Bez. Kassel und Münden. - Abh. Ber. Ver. Naturkunde Kassel 48: 88-96.
- Laubinger, C. (1905): Beiträge zur Moosflora von Niederhessen (Kassel) und Münden, 1. Nachtrag. - Abh. Ber. Ver. Naturkunde Kassel 49: 50-80.
- Laubinger, C. (1905): Register über das im Naturalienmuseum zu Cassel befindliche Moosherbarium von Dr. Louis Pfeiffer († zu Cassel). - Abh. Ber. Ver. Naturkunde Kassel 49: 81-102.
Ratzenberger, Caspar (1532-1602)
... war Stadtarzt in Naumburg/Saale. Wwährend seiner ausgedehnten Reisen, vor allem nach Italien und Frankreich, sammelte er große Mengen an Pflanzen. Er legte ein dreibändiges Herbar an und gab dieses nach Kassel, weil dort die Botanik durch Landgraf Wilhelm IV. und seinen Sohn Moritz in hohem Ansehen stand. Über 700 Pflanzen sind in diesem für die Taxonomie bedeutsamen Werk aufgeklebt und mit lateinischen, deutschen, arabischen und italienischen Bezeichnungen versehen.
Quelle:
- Wiedemann (1986): Die Bedeutung Kassels für die "Scientia amabilis". - Festschrift 150 Jahre Philippi-Gesellschaft 1836-1986. S.58-61; Kassel.
Publikationen
Schriften von Caspar Ratzenberger
- Ratzenberger, C. (1592): "Lebendiger Herbarius oder Kreuterbuch aller gewechs beume stauden hecken kreuter wurzelnn bluet blomenn fruchte Gummata harzigtenn safftenn Samen gewurz getreidich Meehr unnd wassergewechsenn so inn Deuzsch Franckreich unnd welschenn landenn inn Hispanien Indienn Turckei und anderer orter der neuenn welt wachsenn durch mich Casparum Ratzenbergernn Sallveldensem der Arznei Doctorem und der stadt Naumburgk an der Sala Medicu physicum zum teil in oberwehntenn auslendischenn landenn selbst eingesamlett zum Teil aber inn meinen lust unnd kreutergartenn selbsten gezielet unnd gepflanzet unnd vonn lusibona Anntworff Danzigk unnd Wien aus erlanget unnd bekommenn sambt derselbigenn rechtenn nahmenn in mancherlei sprachenn unnd soviel muglichenn in ihrer natürlicher und lebendiger erwachsung der wurzelnn Stammenn bletternn blutenn fruchten unnd Sahmenn mit allem vleiß zusammen unnd inn Drei unterschiedliche teill gebracht." (aus Schaffrath, 2012)
- Ratzenberger, C. (1598): "Herbarius vivus, Lebendig Kreuterbuch aller Gewechss, Beume, Stauden, Heckenkreuter, Wurtzeln, Blüet, Blomenn, Früchte, Meer- u. Wassergewechsenn, so in Deutsch, Frankreich und Welschenn Landen, in Hispanien, Indien, Türckey und andernn Orten der newenn Welt wachsende durch mich Casparum Ratzenberger Salvedensem, der Ertzney Doctorem und der Stadt Naumburgk ann der Sala Medicum Physicum zum theill in oberwehntenn auslendischenn Landenn selbst eingesamlett, zum theill aber ims meinenn Lust- und Kreutergarten selbst gezielett und gepflanzett und von Lyzibona, Antorff, Dantzigk, Wyenn, auch anderen Oerter Lustgartenn sambt derselbigen rechtenn Nahmenn inn Mancherley sprachenn, und so viel müglichen inn ihrer Natürlicher und Lebendiger erwachsung der Wurtzeln, Stemme, Blettern, Blüten, Blomenfrüchten und Saamen mitt allenn fleiß zusammen und in drey unterschiedlige theil gebracht." (aus Zahn, 1901)
Publikationen über das Herbarium Ratzenberger
- Kessler, H. F. (1870): Das älteste und erste Herbarium Deutschlands, im Jahr 1592 von Dr. Caspar Ratzenberger angelegt, gegenwärtig noch im Königlichen Museum zu Cassel befindlich, beschrieben und commentirt von Dr. Hermann Friedrich Kessler, ordentlichem Lehrer an der höheren Bürgerschule zu Cassel. - 92 S., Cassel (Verlag von August Freyschmidt).
- Malecki, B. & Wiedemann, H. (1974): Die älteste Pflanzensammlung Deutschlands: Das Herbar Caspar Ratzenbergers im Ottoneum. – Informationen aus Kassel, Nr. 7/8: 22, Kassel.
- Schaffrath, U. (2012): Läuse, Muscheln und Tabak - Das Herbar Ratzenberger. - Philippia 15(3): 191-214, Kassel.
- Klein, D. (2018): Caspar Ratzenbergers Vorrede im Kasseler „Herbarium Vivum“ von 1592 – Transkription und ergänzende Betrachtungen. - Philippia 17(3): S. 197−218, Kassel.
Publikationen und Beiträge mit Bezügen zum Ratzenberger Herbarium
- Quehl, W. (1873): Ueber das Alter und die Bearbeiter eines alten Herbariums im königlichen Museum zu Kassel. - Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde. Neue Folge, 4: 143-161, Kassel.
- Zahn, G. (1901): Das Herbar des Dr. Caspar Ratzenberger (1598) in der Herzoglichen Bibliothek zu Gotha. - Mitteilungen des Thüringischen Botanischen Vereins. Neue Folge, 16: 50-121, Weimar.
Schelenz, H. (1905): Pflanzensammlungen und Kräuterbücher mit besonderer Bezugnahme auf die dem hiesigen Museum gehörige älteste und eine andere Kräutersammlung und seine Holzbibliothek. – Abhandlungen und Berichte des Vereins für Naturkunde, 49: 113-137, Kassel. - Wiedemann, H. (1959): Geschichte und Biographie: Pilze im ältesten Herbarium Deutschlands. - Zeitschrift für Pilzkunde, 25(2): 61-63, Bad Heilbrunn.
- Wiedemann, H. (1965): Caspar Ratzenberger, ein Botaniker des 16. Jahrhunderts. – Abhandlungen und Berichte des Vereins für Naturkunde zu Kassel e.V., 62(2): 1-7, Kassel.
- Wiedemann, H. (1987): Die Botanische Schausammlung des Kasseler Naturkundemuseums. I. Das Ratzenbergersche Herbar und die Schildbachsche Holzbibliothek. – Heimatbrief des Heimatvereins Dorothea Viehmann, Kassel-Niederzwehren e.V., Heimatbrief 31(2): 31-34, Kassel.
- Kupler, W. (2001): Der Naumburger Stadtarzt Caspar Ratzenberger (1532-1602). - Saale-Unstrut-Jahrbuch, 6: 35-71.
Schildbach, Carl (1730-1817)
... wurde 1730 in Sachsen geboren. 1771 trat er als Tiergartenaufseher in die Dienste des Landgrafen Friedrich II. 1773 wurde er Menagerieverwalter in der Karlsaue und dann, unter Wilhelm IX., Oekonomieverwalter und kurfürstlicher Oeconomiedirektor auf dem Weißenstein.
Ein Zeitgenosse, Joachim Heinrich Campe, schrieb über Schildbach: "Dieser mir merkwürdige Mann hat weder Erziehung, noch gelehrte Kenntnisse von irgendeiner Art gehabt, und doch hat er sich in der Naturgeschichte und in der Naturlehre ganz durch eigenen Fleiß und ohne alle Hülfsmittel Kenntnisse und Geschicklichkeit zu erwerben gewußt, welche einem Gelehrten Ehre machen würde. Er ist dabei ein geborener Künstler, ohne soviel ich weiß - eine Kunst von andern gelernt oder berufsmäßig betrieben zu haben. Alles, was seine lebhafte Einbildungskraft ihm vormalt, das weiß er auch auf irgend eine Art künstlich darzustellen."
Seine Xylothek ist heute eines der Highlights im Naturkundemuseum.
Publikationen
Schriften von Carl Schildbach
- Schildbach, Carl (1788): XII. Beschreibung einer Holzbibliothek nach selbst gewähltem Plane ausgearbeitet von Carl Schildbach zu Cassel. – Journal von und für Deutschland, Fünfter Jahrgang, S. 322-328. Fulda.
- Schildbach, Carl (1788): Beschreibung einer Holz-Bibliothek nach selbst gewähltem Plan ausgearbeitet von Carl Schildbach zu Cassel. – Gedruckt bey T. F. Estienne. 19 S.
- Schildbach, Carl (1799): Specification meines Naturalien-Cabinets. - Handschrift. Stadtarchiv Kassel S3 Nr. 234. 2 S.
Publikationen über die Schildbach'sche Holzbibliothek
- Lenz, A. (1869): IX. Die sogenannte Holzbibliothek im Museum in Kassel. – Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, Neue Folge, Zweiter Band. Kassel, S. 328-338. Kassel.
- Schelenz, H. (1905): Pflanzensammlungen und Kräuterbücher mit besonderer Bezugnahme auf die dem hiesigen Museum gehörige älteste und eine andere Kräutersammlung und seine Holzbibliothek. – Abhandlung und Bericht XLIX Verein für Naturkunde.
- Anonymus (1936): Aus einem Kasseler Reisebericht von 1803. Herrn Schildbachs höchst merkwürdige Bücher. Als die Holzbibliothek noch in den Kinderschuhen steckte. - 3. Blatt der Kasseler Post, Sonntag, den 18. Oktober 1936.
