Leckereien für Piepmätze
Die Frage, ob man Vögel im Winter füttern sollte oder nicht, wird in Fachkreisen kontrovers diskutiert. Gegenargumente sind u.a., dass von einer Fütterung hauptsächlich ohnehin häufige, weniger bedrohte Arten profitieren, dass sich durch falsche Fütterung Krankheiten ausbreiten können oder dass Fütterung vom vorrangigen Ziel des Artenschutzes ablenkt, nämlich der Schaffung naturnaher Lebensräume. Einigkeit besteht jedoch darüber, dass wenn man sich für die Fütterung entscheidet, man dies richtig tun sollte, damit die Vögel dabei nicht zu Schaden kommen - so ist beispielsweise das Füttern von Speiseresten oder Brot, ungekochtem Reis und Gries ein Tabu. Je vielseitiger das Futterangebot ist, desto mehr Arten können davon profitieren. Für Weichfresser eignet sich z.B. eine Mischung aus Haferflocken, Mohn, getrockneten Früchten, geschroteten Nüssen oder auch Mehlwürmern. Gängige Samenmischungen, optimalerweise aus biologischem Anbau, können durch Haferflocken, gehackte Nüsse oder kleinere Sämereien ergänzt werden, sodass Körnerfresser auf ihre Kosten kommen. Auch Fett-Körnermischungen, z.B. in Form von Ringen oder Knödeln (die man auch selbst basteln kann), stellen eine zusätzliche Nahrungsquelle dar. Ob Futterspender zum Aufhängen oder Futterhäuschen, die Futterstelle sollte trocken sein und so platziert, dass die fressenden Vögel vor Waschbären oder Katzen sicher sind.
Ehrenamtliche Hilfe für Wildvögel in Not
Sollten Sie einen verletzten oder geschwächten Wildvogel oder gar ein verwaistes Küken finden hilft Kristina Kraft mit Rat und Tat gerne weiter. Die ehrenamtliche und private Wildvogelschützerin unterstützt seit 2024 die Arbeit von Angie Schulz (Öffnet in einem neuen Tab) hier im Kasseler Stadtgebiet. Dabei kümmert sie sich schwerpunktmäßig um Singvögel, Segler und Entenküken, und zwar solange bis die Tiere wieder gesund sind bzw. selbstständig fressen und ihr Futter suchen können. Für ihre Arbeit stehen ihr neben einem Inkubator auch die nötigen Auswilderungsvolieren zur Verfügung, zudem besteht ein regelmäßiger Austausch mit der Wildvogelexpertin Angie Schulz. Für andere Vogelarten, darunter größere Rabenvögel oder Tauben ist aus räumlichen Gründen zwar keine dauerhafte Pflege, jedoch kann Kristina Kraft die Erstversorgung übernehmen. Ihre Expertise zu Wildvögeln und deren Ansprüchen, aber auch über das Thema Natur- und Artenschutz informiert sie gern im persönlichen Gespräch.
Kontakt zur privaten Wildvogelhilfe von Krissi Kraft erhalten Sie über die Nummer 0152-07619482.
Stachelige Gartenbesucher
Igel halten Winterschlaf. Wer Zugang zu einem Garten hat, kann die kleinen Stacheltiere dabei unterstützen. Eine naturnahe Gestaltung bietet den Tieren bestenfalls Zugang zu Laub, Gestrüpp und Heckenschnitt. Neben der Suche nach Insekten nutzen Igel solche Haufen, um darin ein gut isoliertes Nest für den Winter zu bauen – hier gilt: je größer der Haufen, desto besser. Gern angenommen werden auch Reisig- und Komposthaufen oder Strukturen mit trockenen Hohlräumen, wie z.B. Holzstapel. Im Fachhandel werden zudem Igelhäuser angeboten, die eine Alternative für die Überwinterung bieten können. Wichtig ist bei der Auswahl, dass die verwendeten Materialien naturverträglich behandelt sind (Holz eignet sich sehr gut) und dass der Eingangsbereich so konstruiert ist, dass weder Ratten (freischwingende Rattenklappe) noch Katzen, Waschbären oder Füchse (Labyrinth-Eingang) dem überwinternden Igel gefährlich werden können. Für handwerklich Interessierte gibt es zudem zahlreiche Bauanleitungen für ein Igelhotel „Marke Eigenbau“. Sollten Sie einen kranken Igel finden, können Sie mit der lokalen Igel-Nothilfe Kontakt aufnehmen. Hilfe ist z.B. dann gefragt, wenn Sie in den Wintermonaten bei Frost oder maximal einstelligen Temperaturen einen Igel finden, der sich nicht im Winterschlaf befindet.
Flinke Nager auf Sparflamme
Anders als Igel halten Eichhörnchen keinen Winterschlaf. Sie verbringen jedoch einen Großteil der kalten Tage ruhend in ihren Kobeln (so nennt man die Nester der possierlichen Nager) und sparen dabei wichtige Energie. Hin und wieder gehen sie jedoch auf Futtersuche. Hier sorgen Eichhörnchen vor, indem sie schon im Spätsommer damit beginnen, Vorräte an verschiedenen Stellen anzulegen, die sie dann im Winter mit ihrer feinen Nase erschnuppern. In der freien Natur haben Eichhörnchen in der Regel kein Problem mit Nahrungsknappheit. In der Stadt kann füttern durchaus sinnvoll sein, jedoch sollte nicht zu viel Futter ausgelegt werden, damit die Tiere ihr natürliches Suchverhalten nicht verlernen. Neben ungesalzenen Nüssen, Sonnenblumenkernen oder Walnüssen können auch Bucheckern oder Eicheln an den Futterstellen ausgelegt werden, hierzu eignen sich z.B. große Vogelhäuser, die möglichst weit vom Haus entfernt und optimalerweise in einem Baum montiert sind. Auch gibt es spezielle Kästen, die von den Eichhörnchen für die Winterruhe genutzt werden. Da das Trinken im Winter zu einem Problem werden kann, sind regelmäßig neu befüllte Wasserschalen wichtig, diese werden auch von Igeln oder Vögeln angenommen.
Naturnahe Gartengestaltung fördert zahlreiche Tierarten
Ein vielfältiger und strukturreicher Naturgarten bietet ganzjährig beste Lebensbedingungen für zahlreiche Tier‐ und Pflanzenarten, von Wildbienen und Schmetterlingen über Vögel bis hin zu Säugetieren. „Wilde“ Totholz‐Ecken, Steinhaufen und Trockenmauern, Stauden die im Winter nicht zurückgeschnitten werden, gebietseigene Wildblumenwiesen, einheimische Gehölze und Wildsträucher, Laub‐ und Reisighaufen oder gar ein Gartenteich fördern die Artenvielfalt im eigenen Garten maßgeblich. Dabei ist es auch wichtig, dass der Garten zu den umliegenden Flächen geöffnet ist und dass Durchgangsmöglichkeiten z.B. für Igel und Co. bestehen. Deutschlandweit haben fast 80% aller Haushalte einen Garten oder andere Außenflächen wie eine Terrasse oder einen Balkon. Würden alle diese Flächen naturnah genutzt werden, wären die oben beschriebenen Maßnahmen überflüssig.
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