1.1 Erhalt bzw. Modernisierung der Infrastruktur
Es handelt sich um rein verkehrsbehördliche Maßnahmen, d.h. an der baulichen Substanz wird nichts verändert. Der Straßenzustand ist im oberen Bereich mit der Note 1, im unteren Bereich mit der Note 3 bewertet. Es besteht also kein baulicher Handlungsbedarf.

1.2 Verkehrsentwicklungsplan (VEP) 2030
Die Maßnahme trägt positiv zu folgenden Maßnahmenfeldern des VEP bei:

• B1 Erweiterung des Haupt- und Nebennetzes,
• B3 Ausbau des Radwegenetzes,
• B4 Einrichtung von weiteren Fahrradstraßen
• B6 Verkehrssicherheit für Radfahrer

(vgl. Verkehrsentwicklungsplan 2030, Beschluss der Stadtverordnetenversammlung Nr. 101.17.1751)

1.3 Radverkehrsförderung
Für den Radverkehr stellt die Straße eine Hauptroute dar und fungiert als wichtige Verbindung zwischen Rothenditmold und dem Zentrum von Kassel. Derzeit erfolgt über die Schillerstraße die Radwegweisung. Mit der Einrichtung der Fahrradstraße erfolgt der Lückenschluss in der Wegweisung zwischen Philippistraße und Clara-Immerwahr-Straße. (vgl. Radverkehrskonzept, Maßnahme Infrastruktur I 1, Beschluss der Stadtverordnetenversammlung Nr. 101.18.1345).

Bezüglich des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung zur Förderung des Radverkehrs im Gebiet der Stadt Kassel (Nr. 101.18.1237) trägt die Maßnahme positiv zu dem Ziel II.(4) bei.

1.4 Fußverkehrsförderung
Da es sich um rein verkehrsbehördliche Maßnahmen handelt, ändert sich für den Fußverkehr nichts.

2.1 Beschilderungen und Markierungen
Die Fahrradstraße wird gemäß dem Radverkehrskonzept der Stadt Kassel sowie den Qualitätsstandards des Landes Hessen entsprechend beschildert und markiert. 

Die Kernfahrbahn wird mit einer gestrichelten Linie begrenzt und weist im Bereich zwischen der Clara-Immerwahr-Straße und der Engstelle eine Breite von 4 m auf.

Die geplante Maßnahme beginnt bereits an der Einmündung Clara-Immerwahr-Straße und Schillerstraße. Dort wird das Zusatzschildschild „Anlieger und Zufahrt Uferstraße frei“ aufgehoben. Stattdessen gilt von hier bis zum Ende der Parkplätze die Straße für Kraftfahrzeuge frei. Ab dem Ende der Parkplätze ist die Schillerstraße für Anlieger zur Zufahrt der Firma Krauss-Maffei-Wegmann (KMW) frei. Das Verkehrszeichen (VZ) 264 weist darauf hin, dass Fahrzeuge mit einer Breite von über 2 m verboten ist, einzufahren. Im Bereich der Engstelle beträgt die Fahrbahnbreite auf einer Länge von ca. 60 m zwischen 4,06 m und 4,20 m, sodass der Begegnungsverkehr zwischen motorisierten Individualverkehr (MIV) und Radverkehr erschwert ist, deshalb soll stadteinwärts mit VZ 308 und stadtauswärts mit VZ 208 beschildert werden. Ein Schmalstrich mit einem 20 cm breiten Abstand zu dem vorhandenen Breitstrich verdeutlicht die Engstelle und leitet den Verkehr durch die Engstelle. 

Ab der Einmündung Uferstraße wird, wie im bereits fertiggestellten Abschnitt, mit einem unterbrochenen Breitstrich die Fahrbahnbegrenzung markiert. Die Furt wird im Bereich der Einmündung der Uferstraße rot eingefärbt. Ein Poller mit Sperrfeld wird als Modalfilter im Abstand von ca. 8 m zu der Roteinfärbung aufgestellt. Im Bereich der Unterführung dient das Markieren der Hochborde und im Bereich vor und hinter der Unterführung dient eine Mittelmarkierung zur besseren Orientierung für Radfahrende. Des Weiteren werden hier ebenfalls stadteinwärts VZ 308 und stadtauswärts VZ 208 aufgestellt. Die Einmündung zur Philippistraße wird ebenso rot eingefärbt und mit einem Poller mit Sperrfeld als Modalfilter versehen.