- Roding, G. M. (1964): De houtbibliothek van het museum de Kassel. – Natuur en Museum, Jg. 8, Nr. 4, Enschede.
- Hartmann, Curt (1970): Die Schildbachsche Holzbibliothek. Eine Holzbüchersammlung aus dem 18. Jh. im Naturkundemuseum Kassel. – Allgemeine Forstzeitschrift, 25. Jg., 10. Oktober 1970, 1 Seite.
- Follmann, Gerhard & Hartmann, Curt (1973): Eine historische Holzsammlung im Ottoneum: die Schildbachsche Holzbibliothek. – Informationen, Jg. IV, Nr. 3, S. 12-13. Kassel.
- Follmann, Gerhard (1977): Die Holzbibliothek im Kasseler Ottoneum. – Merian. Kassel, 3. März 1977, S. 158-159.
- Huhn, Karl-Hermann (Text) & Baron Hans-Joachim (Fotos) (1981): Früchte und Blüten aus Leder und Papier. – Hessische / Niedersächsische Allgemeine, Nr. 130, 6. Juni 1981, S. 2-3.
- Baum, Stella (Text) & Marion Nickig (Fotos) (1982): Lauter Bäume: Schildbachs Holzbibliothek in Kassel. – Frankfurter Allgemeine Magazin, 39. Woche, 1. Oktober 1982, Heft 135, S. 18-24, 37.
- Follmann, Gerhard & Hartmann, Curt: (1983): Wie Bäume zu Büchern wurden. Die lange Tradition der Schildbachschen Holzbibliothek. Mitarbeiter-Magazin Holz + Kunststoff , Februar 1983 Ausgabe H, S. 8-9 (Aus einem Beitrag für "Informationen" von Gerhard Follmann und Curt Hartmann.)
- Rippel-Manss, Irmtraud (1985): Wo Bäume still wie Bücher stehen. Ein Gang durch den Wald der Holz-Bibliothek von Kassel. – Hannoversche Allgemeine Zeitung. Der Siebente Tag, 2./3. März 1985.
- Beumler, Marie-Louise (1985): Historisches Ausstellungsobjekt des Monats August 1985. Die Schildbachsche Holzbibliothek. 6 S., Naturkundemuseum im Ottoneum Kassel.
- Anonymus ("DoKri") (1992): Bücher aus Holz. Anmerkungen zu Carl Schildbachs Bibliothek im Ottoneum. – Kassel Kulturell, Heft 6 1992, S. 18-19. Kassel.
- Feuchter-Schawelka, Anne (2001): Carl Schildbachs "Holzbibliothek nach selbstgewähltem Plan" von 1788. Eine "Sammlung von Holzarten, so Hessenland von Natur hervorbringt". 32. S. Naturkundemuseum im Ottoneum Kassel.
- Sohn, Verena (Text) & Duttmann, Heinz (Fotos) (2010): Vom Werden und Vergang. Eine Bibliothek aus Holz. – Landlust, November / Dezember 2010, S. 156-161.
- Benninghoff-Lühl, Sibylle (2012): Vom Buch als Schaukasten oder: Wunderbares Lesen. Die Holzbibliothek von Carl Schildbach (1788). – Zeitschrift für Germanistik. Neue Folge XXII – 1/2012, S. 41-56.
Feuchter-Schawelka, Anne (2012): Die Ökologie der Aufklärung – Carl Schildbachs Holzbibliothek nach selbst gewähltem Plan. – Philippia 15 (3), 227-240. - Goff, Alice (2014): The "Selbst Gewählter Plan": The Schildbach Wood Library in Eighteenth-Century Hessen-Kassel. – Representations 128, 30-59.
Publikationen und Beiträge mit Bezügen zur schildbachschen Holzbibliothek
- Boom, B. K. (1957): Populus canadensis Moench versus Populus euramericana Guinier. - Acta Botanica Neerlandica, 6, 54-59.
- Däumel, Gerd (1959): Holzbibliotheken. – Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft, Nr. 61 Jahrbuch 1959/1960, S. 64-67. Darmstadt.
- Metken, Günter (1979): Holzbibliotheken als Buch der Natur. – Akzente. Zeitschrift für Literatur, Heft 6, Dezember 1979, 657-664.
- Decker, H. R. (1980): "Xylothek, Hommage à Schildbach". - Buchobjekte. Ausstellung in der Universitätsbibliothek im Breisgau vom 13. Juni bis 10. Juli 1980.
- Kausch-Blecken von Schmeling, Wedig (1981): Zwei Beiträge zur Elsbeere (Sorbus torminalis Crantz). – Plesse-Archiv, Heft 17, 95-160.
- Wiedemann, Heinz (1987): Die Botanische Schausammlung des Kasseler Naturkundemuseums. I. Das Ratzenberger Herbar und die Schildbachsche Holzbibliothek. – Heimatbrief . Heimatverein Dorothea Viehmann Kassel-Niederzwehren e.V., 31 Jahrgang 1987, Nr. 2, 2 S.
- Schwedt, Georg (1988): Herbar Ratzenberger und Schildbachsche Xylothek im Ottoneum zu Kassel. – Deutsche Apothekerzeitung, 128 Jg. Nr. 36, 8. September 1988, 1839-1842.
- Schnack, Ingeborg (Hrsg.) (1988): Ein Schweizer Student in Marburg 1794/94. Tagebuch des Melchior Kirchhofer aus Schaffhausen. S. 132-133. [Besuch bei Schildbach in Kassel].
- Baldini, Enrico (1993): Documenti di museografia naturalistica: Le xyloteche di Milano e di San Vito de Cadore. – Academia delle Scienze dell'Istituto di Bologna. Classe di Scienze Fisiche. 56 S. Bologna.
- Matzek, Robert (1997): Bäume im Buchformat. Unterwegs zu Holz- und Möbelmuseen. Ein Museumsführer. S. 56-60. DRW-Verlag.
- Wisniewski, Jerzy (2000): Księgi drzewne. – Rocznik Dendrologicny, Vol. 48, S. 7-24.
- Feuchter-Schawelka, Anne, Freitag, Winfried & Grosser, Dietger (2001): Alte Holzsammlungen. Die Ebersberger Holzbibliothek: Vorgänger, Vorbilder und Nachfolger. (Der Landkreis Ebersberg. Geschichte und Gegenwart, Bd. 8.), S. 46-51. Stuttgart: Deutscher Sparkassen Verlag 2001.
- Stobbe, Urte (2012): Landesverbesserung und botanische Wissensvermehrung: Die Baumschule am Weißenstein in Kassel. - in: Sylvia Butenschön (Hrsg.) (2012): Frühe Baumschulen in Deutschland. Zum Nutzen, zur Zierde und zum Besten des Landes. - Arbeitshefte des Instituts für Stadt und Regionalplanung Technische Universität Berlin 76, S. 125-148.
- Funk, Holger (2017): Calluna vulgaris in German Holzbibliotheken ("wood libraries") from the turn of the nineteenth century. - Heathers 14, 30-35.
Schulz, Hermann (1882-1970)
... wurde in Brilon-Wald geboren und kam nach Abschluss seiner Lehrerausbildung zunächst in den Hersfelder Raum und 1908 nach Kassel. Neben seiner Tätigkeit als Lehrer war er schon 1914 als technischer Leiter des Schulgartens tätig.
Eine größere Arbeit über Gallenbildung an Pflanzen und deren Erreger trug ihm den Namen "Gallenschulz" ein. 1927 wurde er zum Direktor des Botanischen Gartens ernannt - er war in Kassel wegen seiner Lichtbildervorträge und durch sein charakteristisches Aussehen weithin bekannt. Nach dem Kriege berief er im Jahr 1948 ehemalige Mitglieder des Vereins für Naturkunde und interessierte Persönlichkeiten zur Wiedergründung des Vereins in den Lesesaal der Murhardschen Bibliothek ein. Zwischen 1951 und 1965 leitete er das Naturkundemuseum. Am 20. Oktober 1966 schenkte er dem Naturkundemuseum der Stadt Kassel sein großes Herbarium, seine umfangreiche Bibliothek, seine Diasammlung botanischer Objekte und seine Papierbildersammlung. Sie machen einen wesentlichen Teil des gegenwärtigen Archivmaterials aus.
Quelle:
Heinz Wiedemann (1970): Hermann Schulz (1882 - 1970). Ein Leben für die Botanik. - Philippia I/1: 44-51.
Publikationen
- Schulz, H. (1911): Verzeichnis der Zoocedien aus dem Regierungsbezirk Cassel und angrenzenden Gebieten. - Festschrift Ver. Naturk. Cassel 1911: S. 96-194.
- Schulz, H. (1917): Die Organisation der Sammlung von Wildgemüsen, Wildsalaten usw. - In: Reichsstelle für Gemüse und Obst (Hrsg.): Wildgemüse und Pilze. Ihe Einsammlung und Verwertung. Verlag der Reichsstelle für Gemüse und Obst, Berlin: S. 71-78.
- Schulz, H. (1936): Geschichte des Vereins für Naturkunde, zugleich auch Bericht über das 94. bis 100. Vereinsjahr. - Festschrift Ver. Naturk. Kassel 1936: S. 12-76.
- Schulz, H. (1950): Siebenbergen. - In: Schaeffer, L. und Kersten, E. (Bearb.): Hessenland-Kalender. Presseabteilung der Landwirtschaftskammer Kurhessen, Kassel: S. 44-46.
