Schneller als geplant: Friedrich-Ebert-Straße wieder frei

Vier Wochen vor der Zeit: Die Friedrich-Ebert-Straße ist wieder frei befahrbar, nachdem zwischen Annastraße und Gabelsbergerstraße neue Radverkehrsanlagen entstanden sind die KVG Straßenbahngleise ausgetauscht hat.

So sieht sie nun aus: Radfahrstreifen auf der Friedrich-Ebert-Straße zwischen Annastraße und Karl-Marx-Platz.

„Chapeau an KVG und das Straßenverkehrs- und Tiefbauamt für die gute und schnelle Arbeit“, gratuliert Verkehrsdezernent Christof Nolda bei der Freigabe. „Es hat sich bewährt, dass im Sinne einer möglichst kurzen Bauzeit die Maßnahmen so eng und gut koordiniert abliefen. Durch die Maßnahme ermöglichen wir nicht nur mehr stadtgerechte, zukunftsweisende Mobilität und mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Durch die neuen Ladezonen wird auch ein reibungsloser Wirtschaftsverkehr sichergestellt. Anwohnende und Passanten profitieren von verbesserter Aufenthaltsqualität und weniger Lärmbelästigung durch den Austausch des Gleispflasters.“ Bei den Arbeiten, die Anfang März begonnen hatten, wurde die Gleisanlage auf einer Länge von rund 340 Metern in beiden Fahrtrichtungen in einer Breite von circa 7,50 Metern komplett erneuert. Im anschließenden Bereich, von der Gabelsbergerstraße bis zum Karl-Marx-Platz, hat die KVG darüber hinaus das vorhandene Gleispflaster durch Asphalt ersetzt, sodass die Gesamtlänge der Baumaßnahme 555 Meter betrug.

Asphalt senkt Geräuschpegel

Im Zuge der notwendigen Gleisbauarbeiten durch die KVG hat das Straßenverkehrs- und Tiefbauamt der Stadt Kassel die Gelegenheit genutzt, die bereits mit dem ersten Bauabschnitt der Friedrich-Ebert-Straße zwischen Ständeplatz und Annastraße umgesetzten Radverkehrsführung (2014 bis 2015) von der Annastraße bis zum Karl-Marx-Platz fortzuführen. Hierfür wurden die Asphaltdecke in der gesamten Fahrbahnbreite erneuert und die Markierung für Radfahrstreifen auf der Fahrbahn aufgebracht. Der Kfz-Verkehr wird jetzt gemeinsam mit der Tram einen Fahrstreifen nutzen. Mit den Arbeiten im Fahrbahnbereich wurde zudem das lärmintensive Pflaster gegen einen leiseren Asphaltbelag ausgetauscht, um den Geräuschpegel für das Umfeld zu senken.

Deutlichere Abgrenzungen

Die beiden sogenannten Kap-Haltestellen, bei denen der motorisierte Verkehr bisher auf einem eigenen Fahrstreifen über die Haltestelle geführt wurde, sind dabei so angepasst, dass nur noch der Radverkehr über den Haltestellenbereich geführt wird. Somit wird auch hier die Systematik der Verkehrsführung der im ersten Bauabschnitt umgesetzten Planung beibehalten. Einziger Unterschied: Innerhalb der Haltestelle hebt sich der Bereich für den Radverkehr durch einen Materialwechsel nun deutlicher vom Fahrgastbereich ab. Die Situation ist damit für alle Verkehrsteilnehmenden nachvollziehbarer gestaltet. Der Umbau der Haltestelle war auch aufgrund der notwendigen Ausweitung des Gleisabstandes für die Einhaltung der erforderlichen Abstände des Begegnungsverkehrs unvermeidbar.

Mehr Sicherheit beim Abbiegen

Mit der Umgestaltung der beiden Haltepunkte ist auch der gesamte Kreuzungsbereich Querallee einschließlich der angrenzenden Gehwege sowie der Ampeln vollständig erneuert worden. Für Radfahrende gibt es im Kreuzungsbereich Querallee sogenannte Radaufstellflächen. Diese separate „Abbiegespuren“ ermöglichen ein sicheres, indirektes Linksabbiegen. Der Radweg an der Haltestelle Friedenkirche ist ab sofort stadteinwärts an den neuen Radfahrstreifen auf der Friedrich-Ebert-Straße herangeführt. Außerdem gibt es entlang des Bauabschnittes insgesamt 26 neue Radbügel. Zwölf davon sind – erstmalig entlang einer Hauptverkehrsstraße – überdacht. 

Durch die vielfältigen Neuerungen für den Radverkehr entfallen 40 Parkplätze. Insgesamt erfüllen alle umgesetzten Maßnahmen die erforderlichen Verbesserungen der Radinfrastruktur gemäß dem Stadtverordnetenbeschluss vom 23. September 2019.

Dem Lieferverkehr stehen ab sofort im Abschnitt zwischen Karl-Marx-Platz und Annastraße insgesamt zehn Ladezonen zur Verfügung. Zudem befindet sich im Bereich Karl-Marx-Platz nun auch ein Behindertenparkplatz. Zwei neue Bänke auf Höhe der Friedrich-Ebert-Straße 115 schaffen zusätzliche Aufenthaltsmöglichkeiten.

Kosten

Die Umbaukosten betragen insgesamt rund. 2,8 Millionen Euro. Davon trägt die KVG circa 2,1 Millionen Euro, die Stadt Kassel 700.000 Euro. Sowohl die Gleisbauarbeiten als auch die Maßnahmen zur Integration der Radverkehrsanlagen werden durch Fördermittel des Landes Hessen unterstützt.