Unter dem Motto „Alle werden gebraucht und alle gehören dazu“ fand am 03.07.2025 der Runde Tisch Integration statt. Auf Einladung der Integrationsbeauftragten der Stadt Kassel, Alena Schütz, setzten sich 140 Teilnehmende aus der Stadtgesellschaft mit der bevorstehenden Fortschreibung des Integrationskonzeptes auseinander.
Dazu haben die Teilnehmenden zunächst den aktuellen Integrationsbericht analysiert. Er dokumentiert, was sich seit 2019 in den sechs Bereichen des Integrationskonzepts verändert hat. Er gibt Auskunft darüber, welche Ziele erreicht und welche Maßnahmen umgesetzt wurden – zum Beispiel in den Bereichen Stadtteilleben, Zugang zu Sprachförderung und Bildung, Teilhabe am Arbeitsmarkt, sowie interkulturelle Öffnung der Stadtverwaltung.
„Der Bericht zeigt, dass Kassel in vielen Bereichen wichtige Fortschritte gemacht hat: sei es beim Zugang zum Arbeitsmarkt, in der Teilhabe von Migrantinnen und Migranten am gesellschaftlichen Leben oder bei der Gesundheitsversorgung“, so Bürgermeisterin Nicole Maisch. „Gleichzeitig erkennen wir auch, wo wir weiter ansetzen müssen: etwa beim Ausbau der Kinderbetreuung, weitere Maßnahmen zur interkulturellen Öffnung der Verwaltung sowie eine bessere Verzahnung von Qualifikationsmaßnahmen für Zugewanderte. Integration ist ein gesamtgesellschaftlicher und wechselseitiger Prozess, der einen langen Atem erfordert. Mit einer gut aufgestellten Verwaltung sowie fruchtbaren Kooperationen mit zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren sind wir in Kassel gut aufgestellt um auch in Zukunft auf die dynamische Entwicklung unser Stadtgesellschaft reagieren zu können.“
In thematischen Workshops entlang der Handlungsfelder des Integrationskonzeptes diskutierten Fachakteurinnen und Fachakteure, Stadtverordnete, Migrantinnenorganisationen sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger konkrete Umsetzungserfahrungen und formulierten Perspektiven für die nächsten Jahre. „Der diesjährige Runde Tisch Integration dient als Auftakt zur Neuformulierung eines Konzeptes, mit dem wir als Stadt Kassel neue Schwerpunkte bei der Integration von Zugewanderten definieren und Maßnahmen für eine verbesserte Teilhabe in allen Lebensbereichen formulieren wollen“, führte die Integrationsbeauftragte Alena Schütz aus. „Dabei ist es uns wichtig, mit der Zivilgesellschaft, den freien Trägern, der Politik sowie den Vertreterinnen und Vertretern von migrantischen Organisationen ins Gespräch zu kommen und deren Perspektive, Impulse und Vorschläge in das neue Konzept einfließen zu lassen. Auch über den Runden Tisch hinaus wollen wir im Austausch bleiben, damit die formulierten Ziele und Handlungsempfehlungen auch in den nächsten Jahren von einem breiten gesellschaftlichen Konsens getragen werden.“
Ein besonderer Programmpunkt war der Vortrag von Elis Schmeer von der Stadt Ulm, die ihren Weg von einem klassischen Integrationskonzept hin zu einem umfassenden Konzept für Chancengerechtigkeit und Vielfalt vorstellt. „Dieses Beispiel dient auch für die Stadt Kassel als Inspiration, in der Zukunft den Blick zu weiten und auch weitere Zielgruppen einzubeziehen“, so Bürgermeisterin Nicole Maisch. „Unsere Stadtgesellschaft ist vielfältig und unsere zugewanderten Mitbürgerinnen und Mitbürger sind es auch. Als Amt für Chancengleichheit wollen wir die Teilhabemöglichkeiten aller Kasseler Einwohnerinnen und Einwohner unabhängig von Herkunft, Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Religion oder ihrem sozialen Status verbessern“, so Teslihan Ayalp, Leiterin des Amtes für Chancengleichheit. „Wir wollen prüfen, wie wir unser Integrationskonzept weiterentwickeln können – hin zu einem Vielfalts‐ und Chancengleichheitskonzept, das alle Menschen mit ihren diversen Merkmalen und Lebensrealitäten in den Blick nimmt“, sind sich die Beteiligten einig.