- Schulz, H. (1951): Fremdlinge in Wilhelmshöhe. - in: Schaeffer, L. und Kersten, E. (Bearb.): Hessenland-Kalender. Presseabteilung der Landwirtschaftskammer Kurhessen, Kassel: S. 89-94.
- Schulz, H. (1952): Der Frühlingsenzian, Gentiana verna L., im Kreis Homberg. - Hess. florist. Briefe 1(7): S.2.
- Schulz, H. (1952): Etwas von den Tulpenbäumen. - In: Schütte, W. (Hrsg.): Der Herkules ruft. Wilhelmshöher Aufbauverein, Kassel: S. 4-6.
- Schulz, H. (1953): Dr. phil. Arnold Grimme 85 Jahre alt. - Hess. florist. Briefe 2 (23): S. 1-2.
- Schulz, H. (1953): Georg Krasske †. - In: Lehrerarbeitskreis für Heimatkunde Kassel-Land (Hrsg.): Heimatkalender Kreis Kassel. Hessische Druck- und Verlagsanstalt, Kassel: S. 93-94.
- Schulz, H. (1955): Georg Krasske 1889-1951. - Berichte der deutschen botanischen Gesellschaft Nachrufe 68a: 179-182.
- Schulz, H. und Lipser, H. (1953): Zum Vorkommen der zwei Feinstrahl-Arten. - Hess. florist. Briefe 2 (16): S. 1-3.
Über Hermann Schulz
- Sauer, H. (1962): Direktor Hermann Schulz, Kassel, zum 80. Geburtstag. - Hess. Florist. Briefe 11 (122): S. 5-6.
- Wiedemann, H. (1970): Hermann Schulz (1882 - 1970). Ein Leben für die Botanik. - Philippia 1(1): S. 44-51.
Geowissenschaftler
Personen, die sich vorwiegend mit geologischen Themen beschäftigt haben und die in Beziehung zum Naturkundemuseum Kassel stehen.
Busse, Erwin (1902-1984)
... wurde 1902 in Dessau geboren. Nach der Schulausbildung in Kassel machte er eine Verwaltungsausbildung bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse. Seinem Beruf ging er von 1924 bis 1965 bei der AOK Kassel nach. Er starb am 15. April 1984 in Kassel.
Zunächst sammelte er Fossilien des Kasseler Meeressandes, daneben auch schon solche aus dem Muschelkalk. Später widmete er sich zunehmend den stratigraphischen und paläontologischen Fragen des nordhessischen Muschelkalks.
Als freiwilliger Mitarbeiter des Hessischen Landesamtes für Bodenforschung lieferte er viele Beiträge zu den Erläuterungen der Geologischen Karte von Hessen. Ab 1952 schlugen sich seine Erkenntnisse in zahlreichen Publikationen nieder. Erwin Busse war nach dem Krieg am Wiederaufbau des zerstörten Naturkundemuseums im Ottoneum maßgeblich beteiligt. Seine Sammlung von Muschelkalkfossilien ging nach seinem Tod geschlossen in den Bestand des Naturkundemuseums über.
Publikationen
- Busse, E. (1952): Feinstratigraphie und Fossilführung des Trochitenkalkes im Meißnergebiet, Nordhessen. - Notizbl. hess. L.-Amt Bodenforsch. (VI) 3: 118-137, 2 Tab.; Wiesbaden.
- Busse, E. (1954): Profil der Unteren und Mittleren Ceratitenschichten vom Eisenberg bei Hessisch-Lichtenau und Walburg. - Notizbl. hess. L.-Amt Bodenforsch. 82: 152-167, 1 Tab., 1 Taf.; Wiesbaden.
- Busse, E. & Rösing (1955): Über Muschelkalk-, Keuper- und Liasschollen im Stadtgebiet von Kassel. Notizbl. hess. L.-Amt Bodenforsch. 83: 198-204, 1 Abb.; Wiesbaden.
- Busse, E. (1956): Aufschlüsse im Oberen Muschelkalk des westlichen Kasseler Grabens. - Notizbl. hess. L.-Amt Bodenforsch. 84: 170-175; Wiesbaden.
- Busse, E. (1956): Ein Wellenkalkprofil vom Fürstengarten in Kassel (Blatt Kassel-West). - Notizbl. hess. L.-Amt Bodenforsch. 84: 176-183, 1 Tab.; Wiesbaden.
- Busse, E. & Rösing (1957): Aufschlüsse in der Oolithzone bei Oberelsungen und Escheberg (Blatt Wolfhagen). - Notizbl. hess. L.-Amt Bodenforsch. 85: 146-151, 3 Tab.; Wiesbaden.
- Busse, E. & Rösing (1958): Muschelkalk. - Erl. geol. Kt. Hessen 1:25 000, Bl. 4622 Kassel-West, 2. Aufl.: 20-42, 1 Tab.; Wiesbaden.
- Busse, E. & Rösing (1958): Keuper. - Erl. geol. Kt. Hessen 1:25 000, Bl. 4622 Kassel-West, 2. Aufl.: 43; Wiesbaden.
- Busse, E. & Rösing (1958): Jura. - Erl. geol. Kt. Hessen 1:25 000, Bl. 4622 Kassel-West, 2. Aufl.: 43-44; Wiesbaden.
- Busse, E. (1959): Stratigraphische Beziehungen des Oberen Muschelkalkes im Diemelgebiet und am Meißner in Niederhessen. - Z. dt. geol. Ges. 111 (1): 245-246; Hannover.
- Busse, E. (1961): HANS PENNDORF †. - Notizbl. hess. L.-Amt Bodenforsch. 89: 451-452; Wiesbaden.
- Busse, E. (1961): HANS PENNDORF † (1879-1960). - Natur u. Volk 91: 102, 1 Bild; Frankfurt a. M.
- Busse, E. (1962): Ceratites armatus PHILIPPI im Oberen Muschelkalk des Meißners (Niederhessen). - Notizbl. hess. L.-Amt Bodenforsch. 90: 87-92, 1 Tab., 1 Taf.; Wiesbaden.
- Busse, E. (1964): Die Gastropoden-Gattungen Undularia KOKEN und Pustularia KOKEN im obersten Mittleren Muschelkalk des westlichen Meißner-Vorlandes. - Notizbl. hess. L.-Amt Bodenforsch. 92: 29-51, 5 Tab., 2 Taf.; Wiesbaden.
- Busse, E. (1964): Stratigraphie des Unteren Muschelkalks (Wellenkalk) im westlichen Meißner-Vorland. Ver. Naturkde. Kassel 62 (1): 1-35, 3 Abb., 2 Tab.; Kassel.
- Busse, E. & Rösing, F. (1966): Muschelkalk. - Erl. geol. Kt. Hessen 1:25 000, Bl. 4621 Wolfhagen: 48-79, 5 Tab.; Wiesbaden.
- Busse, E. & Rösing, F. (1969): Muschelkalk. - Erl. geol. Kt. Hessen 1:25 000, Bl. 4622 Kassel-West, 3. Aufl.: 20-42, 1 Tab.; Wiesbaden.
- Busse, E. & Rösing, F. (1969): Keuper. - Erl. geol. Kt. Hessen 1:25 000, Bl. 4622 Kassel-West, 3. Aufl.: 43; Wiesbaden.
- Busse, E. & Rösing, F. (1969): Jura. - Erl. geol. Kt. Hessen 1:25 000, Bl. 4622 Kassel-West, 3. Aufl.: 43-44; Wiesbaden.
- Busse, E. (1970): Ceratiten und Ceratiten-Stratigraphie. - Notizbl. hess. L.-Amt Bodenforsch., 98: 112-145, 2 Tab.; Wiesbaden.
- Busse, E., Rambow, D., & Rösing, F. (1970): Ein Profil durch den Nordteil des Kasseler Grabens bei Burghasungen, Nordhessen (Bl. 4621 Wolfhagen). - Notizbl. hess. L.-Amt Bodenforsch., 98: 146-150, 1 Abb., 1 Taf.; Wiesbaden.
- Busse, E. in Hickethier, H. (1971): Muschelkalk. - Erl. geol. Kt. Hessen 1:25 000, Bl. 5623 Schlüchtern, 2. Aufl.: 62-72, Tab. 3; Wiesbaden.
Busse, E. in Horn, M. (1971): Muschelkalk. - Erl. geol. Kt. Hessen 1:25 000, Bl. 4721 Naumburg: 62-74, 1 Tab.; Wiesbaden. - Busse, E. (1972): Zur Stratigraphie des Oberen Muschelkalks im Diemelgebiet bei Warburg. - Notizbl. hess. L.-Amt Bodenforsch. 100: 135-152, 2 Abb., 1 Tab.; Wiesbaden.
- Busse, E. (1972): Fazies und Fauna des Oberen Muschelkalkes von Willebadessen. - Philippia 1 (3): 110-126, 2 Tab., 2 Taf.; Kassel.
- Busse, E. (1973): Aufschlüsse im Oberen Muschelkalk bei Eberschütz und Manrode (Diemelgebiet, Bl. 4422 Trendelburg). - Notizbl. hess. L.-Amt Bodenforsch., 101: 176-187, 3 Abb.; Wiesbaden.
- Busse, E. (1974): Der Obere Muschelkalk im nordwestlichen Niederhessen (Blätter Liebenau, Hofgeismar, Warburg, Arolsen). - Notizbl. hess. L.-Amt Bodenforsch. 102: 91-135, 9 Abb., 1 Tab.; Wiesbaden.
- Busse, E. (1974b): Die Terebratulazone des Unteren Muschelkalks (Wellenkalk) am Eckerich westlich Fritzlar. - Philippia 2 (2): 57-66, 2 Abb., 2 Tab.; Kassel.