In der Einmündung Brandaustraße zur Uferstraße wird die Verkehrsführung für den MIV geändert. Der MIV-Verkehr wird von der Uferstraße in die Schillerstraße stadteinwärts mittels vorgeschriebener Fahrtrichtung (links) gelenkt. Der Poller verhindert ein Einfahren in Richtung Philippistraße. Ebenso ist ein Hinweis für das Verbot für Kraftfahrzeuge über 3,5 t gesetzt. 

2.2 Fahrradabstellbügel
Fahrradabstellbügel sind mit der Einrichtung der Fahrradstraße nicht vorgesehen.

2.3 PKW-Parkplätze
Änderungen bei den Pkw-Parkplätzen gibt es nicht.

2.4 Bauliche Anpassungen
Bauliche Maßnahmen sind nicht erforderlich.

3.1 Klima
Eine Klimarelevanzprüfung wurde durchgeführt und weist geringe negative Auswirkungen aus, da keine baulichen Maßnahmen erforderlich sind.

3.2 Ver- und Entsiegelung
Keine Veränderungen.

3.3 Regenwassermanagement 
Keine Veränderungen.

3.4 Baum- und Grünpflanzung
Keine Veränderungen.

3.5 Wiederverwendung von Baustoffen
Keine Veränderungen.

Entsprechend dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung sind für alle Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs die Wirkungen auf den Kfz-Verkehr und die Zielkonflikte darzustellen (vgl. Ziffer III im Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zur Förderung des Radverkehrs im Gebiet der Stadt Kassel, Nr. 101.18.1237).

Fußverkehr

Keine besonderen Auswirkungen.

Radverkehr 

Für den Radverkehr ergibt sich eine deutliche Verbesserung, weil er künftig in beiden Richtungen die Schillerstraße in diesem Teilabschnitt befahren darf. Es handelt sich hierbei um die direkte Verbindung zwischen Rothenditmold und dem Zentrum.

Kfz-Verkehr

Der Kfz-Verkehr darf künftig den Abschnitt Philippistraße bis Uferstraße nicht mehr Befahren. Um die Erreichbarkeit ansässiger Firmen in Richtung Zentrum weiterhin zu ermöglichen, wird die Schillerstraße für den Pkw-Verkehr in beide Richtungen freigegeben.

Ruhender Verkehr

Der ruhende Kfz-Verkehr ist nicht betroffen.

ÖPNV

ÖPNV-Belange werden durch die Maßnahme nicht berührt.

Beim Planungsprozess wurden auf eine gleichberechtigte Teilhabe aller Gruppen geachtet und genderbezogene Kriterien mit der Planung geprüft. Im Ergebnis wird die Aufenthaltsqualität, Attraktivität und Sicherheit durch die geplante Maßnahme nachhaltig verbessert. Die erhöhte Aufenthaltsqualität und übersichtliche Gestaltung des Straßenraums trägt auch zur Verbesserung der sozialen Kontrolle bei und vermindert subjektiv empfundene Angsträume.

Da es sich nur um verkehrsrechtliche Anordnungen handelt und keine baulichen Maßnahmen erforderlich werden, sind die Kosten gering. Die aktuelle Kostenschätzung der Maßnahme liegt bei etwa 23.000€ brutto und wird zu 100% dem Verkehrsträger „Radverkehr“ zugeschrieben. Die für die Durchführung des Vorhabens notwendigen Haushaltsmittel sind unter der Investitionsnummer 660 6140 126, Kostenstelle 660 00 108 veranschlagt.

Die Durchführung der Maßnahme erfolgt voraussichtlich in 2026.