- Busse, E. Busse, E. & Kupfahl, H.-G. (1975): Muschelkalk. - Erl. geol. Kt. Hessen 1:25 000, Bl. 4823 Melsungen, 2. Aufl.: 46-59, 1 Abb., 3 Tab.; Wiesbaden.
- Busse, E. (1976): Eine Napfschnecke (Gastropoda, Cyclobranchia, Patellacea) im Oberen Muschelkalk (Mittlere Ceratitenschichten/Ladin) Niederhessens. - Geol. Jb. Hessen 104: 5-7, 1 Taf.; Wiesbaden.
- Busse, E., Rösing, F. & Vaupel, 0. (1977): Der Wellenkalk (Trias) am Kalkberg bei Niederkaufungen östlich von Kassel. - Geol. Jb. Hessen 105: 121-130, 1 Tab.; Wiesbaden.
- Busse, E. & Horn, M. (1978): Neue Fossilfunde im Mittleren Buntsandstein NW-Hessens und ihre Bedeutung für die Paläogeographie. - Geol. Jb. Hessen 106: 131-142, 2 Abb., 1 Tab., 1 Taf.; Wiesbaden.
- Busse, E. (1980): Ein Aufschluß im tiefsten Wellenkalk bei Reichenbach (Bl. 4824 Hessisch Lichtenau) - Zur Grenzziehung Röt/Wellenkalk in Niederhessen. - Geol. Jb. Hessen, 108: 111-119, 1 Abb., 2 Tab.; Wiesbaden.
- in Baumgarte, D., Busse, E. & Horn, M. (1980): Muschelkalk und Lias des Homberger Grabens (Nordhessen). - Geol. Jb. Hessen 108: 121-138, 4 Abb.; Wiesbaden.
- Busse, E. & Horn, M. (1981): Fossilführung und Stratigraphie der Gelben Basisschichten (Oberer Muschelkalk) im Diemelgebiet. - Geol. Jb. Hessen 109: 73-84, 1 Abb.; Wiesbaden.
- Busse, E., Rösing, F & Vaupel, 0. (1981): Muschelkalk. - Erl. geol. Kt. Hessen 1:25 000, Bl. 4723 Oberkaufungen, 2. Aufl.: 41-47, 1 Tab.; Wiesbaden.
- Busse, E. & Horn, M. (1982): Muschelkalk. - Erl. geol. Kt. Hessen 1:25 000, Bl. 4520 Warburg: 55--90, 6 Abb., 6 Tab.; Wiesbaden.
- Busse, E. (1983): Die Muschelkalkgerölle an der Kalkreuse bei Besse südlich Kassel. - Geol, Jb. Hessen 111: 155-160, 1 Tab.; Wiesbaden.
- Busse, E. (1983): Die stratigraphische Lage der "Astarte-Bank" im Oberen Muschelkalk (Anis/Ladin) von Willebadessen/Westfalen. - Geol. Jb. Hessen 111: 161-164; Wiesbaden.
Hornstein, Ferdinand Friedrich (1834-1917)
... wurde am 3. Juni 1834 in Kassel geboren. Nach dem Studium der Mathematik und Naturwissenschaften an der Universität Marburg und mehrjähriger Lehrertätigkeit in Frankfurt am Main kam er 1869 als ordentlicher Lehrer an die Kasseler Realschule 1. Ordnung, das spätere Realgymnasium. 1874 wurde er Oberlehrer, 1890 Professor, 1902 trat er in den Ruhestand. Am 25. März 1917 verstarb er im Alter von 83 Jahren in Kassel. Sein Wissen und seine Interessen waren sehr breit gefächert. So legte er bei zahlreichen Sitzungen des Vereins für Naturkunde, dessen "Conservator für Mineralien" er ab 1871 war, nicht nur geologische und mineralogische Funde vor, sondern berichtete auch über faunistische, floristische und physikalische Beobachtungen.
Quelle:
- Fichter (1986): Zur Geschichte der Hornsteinschen Saurierfährtensammlung und zur Person Professor Dr. Ferdinand Friedrich Hornstein. – Festschrift 150 Jahre Philippi‐Gesellschaft 1836−1986: 82−86; Kassel.
Publikationen
- Hornstein, F. (1876): Entdeckung von Thierfährten im Buntsandstein bei Karlshafen. Brief an Geinitz. - N. Jb. Min. Geol. Pal. 1876, S. 923-924.
- Hornstein, F. (1877): Über eine Anzahl großer Sandsteinplatten mit Thierfährten. Sitzungsprotokoll vom 8. Januar 1877. - Ber. Ver. Naturk. Cassel, 24-25, S.18-19; Cassel.
- Hornstein, F. (1878): Über da Geologische Vorkommen der Thierfährten von Carlshafen. - Tageblatt der 51. Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte, S. 82; Cassel.
- Hornstein, F. (1878): Über Thierfährten im bunten Sandstein. - Tageblatt der 51. Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte, S. 242.
- Hornstein, F. (1902): Vorlage von Belegmaterial zur Geologie der Umgegend von Cassel. - Z. deutsch. geol. Ges., 54, S. 118-121, 1 Abb.
Leonhard, Karl Cäsar Ritter von (1779-1862)
... wurde am 12. September 1779 auf Schloss Rumpenheim bei Offenbach (Main) geboren. Ab 1797 sudierte er Kameralistik (Verwaltungsstudium zur Kurfürstlichen Zeit) in Marburg und Göttingen. 1809 wurde er zum Kammerrat und Referenten für Bergbau in der Grafschaft Hanau (zu Hessen-Cassel gehörig) ernannt. 1810 wurde er an die Spitze der fürstlichen Domänenverwaltung berufen. Infolge der Auflösung des Großherzogtums verlor er alle Ämter. 1818 bekam er den Ruf nach Heidelberg als ordentlicher Professor der Philosophie und der Cameral Wissenschaften. Am 23. Januar 1862 verstarb er in seinem Haus in Heidelberg.
Bereits 1802 gründete Karl Cäsar von Leonhard ein Mineralienkontor, aus dem heraus er Gesteinssammlungen verkaufte. Die Sammlungsstücke im Besitz des Naturkundemuseums sind ehemals privat von dieser Mineralienhandlung erworben worden. Nach einigen Zwischenbesitzern wurden sie schließlich 1940 von Arthur Milde im Namen seines verstorbenen Vaters dem Naturkundemuseum übergeben.
Milde, Arthur (1890-1967)
... wurde 1890 in Coburg als Sohn von Bernhard Milde geboren. Mit 12 Jahren zog er mit seiner Familie nach Nordhessen. Nach dem Abitur in Kassel absolvierte er ein Bergbaustudium in Clausthal und Berlin. Nach dem Studium war er in der Kaliindustrie an verschiedenen Orten tätig. Arthur Milde verstarb am 8. Juni 1967 in Kassel.
Er war ein Sammler mit sehr breit gefächerten Interessen. Einer seiner Sammlungsschwerpunkte lag im Perm des Richelsdorfer Gebirges. Die Bergungs- und Erforschungsgeschichte der weltweit bekannten Saurierfährten aus dem Cornberger Sandstein ist untrennbar mit seinem Namen verbunden.
Ein Großteil der geowissenschaftlichen Sammlungen des Naturkundemuseums gehen auf ihn und seinen Vater Bernhard zurück. Die Zuschreibung zu einem von beiden kann nach aktuellem Stand noch nicht erfolgen.
Milde, Bernhard (1856-?)
... wurde in Festenburg (?Festenberg) im Kreis Groß Wartenberg (Niederschlesien) geboren. Er war der Vater von Arthur Milde. Bernhard Milde war Architekt und 1903-1922 Professor an der Baugewerbeschule in Kassel. Seit 1907 war er Mitglied des Vereins für Naturkunde. Ein Großteil der geowissenschaftlichen Sammlungen des Naturkundemuseums gehen auf ihn und seinen Sohn zurück. Die Zuschreibung zu einem von beiden kann nach aktuellem Stand noch nicht erfolgen.
Penndorf, Hans (1879-1960)
... wurde 1879 in Köstritz/Thüringen geboren. Nach der Mittelschule erfolgte eine Ausbildung zum Lehrer in Osterwieck a. H. und Mühlhausen/Thüringen. 1899 bestand er die erste und zweite Lehrerausbildung. Danach war er Volksschullehrer in Göttingen und nebenbei Gasthörer bei den berühmten Geologen und Paläontologen Stille und Koenen. Von 1906 bis 1943 versah er seinen Schuldienst in Kassel. 1918 wurde er Mitglied im Verein für Naturkunde. Ab 1921 stellte Hans Penndorf den geistigen Mittelpunkt einer neu gegründeten geologischen Sektion innerhalb des Vereins für Naturkunde dar und führte zahlreiche Exkursionen zur Geologie Niederhessens durch. Daneben hielt er auch Vorlesungen an der Kasseler Volkshochschule.
Von Kennern der nordhessischen Geologie wird Hans Penndorf oft als "Vater der nordhessischen Geologie" bezeichnet. Diese Bezeichnung kommt nicht von ungefähr. Denn seine rege Sammlungstätigkeit und seine profunden Kenntnisse der regionalen Geologie schlugen sich in einem 1926 veröffentlichten Werk "Geologische Wanderungen im Niederhessischen Bergland" nieder. Dies ist bis heute der einzige geologische Führer der Region geblieben. Sein spezielles paläontologisches Forschungsinteresse galt den Ceratiten des Oberen Muschelkalks. Die Forschungsergebnisse zu dieser Fossilgruppe fasste er in einer 1951 in den "Abhandlungen der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft" erschienenen Publikation mit dem Titel "Die Ceratitenschichten am Meißner in Niederhessen" zusammen.
Der größte Teil des gesammelten Materials befindet sich in den Sammlungen von Senckenberg Frankfurt.
Schaumberg, Günther (1922-2017)
... wurde am 28. Juni 1922 in Eschwege geboren. Nach dem Abitur 1940 wurde er bis 1945 zum Kriegsdienst eingezogen. Als freischaffender Kunstmaler war er bis 1953 tätig. 1957 erhielt er den Abschluss als Kunsterzieher an der Kassler Werkakademie. Sein Referandariat folgte in Kassel. Von 1959 bis 1984 war er als Kunstlehrer am Gymnasium in Eschwege tätig.
Seine Sammeltätigkeit begann in den 1950er Jahren in der Eschweger Region. Ab 1970 konzentrierte er sich auf Fossilien des Richelsdorfer Gebirges. Er verfasste zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten meist über Wirbeltierfossilien aus dem nordhessischen Kupferschiefer. Darin beschrieb er auch die Erkenntnis, dass die Knochenspangen von Coelurosauravus Elemente eines Flugsegels sind und es damit das älteste gleitfliegendes Reptil ist. Weiterhin stammt die Neubeschreibungen von Knorpel- und Knochenfischen des Kupferschiefers (Hopleacanthus richelsdorfensis 1982, Muensterichthyes buergeri 1989) aus seiner Feder. Die Paläontologische Gesellschaft ehrte ihn 1987 mit der Zittel-Medaille, die an nicht beruflich in der Paläontologie arbeitende Personen vergeben wird, die durch ihr privates Engagement einen bedeutenden Beitrag für das Fach geleistet haben. Im gleichen Jahr würdigte die Philippi-Gesellschaft seine Verdienste um die nordhessische Naturforschung mit der Silbernen Ehrennadel und 1990 mit der Philippi-Medaille. 1997 verlieh ihm die Philipps-Universität Marburg die Ehrendoktorwürde für seine wissenschaftlichen Verdienste um den Kupferschiefer und seine Fossilien. Am 1. Juli 2017, nur drei Tage nach seinem 95. Geburtstag verstarb er in seiner Geburtsstadt Eschwege.
Seine umfangreiche Fossilsammlung sowie eine kleine Sammlung Mineralien der Blauen Kuppe befinden sich im Bestand des Naturkundemuseums in Kassel.
Publikationen
- Schaumberg, G. (1970): Auf den Spuren der "Sintflut" im Richelsdorfer Gebirge. - Aufschluss 21, 65-68, 8 Abb., Heidelberg.
- Schaumberg, G. (1971): Die Aragonite der Blauen Kuppe. - Aufschluss 22, 293-297, 6 Abb., Heidelberg.
- Schaumberg, G. (1972): Die Aragonite der Blauen Kuppe. - Werraland 24, 49-51, 6 Abb., Eschwege.
- Schaumberg, G. (1972): Beneckeia wogauana H. VON MEYER.- Aufschluss 23, 1 Abb., Heidelberg.
- Schaumberg, G. (1976): Zwei Reptilneufunde (Weigeltisaurus KUHN (?), Lepidosauria (?), Reptilia) aus dem Kupferschiefer von Richelsdorf (Perm, Hessen).- Philippia 3 (1), 3-8, 4 Abb., Kassel.
- Schaumberg, G. (1976): Über ein gut erhaltenes dermales Schädeldach von Platysomus striatus AGASSIZ (Palaeonisciformes, Actynopterygii, Osteichthyes) aus dem Kupferschiefer von Richelsdorf (Perm, Hessen). - Geol. Jb. Hessen 104, 39-42, 2 Abb., Wiesbaden.
- Schaumberg, G. (1977): Der Richelsdorfer Kupferschiefer und seine Fossilien. I. Bergbautätigkeit, Genese und Erforschungsgeschichte des Kupferschiefers. - Aufschluss 28, 81-104, 10 Abb., Heidelberg.
- Schaumberg, G. (1977): Der Richelsdorfer Kupferschiefer und seine Fossilien. II. Die tierischen Fossilien des Kupferschiefers. 1. Invertebraten. - Aufschluss 28, 189-198, 8 Abb., Heidelberg.
- Schaumberg, G. (1977): Der Richelsdorfer Kupferschiefer und seine Fossilien. III. Die tierischen Fossilien des Kupferschiefers. Vertebraten. - Aufschluss 28, 297-352, 42 Abb.; Heidelberg.
- Schaumberg, G. (1977): Der Richelsdorfer Kupferschiefer und seine Fossilien. IV. Die pflanzlichen Fossilien des Kupferschiefers, sonstige Lebensspuren, Aufrechnung der Fundhäufigkeit. - Aufschluss 28, 427-442, 16 Abb., Heidelberg.
- Schaumberg, G. (1977): Erster Nachweis von Elonichthys punctatus ALDINGER (Palaeonisciformes, Actinopterygii, Osteichthyes) in Mitteleuropa, im Kupferschiefer von Richelsdorf (Perm, Hessen). - Geol. Jb. Hessen 105 , 65-68, 2 Taf., Wiesbaden.
- Schaumberg, G. (1978): Neubeschreibung von Coelacanthus granulatus AGASSIZ (Actinistia, Pisces) aus dem Kupferschiefer von Richelsdorf (Perm, W. -Deutschland). - Paläont. Z. 52, 159-197, 21 Abb., Stuttgart.
- Schaumberg, G. (1978): The vertebrate fauna of the Kupferschiefer.- Proceedings of the International Symposium on Central European Permian, 516-523, Warszawa.
- Schaumberg, G. (1978): Coelacanthus granulatus, a Permian actinistian fish.- Proceedings of the International Symposium on Central European Permian, 524-527, Warszawa.
- Schaumberg, G. (1979): Neue Nachweise von Bryozoen und Brachiopoden als Nahrung des permischen Holocephalen Janassa bituminosa (SCHLOTHEIM): Ein Beitrag zur Ökologie des Kupferschiefers. - Philippia 4 (1), 3-11, 5 Abb., Kassel.
- Schaumberg, G. (1979): Neue Kenntnisse über die Anatomie von Janassa bituminosa (SCHLOTHEIM), Holocephali, Chondrichthyes aus dem permischen Kupferschiefer.- Paläont. Z. 53, 334-346, 8 Abb., Stuttgart.
- Schaumberg, G. (1982): Paläozoische Fossilien in Nordhessen. - Philippia 5 (1), 3-10, 5 Abb., Kassel.
- Schaumberg, G. (1982): Hopleacanthus richelsdorfensis n. g. n. sp., ein Euselachier aus dem permischen Kupferschiefer von Hessen (W-Deutschland). - Paläont. Z. 56, 235-257 16 Abb., Stuttgart.
- Schaumberg, G. (1983): Der Kupferschiefer und seine versteinerten Tier- und Pflanzenreste aus dem Erdaltertum. - In: Historische Gesellschaft des Werralandes (Herausgeber), Land an Werra und Meißner. Ein Heimatbuch. S. 183-188, 6 Abb; W. Bing Verlag Korbach.
- Haubold, H. & Schaumberg, G. (1985): Die Fossilien des Kupferschiefers. Pflanzen- und Tierwelt zu Beginn des Zechsteins – eine Erzlagerstätte und ihre Paläontologie. - Die Neue Brehm-Bücherei 333, 223 S., 139 Abb., A. Ziemsen Verlag, Wittenberg- Lutherstadt
- Schaumberg, G. (1986): Bemerkungen zu einem Neufund von Weigeltisaurus jaekeli (WEIGELT) im nordhessischen Kupferschiefer. – Paläont. Z. 60, 319-327, 5 Abb., Stuttgart.
- Schaumberg, G. (1987): Die tierischen Fossilien im Kupferschiefer und im Marl-Slate. – Internationales Symposium Zechstein 1987, Kassel-Hannover, Abstracs, Posters and Program, p. 142, Hannover.
- Schaumberg, G. (1987): 250 Millionen Jahre alte Lebenszeugnisse, gefunden in der Kupferschieferdeponie am Brodberg bei Sontra. - Werraland 39, S. 31, 3 Abb., Eschwege.
- Schaumberg, G. (1989): Muensterichthys buergeri n.g. n.sp., ein neuer Palaeoniscide (Actynopterygii, Pisces) aus dem permischen Kupferschiefer von Richelsdorf (Hessen, West-Deutschland). – Paläont. Z. 63, 119-131, 7 Abb., Stuttgart.
- Schaumberg, G. (1989): Die Fossilien des Kupferschiefers. - In: Förderverein Besucher-Bergwerk Grube Gustav (Herausgeber). Die Grube Gustav im Bilsteiner Bergbaurevier, S. 10-14; Meißner-Abterode.
- Schaumberg, G. (1990): Der Kupferschiefer und seine versteinerten Tier- und Pflanzenreste aus dem Erdaltertum. – In: Historische Gesellschaft des Werralandes (Hrg.): Land an Werra und Meißner. Ein Heimatbuch. – 2. Aufl., 185-190, 6 Abb., Korbach (W. Bing Verlag).
- Schaumberg, G. (1992): Neue Informationen zu Menaspis armata EWALD. - Paläont. Z. 66, 311-329, 12 Abb., Stuttgart.
- Schaumberg, G. (1995): Ein umfangreicher Fund von Beneckeia buchi (V. ALBERTI) im Unteren Wellenkalk des Ringgaus (Nordhessen). – Philippia 7 (3), 169-175, 5 Abb., Kassel.
- Schaumberg, G. (1996): Über wenig bekannte Acrolepiden aus dem oberpermischen Kupferschiefer und Marl-Slate von Deutschland und NE-England. – Philippia 7 (5), 325-354, 28 Abb., Kassel.
- Schaumberg, G. (1999): Ergänzungen zur Revision des Euselachiers Wodnika striatula MÜNSTER 1843 aus dem oberpermischen Kupferschiefer und Marl-Slate. – Geologica et Palaeontologica 33, 203-217, 5 Abb., 3 Taf., Marburg.
- Schaumberg, G. (2001): Coelurosauravus – la plej frua provo de la natura, helpi vertebrulon al konkero de l´ aerspaco. (Esperanto) – Scienca Revuo 52 (4), 23-32, 6 Abb., Eschwege.
- Schaumberg, G., Unwin, D.M. & Brandt, S. (2007): New information on the anatomy of the Late Permian gliding reptile Coelurosauravus. – Paläontologische Zeitschrift, 81(2): 160-173, Stuttgart.
- Schaumberg, G. (2008): Paläozoische Reptilien in Nordhessen II. - Philippia 13/2, 201-216, 13 Abb., Kassel.
- Schaumberg, G. (2010): Seltene Beispiele für vermutlichen Sexualdimorphismus in der Wirbeltierfauna des späten Paläozoikums. - Philippia 14 (4), 289-298, 12 Abb., Kassel.
- Schaumberg, G. (2016): Mein Leben mit und für die Kupferschieferfossilien - Erinnerungen eines Quereinsteigers in die Paläontologie. - Philippia 17 (1), 1-53, 38 Abb., Kassel.
Über Günther Schaumberg
- Schultze, H.-P. (1997): Dr. h. c. G. Schaumberg als Paläontologe. - In: Kreisstadt Eschwege (G. Naujok) (Hrsg.): Günther Schaumberg. Maler, Kunsterzieher und Paläontologe aus Eschwege zum 75. Geburtstag am 28. Juni 1997. – 49-57, 4 Abb., Großalmerode (Wollenhaupt).
- Stoppel, D. (1997): Marburg: Ehrendoktor für Günther Schaumberg. - Nachrichten der Deutschen Geologischen Gesellschaft, 60: 95, Hannover.
- Ernst, W. (2003): Dr. h. c. Günther Schaumberg – Künstler und Paläontologe. – Philippia, 11(1): 41-48, Kassel.
- Kurz, C. (2017): Nachruf: Günther Schaumberg. - GMIT 69: 110,Bonn.
Zoologen
Personen, die sich vorwiegend um zoologische Themen verdient gemacht haben und die in Beziehung zum Naturkundemuseum Kassel stehen.
Folwaczny, Bronislaw (1909-1984)
... wurde 1909 in Berlin geboren und verbrachte seine Kindheits- und Jugendjahre in Tarnowitz, Oberschlesien. Sein Beruf führte ihn 1934 über Hofgeismar nach Ostpreußen. 1944 geriet er in russische Kriegsgefangenschaft aus der er erst 1955 zurückkehrte. Er starb 1984 in Bad Hersfeld.
Sein naturkundliches Interesse galt in erster Linien den Käfern, insbesondere den Rüsselkäfern. Seine große Sammlung europäischer Käfer und seine Preußensammlung werden seit 1997 in Stuttgart aufbewahrt, die Spezialsammlung der Cossinen ging in den Besitz des Senckenberg-Museums nach Frankfurt und seine Zweitsammlung mit vielen hessischen Faunenbelegen ging nach seinem Tod in die Sammlungen des Naturkundemuseums in Kassel ein.
Quelle:
- Braun, W. (1985): Bronislaw Folwaczny zum Gedenken. - Entomologische Blätter 84 (3): 129-131; Krefeld
Publikationen
- Folwaczny, B. (1937): Beitrag zur Verbreitung einiger Käferarten in Deutschland. - Entomologische Blätter 33 (5): 343-345.
- Folwaczny, B. (1959): Berichte über russische coleopterologische Arbeiten. - Entomologische Blätter 55 (1): 50-52.
- Folwaczny, B. (1959): Bestimmungstabelle der Arten der Untergattung Acupalpus s. str. - Entomologische Blätter 55 (2): 175-186.
- Folwaczny, B. (1960): Bestimmungstabelle der mitteleuropäischen Arten der Unterfamilie Cossoninae. - Entomologische Blätter 56 (2): 117-129.
- Folwaczny, B. (1963): 2. Bericht über russische coleopterologische Arbeiten. - Entomologische Blätter 59 (1): 46-48.
- Folwaczny, B. (1963): Beitrag zur Verbreitung von Phloeophagus turbatus Schönh. thomsoni Grill. - Entomologische Blätter 59 (2): 97-100.
- Folwaczny, B. (1964): Beitrag zur Kenntnis des Rhyncolus sculpturatus Waltl. - Entomologische Blätter 60 (1): 68-70.
- Folwaczny, B. (1964): 3. Bericht über russische coleopterologische Arbeiten. - Entomologische Blätter 60 (2): 113-116
- Folwaczny, B. (1964): Beschreibung dreier neuer palaearktischer Cossoninenarten und einer neuen Gattung. - Ent. Arb. Mus. Frey 15: 711-715.
- Folwaczny, B. (1966): Beschreibung einer neuen Cossoninenart aus Persien. - Beitr. z. Entomol. 16: 175-176.
- Folwaczny, B. (1966): Die europäischen Arten der Gattung Hexarthrum Woll. nebst Beschreibung zwei neuer Arten. - Entomologische Blätter 62 (3): 169-174.
- Folwaczny, B. (1968): Allomorphus franzi n. gen., n. sp., eine neue Art und Gattung aus Österreich. - Entomologische Blätter 64 (1): 41-42.
- Folwaczny, B. (1968): Cossonus piniphilus und Hexarthrum chinensis, zwei neue Cossoninae aus dem palaearktischen Gebiet. - Entomologische Blätter 64 (2): 125-126.
- Folwaczny, B. (1971): Betrachtungen zu den Arten der Gattung Pselactus Bronn nebst Beschreibung neuer Formen. - Entomologische Blätter 67 (3): 157-187.
- Folwaczny, B. (1972): Bestimmungstabelle der Arten der Gattung Amaurorhinus Fairm. nebst Beschreibung von 5 neuen Arten und einer Varietät. - Entomologische Blätter 68 (2): 65-85.
- Folwaczny, B. (1972): Neue palaearktische Cossoninen. - Entomologische Blätter 68 (2): 91-96.
- Folwaczny, B. (1973): Weitere Cossoninen-Neuheiten und Richtigstellungenaus dem palaearktischen Gebiet. - Entomologische Blätter 69 (1): 47-50.
- Folwaczny, B. (1973): Bestimmungstabelle der palaearktischen Cossoninae. - Entomologische Blätter 69 (2): 65-180.
- Folwaczny, B. (1975): Barretonus major Folw. ssp. hinterseheri n. ssp. aus Madeira. - Entomologische Blätter 71 (3): 153-154.
- Folwaczny, B. (1979): Verzeichnis der Käfer Preußens. - Parzeller u. Co., Fulda.
- Folwaczny, B. (1980): Tribolium destructor Uyllen., eine für Hessen neue Adventivart. - Beiträge zur Naturkunde Osthessen 16: 167.
- Folwaczny, B. (1984): Mesites ater H. Lindb. und Mesites hozmani n. sp. - Vieraea 13: (1-2): 241-247.
- Folwaczny, B. (1984): Salzkäfer am mittleren Lauf der Werra. - Entomologische Blätter 80 (2-3): 69-70.
Gundlach, Johannes (1810-1886)
... wurde schon 1836, im Jahr der Gründung des Vereins für Naturkunde, dessen korrespondierendes Mitglied. Er hatte in Marburg mit einem ornithologischen Thema promoviert. Angeregt durch seinen Studienfreund J. Hille, der in Surinam als holländischer Militärarzt lebte, betrieb er die Ausrichtung einer Expedition nach Südamerika, um dort Naturalien, also Pflanzen und Tiere, zu sammeln und zu präparieren. Er plante, diese Objekte dann nach Europa zu schicken und damit die nicht unerheblichen Unkosten einer für die damalige Zeit abenteuerlichen Expedition zu finanzieren.
Der zweite Direktor des Vereins für Naturkunde, der berühmte Chemiker Robert Wilhelm Bunsen, veröffentlichte im Namen des Vereins einen Aufruf zur Zeichnung von Aktien für die geplante Gundlachsche Südamerikareise. Privatleute und wissenschaftliche Gesellschaften zeichneten ausreichend Aktien, so dass der Ausführung des Plans nichts mehr im Wege stand. Durch unvorhergesehene Ereignisse segelte man 1838 aber nicht nach Surinam, sondern gemeinsam mit dem bekannten Kasseler Botaniker Dr. Louis Pfeiffer nach Kuba. Dort blieb Gundlach bis zum Ende seines Lebens und trug mit unglaublichem Fleiß naturwissenschaftliche Objekte zusammen, die er dann nach Europa sandte.
Viele Arten wurden von ihm neu beschrieben, so dass fast alle bedeutenden Museen von ihm wertvollstes Material bekamen. Im Naturkundemuseum Kassel sind heute nur noch sehr wenige Objekte aus der Sammlung Gundlach erhalten.
Quelle:
- Wiedemann (1989): Das Kasseler Naturkundemuseum (Ottoneum) in Geschichte und Gegenwart. - Jahrbuch '90, Landkreis Kassel. 49-52; Niestetal-Sandershausen.
Hartmann, Curt (1904-1982)
... war seit 1932 Mitglied des Vereins für Naturkunde, hat über Jahrzehnte hin die ornithologische Arbeitsgemeinschaft geleitet und sie entscheidend geprägt. Mehrere Abhandlungen zur Ornis Nordhessens stammen aus seiner Feder, die Belege, d.h. die präparierten Vogelbälge, sind in großer Zahl in den Magazinen des Museums aufbewahrt. Seit 1960 war er Kustos des Naturkundemuseums und übernahm 1965 die Leitung des Hauses.
Quelle:
- Wiedemann (1989): Das Kasseler Naturkundemuseum (Ottoneum) in Geschichte und Gegenwart. - Jahrbuch '90, Landkreis Kassel. 49-52; Niestetal-Sandershausen.
Homeyer, Eugen Ferdinand von (1809-1889)
... war Pommerscher Gutsbesitzer. Von Jugend an beschäftigte er sich mit der heimischen Vogelkunde (Systematische Übersicht der Vögel Pommerns, Anklam 1837) und schuf mit Hilfe des Naturalienhändlers A. Tancré (Anklam) und vieler anderer eine Sammlung paläarktischer Vögel, die zuletzt auf fast 7000 Exemplare und viele Nester und Eier gewachsen war. Sie diente ihm zu genauem Studium der "Localformen" und fiel nach seinem Tod an das Naturhistorische Museum in Braunschweig. Aber auch in der Sammlung des Naturkundemuseums Kassel sind noch Präparate aus dieser Sammlung erhalten.
Quelle:
- Stresemann (1951): Die Entwicklung der Ornithologie. 431 S. F.W. Peters; Berlin
Leininger, Hermann (1885-1954)
... war Lehrer in Heidelberg und Karlsruhe. Zwischen 1927 und 1945 hatte er einen Lehrauftrag an der Hochschule in Karlsruhe und Lahr und las dort über Zoologie der Wirbellosen bzw. über Vererbungs- und Abstammungslehre. Zwischen 1920 und 1936 war er als Kustos zunächst nebenamtlich und dann hauptamtlich in der Landesssammlung für Naturkunde in Karlsruhe tätig.
1954 wurde seine Sammlung von Bienen, Wespen und Ameisen für das Naturkundemuseum Kassel angekauft.
Quelle:
- Stritt, W. (1954): Hermann Leininger zum Gedächtnis. - Beiträge zur naturkundlichen Forschung in Südwestdeutschland XIII (2): 67-70.
Publikationen
- Leininger, H. (1911): Die äußeren Bedingungen der Fortpflanzung von Algen und Pilzen. - Beilage Jahresber. Lehrerseminar Heidelberg.
- Leininger, H. (1911): Zur Morphologie und Physiologie von Pestalozzia palmarum Cooke. - Ztrlbl. Bakteriol. II: 29.
- Leininger, H. (1915): Physiologische Untersuchungen über Cyathus striatus Willd. - Ber. dtsch. bot. Ges. 33: 288-300.
- Leininger, H. (1921): Über einige bemerkenswerte Tier- und Pflanzenfunde. - Mitt. bad. Land. Ver. Naturkunde N. F. 1: 127-129.
- Leininger, H. (1922): Beiträge zur Kenntnis der badischen Insektenfauna I u. II. - Verh. Nat. wiss. Ver. Karlsruhe 28: 81-98.
- Leininger, H. (1924): Hymenopterologische Beiträge zur Fauna Badens. - Mitt. bad. ent. Ver. Freiburg 1: 64-67 u. 116-123.
- Leininger, H. (1924/26): Ein lateraler Zwitter von Odynerus reniformis Gmel. - Verh. Nat.-wiss. Ver. Karlsruhe 30: 162-167.
- Leininger, H. (1925): Beiträge zur Kenntnis der badischen Insektenfauna III u. IV. Zur Ameisenfauna des Wildseegebietes. - Mitt. bad. Land. Ver. Naturkunde N.F. 1: 478-479.
- Leininger, H. (1925): Vererbung. Wissen und Wirken Bd. 28. - G. Braun, Karlsruhe
- Leininger, H. (1927): Beiträge zur Kenntnis der badischen Insektenfauna V. - Arch. Insektenkunde Oberrheingeb. 2: 203-210.
- Leininger, H. (1927): Zur Ameisenfauna Nordbadens. - Arch. Insektenkunde Oberrheingeb. 2: 131-133.
- Leininger, H. (1930): Atlas der geschützten Pflanzen Badens. - Bermühler, Berlin.
- Leininger, H. (1930): Beiträge zur Kenntnis der badischen Insektenfauna VI. Faunistische Notizen über Chrysididen, Scoliiden, Mutiliden und Sapygiden. - Arch. Insektenkunde Oberrheingeb. 2: 280-284.
- Leininger, H. (1930): Naturschutz. - Festschr. Ortsgruppe Säckingen d. Schwarzwaldvereins.
- Leininger, H. (1934): Erblehre, Rassenpflege und Rassenkunde. Bausteine f. d. neuzeitlichen Unterricht. - Boltze, Karlsruhe.
- Leininger, H. (1936): Naturschutz und Schule. - Beitr. naturk. Forsch. Südwestd. 1: 205-210.
- Leininger, H. (1951): Über Bienen, Grab-, Weg-, Faltenwespen und Ameisen aus dem badischen Oberrheingebiet. - Beitr. naturk. Forsch. Südwestd. 10: 113-136.
- Leininger, H. (1953): Über einige bemerkenswerte Bienen, Wespen und Ameisen in Baden. - Mitt. bad. Landesverband Naturkunde N. F. 6: 17-21.
Matsko, Otto (1880-1918)
... wurde 1880 zu Neumorschen geboren. Er war vor 1914 Leiter einer Tabakplantage in Mexiko und kehrte kurz vor Ausbruch des 1. Weltkrieges nach Deutschland zurück. Er fiel 1918 in Rumänien. Seine Liebe für die Tierwelt, besonders die Vogelwelt, zeigte sich schon in frühester Jugend. Seine umfangreiche Sammlung von Vogel- und Säugetierpräparaten aus dem südamerikanischen Faunenbereich kam 1928 in das Naturkundemuseum. Heute sind davon leider nur noch Reste in der Sammlung erhalten.
Quelle:
- Heilig (1931): Vom Städtischen Naturkunde-Museum. - Adress- und Einwohnerbuch, Kassel
Mergard, Hans (1904-1985)
... wurde am 23. Juni 1904 in Kassel geboren. 1941 siedelte er nach Heiligenstadt in Thüringen um, weil die Kleiderfabrik, in der er als Zuschneider arbeitete, kriegsbedingt dorthin verlagert wurde. 1953 verließ er Heiligenstadt unter Zurücklassung seines gesamten Besitzes und zog wieder nach Kassel. Dort starb er am 23. Januar 1985.
Seine Schmetterlingssammlung befindet sich heute im Eichsfelder Heimatmuseum Heiligenstadt und im Kasseler Naturkundemuseum. In Kassel sind allerdings nur Tiere belegt, die nach 1953 gesammelt wurden.
Quelle:
- Rommel, R.-P. (2002): Biographien Nordwestthüringer Entomofaunisten. – Veröffentlichungen Naturkundemuseum Erfurt 21: 69-82.
Publikationen
- Mergard, H. (1950): Ein neuer Fundort von Zygaena fausta L. subsp. agilis Reiß auf dem Eichsfeld. - Entomologische Zeitschrift 60 (18): 144.
Preiss, Julius (1885-1953)
... wurde am 3. März 1885 in Oels/Schlesien geboren. Zwischen 1917 und 1936 lebte er in Eschwege wo er als Augenarzt praktizierte. 1936 zog er mit seiner Familie nach Soltau und nach dem 2. Weltkrieg nach Kassel. Dort starb er am 11. Februar 1953.
Julius Preiss sammelte bis 1936 bevorzugt Schmetterlinge im Hessisch-Thüringischen Grenzgebiet (Meißner- und Werratalgebiet). Seine Schmetterlingssammlung ging nach seinem Tod ans Kasseler Naturkundemuseum und ist heute Teil der Hauptsammlung.
Quelle:
- Rommel, R.-P. (2002): Biographien Nordwestthüringer Entomofaunisten. – Veröffentlichungen Naturkundemuseum Erfurt 21: 69-82.
Publikationen
- Preiss, J. (1924): Wettertypen und Landschaftbild im Werratal. – Das Werratal 1 (2): 17-18.
- Preiss, J. (1925): Beiträge zur Kenntnis unserer Schmetterlingsfauna. – Das Werratal 2: 53-57.
- Preiss, J. (1928): Bemerkenswerte Abnormität – eine morphologisch-pyschologische Betrachtung. – Entomologische Rundschau 45 (10): 37-43.
- Preiss, J. (1928): Zum Variationsproblem der Argynnis-Arten. – Entomologische Zeitschrift 42 (11): 137-141.
- Preiss, J. (1929): Das Aglia tau – Problem nach neueren erbbiologischen Gesichtspunkten. – Entomologische Zeitschrift 43 (4-15): 45-184.
Preiss, J. (1929): Die Schmetterlingsfauna des unteren Werratals - Macrolepidoptera). – Abhandlungen und Berichte des Vereins für Naturkunde zu Kassel 57: 20-103.
- Preiss, J. (1930): Ein weiterer deutscher Fundort von Apamea nickerli Frr. (Macrolep.). – Entomologische Zeitschrift 44 (14): 210-212.
- Preiss, J. (1930): Weitere Mitteilungen über einige Aglia tau – Formen (Macrolep.). – Entomologische Zeitschrift 44 (16): 233-236.
- Preiss, J. (1933): Hadena illyria Frr. In Mitteldeutschland und ihre ökologische Beurteilung. – Internationale Entomologische Zeitschrift 27 (7) : 73-79.
- Preiss, J. (1934): Zu Odezia tibiale Esp. - Internationale Entomologische Zeitschrift 28 (14): 175.
- Preiss, J. (1936): Bemerkenswerte entomologische Beobachtungen aus dem westthüringischen Grenzgebiet um Eschwege. - Entomologische Zeitschrift 50 (21): 243-244.
Sommer, Hans-Gerhard (1911-1995)
... wurde am 27.10.1911 geboren. Mit fünf Jahren kam er nach Obervellmar, da sein Vater als Kammermusiker am Kasseler Staatstheater engagiert war. Schon als Kind zeigte er künstlerisches Interesse. Es folgte ein Studium an der Kunstgewerbeschule und der Kunstakademie in Kassel. Er war Schüler von Prof. Kay H. Nebel. Hans-Gerhard Sommer lebte als Heimatmaler und Kunstbildhauer in Obervellmar, dessen Umgebung er als Naturliebhaber und Naturschützer erkundete. Sein besonderes Interesse galt den Hautflüglern, er sammelte aber auch andere Insektengruppen. Bis zu seinem Tode war er aktiv im Vellmarer Geschichtskreis. Er starb am 16. Dezember 1995.
Seine naturkundlichen Sammlungen werden seit 1996 im Naturkundemuseum in Kassel aufbewahrt.
Universalisten
Personen, die sich keinem Fachgebiet eindeutig zuordnen lassen und die in Beziehung zum Naturkundemuseum Kassel stehen.
Eisenach, Heinrich (1814-1891)
... studierte nach dem Besuch des Kasseler Lyceums Friedericianum in Marburg Medizin. Anschließend ließ er sich in Rotenburg an der Fulda als Arzt und Geburtshelfer nieder. Er war mit Louis Pfeiffer befreundet, legte umfangreiche botanische, zoologische und mineralogische Sammlungen an, die er der Stadt Rotenburg mit einem Kapital, das für die Erhaltung der Sammlungen bestimmt war, vermachte.
Leider sind von diesen Beständen nur noch Reste im Rotenburger und Kasseler Naturkundemuseum erhalten. Neben Veröffentlichungen über die in der Umgebung von Kassel beobachteten Pilze und neben zoologischen Arbeiten erschien aus seiner Feder eine Flora des Kreises Rotenburg.
Quelle:
- Wiedemann (1986): Die Bedeutung Kassels für die "Scientia amabilis". – Festschrift 150 Jahre Philippi‐Gesellschaft 1836−1986. S.58−61; Kassel.
Publikationen
- Eisenach, H. (1878): Übersicht der bisher in der Umgebung von Cassel beobachteten Pilze; Cassel.
- Eisenach, H. (1878): Verzeichnis der in den Jahren 1837-1877 in der Umgegend von Rotenburg beobachteten Vögel. - Bericht Verein für Naturkunde zu Fulda: 31-38; Fulda.
- Eisenach, H. (1880): Mitteilung über den Fang eines seltenen Vogels in Rotenburg (16.10.1879) Lestris pomarinus Temmink (Breitschwänzige Pommersche Raubmöve). - Bericht XXVI und XXVII des Vereins für Naturkunde zu Cassel: 29-30.
- Eisenach, H. (1883): Fauna des Kreises Rotenburg an der Fulda. - Berichte der Wetterauischen Gesellschaft für die gesammte Naturkunde: 1-104; Hanau.
- Eisenach, H. (1885): Fauna des Kreises Rotenburg an der Fulda. - Berichte der Wetterauischen Gesellschaft für die gesammte Naturkunde: 1-48; Hanau.
- Eisenach, H. (1886): Ein botanischer Spaziergang auf den Emanuelsberg bei Rotenburg an der Fulda. - Festschrift des Vereins für Naturkunde zu Cassel: 84-88.
- Eisenach, H. (1887): Flora des Kreises Rotenburg an der Fulda. - Bericht der Wetterauischen Gesellschaft Hanau: 1-169.
Kessler, Hermann Friedrich (1816-1897)
... wurde 1816 in Treis an der Lumbda geboren. 1836 bestand er die Prüfung zum Volksschullehrer und unterrichtete zunächst in Allna bei Oberweimar und später in Marburg. 1843 wechselte er an die Realschule in Kassel und lehrte dort bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1889. Im Jahr seiner Pensionierung wurde ihm der Professortitel verliehen.
Sein naturwissenschaftliches Interesse richtete sich zunächst auf die Botanik. Später widmete er sich vor allem der zoologisch-entomologischen Forschung. Für seine Abhandlung über "die Lebensgeschichte von Ceuthorhynchus sulcicollis Gyllenhall u. Nematus ventricosus Klug" erhielt er 1866 die philosophische Doktorwürde. Hermann Kessler engagierte sich in mehreren Kasseler Vereinen, so auch besonders im Verein für Naturkunde. 1897 starb er im Alter von 81 Jahren in Kassel.
Publikationen
- Kessler, H.F. (1870): Das älteste und erste Herbarium Deutschlands, im Jahre 1592 von Dr. C. Ratzenberger angelegt. Kassel.
- Kessler, H.F. und Kessler, K. (1897): Professor Dr. Hermann Friedrich Kessler. Lebensbild eines Naturforschers und Lehrers. - Abhandlungen und Bericht XXXXII des Vereins für Naturkunde zu Kassel über das 61. Vereinsjahr 1896-97. S.77-95; Cassel.
Lenz, August (1828-1902)
... wurde am 14. April 1828 in Eisenach geboren. 1848 kam er als Lehrer nach Kassel. 1859/60 wurde ihm die Stelle des Museums-Inspektors am Museum in Kassel übertragen. Er war damals zuständig für die Verwaltung der Skulpturensammlung, der kunstgewerblichen Gegenstände, der physikalisch-mathematischen Instrumente und der Naturaliensammlung. 1888, das Kurfürstentum Hessen war 1866 preußisch geworden, bekam er zusätzlich die Position eines Kustos der Naturalien- und ethnographischen Sammlungen, die er ab 1883 aus dem zu klein gewordenen Museum Fridericianum zurück ins "Kunsthaus", dem Ottoneum, zog. Am 1. Juni 1884 wurde das Königliche Naturalien-Museum für das Publikum geöffnet, was gleichsam die Geburtsstunde des Naturkundemuseums nach heutigem Verständnis war. August Lenz prägte die Geschicke der Naturaliensammlungen in Kassel über 40 Jahre lang und war fast bist zu seinem Lebensende im Museum tätig. Der letzte von ihm verfasste Jahresbericht im Archiv des Naturkundemuseums ist mit dem 16. April 1901 datiert. Er starb am 2. April 1902 kurz vor seinem 74. Geburtstag in Kassel.
Quellen:
- Anonymus (1901): Prof. A. Lenz †. - Mitteilungen des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, S. 84-87; Kassel
http://www.vhghessen.de/mhg/1901/1901_01_084.htm (Öffnet in einem neuen Tab) (abgerufen am 11.02.2022). - Lenz, A. (1886): Führer durch das Naturalien-Museum zu Kassel. 23 S.; Kassel.
Philippi, Rudolph Amandus (1808-1904)
... wurde am 14. September 1808 in Charlottenburg (Berlin) geboren. Er war einer der Mitbegründer des Vereins für Naturkunde. Sein Lehrer und Vorbild war Alexander von Humboldt. Die wissenschaftliche Tätigkeit Philippis wurde durch die politischen Verhältnisse in Deutschland in den Jahren 1848-1850 unterbrochen. Er ging nach Südamerika, lehrte an der Universität in Santiago und gründete den dortigen Botanischen Garten im Jahre 1853. Zahlreiche zoologische und botanische Arbeiten erschienen im Laufe seines langen Lebens - über 3.000 Pflanzenarten wurden von ihm neu beschrieben.
Quelle:
- Wiedemann (1986): Die Bedeutung Kassels für die "Scientia amabilis". - Festschrift 150 Jahre Philippi-Gesellschaft 1836-1986. S.58-61; Kassel.
Pfeiffer, Louis (1805-1877)
... steht mit seiner Flora von Niederhessen und Münden am Anfang der floristischen Bestandsaufnahme unseres Raumes. Seine Angaben dienten später als Grundlage für die Flora Arnold Grimmes. Beachtenswert, dass er auch die Laub- und Lebermoose mit in seine Flora aufnahm. Er nahm als Stabsarzt in der Armee der Aufständischen am Feldzug in Polen teil. Wegen seiner weitgestreuten naturwissenschaftlichen Interessen gab er seine medizinische Praxis auf. Eine vielbeachtete Monographie über die Kakteen trug ihm den Namen "Kakteen-Pfeiffer" ein. Eine Forschungs- und Sammelreise führte ihn nach Kuba - er wollte auf dieser Insel Kakteen sammeln - wandte sich aber dort der Aufsammlung von Conchylien zu. Er hat auf diesem Gebiet ebenfalls Außerordentliches geleistet.
Quelle:
- Wiedemann (1986): Die Bedeutung Kassels für die "Scientia amabilis". - Festschrift 150 Jahre Philippi-Gesellschaft 1836-1986. S.58-61; Kassel.