Auslandspraktikum in Ayr

In einem interessanten Erfahrungsbericht schildert Lena Schinck Ihre Erlebnisse, die sie während eines Auslandspraktikums in der Stadt Ayr in Schottland gemacht hat. Das Auslandspraktikum fand in der Zeit vom 26. August bis 23. September 2017 statt.

Ein Erfahrungsbericht von Lena Schinck

Den Anwärtern des gehobenen Dienstes der Stadt Kassel wird es ermöglicht, einen Praktikumsabschnitt im Ausland zu verbringen. Neben dem Sammeln von neuen Arbeitserfahrungen können sich die Studierenden in dieser Zeit auch persönlich weiterentwickeln und an Lebenserfahrung dazu gewinnen. Zur Auswahl standen in diesem Jahr die Länder Finnland, Schweden, Frankreich und Schottland.

Mein vierwöchiges Auslandspraktikum durfte ich in Ayr in Schottland verbringen. Gearbeitet habe ich in der Energy Agency im Nachbarort Auchincruive. Die Energy Agency ist eine eingetragene Wohltätigkeitsorganisation und wurde in 1999 von der schottischen Regierung gegründet. Mit dem Ziel, den Energieverbrauch in Schottland zu senken und das gesamte Land energieeffizienter und nachhaltiger zu gestalten, hat sich die Energy Agency auf Beratungstätigkeiten am Telefon, bei Veranstaltungen oder bei Hausbesuchen spezialisiert und berät hierbei sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen oder Gemeinden.

Mit einem vollen Koffer, Rucksack und viel Freude ging am 26. August 2017 meine Reise mit einer Zugfahrt zum Frankfurter Flughafen los. Angekommen in einem kleinen Bed & Breakfast, welches zirka 100 Me-ter vom Strand entfernt liegt, wurde ich von der Inhaberin Liz herzlich in Ayr begrüßt. Ayr ist eine Stadt im Südwesten Schottlands und liegt di-rekt an der Westküste mit Blick auf die wunderschöne Insel Arran. Ne-ben ein paar netten Restaurants sind auch viele Supermärkte und Shoppingläden vorhanden. Für die vier Wochen habe ich mich in die-sem Ort sehr wohl und heimisch gefühlt.

An meinem ersten Praktikumstag wurde ich von meiner Ansprechpartnerin und Kollegin direkt vor meiner Unterkunft eingesammelt. Angekommen in der Energy Agency wurde mit mir nach Vorstel-lung des gesamten Kollegiums und einer Einführung in die Geschichte der Energy Agency der Ab-lauf meines Praktikums besprochen. Ich erhielt eine Übersicht mit bereits feststehenden Terminen, die in den nächsten vier Wochen auf mich zu kommen sollten. Hierbei wurde darauf geachtet, dass ich das breite Spektrum der Aufgabenfelder der Agentur kennenlerne und daher vielen Mitarbeitern bei ihrer täglichen Arbeit einmal über die Schultern schauen darf.

In den kommenden Wochen durfte ich zum Beispiel auf der internationalen Flugshow der Royal Air Force das Smoothiebike betreuen. Das Smoothiebike ist ein Standfahrrad, welches so umgebaut wurde, dass beim Betätigen der Pedale ein Mixer betrieben wird, welcher dann ohne Strom einen nachhaltigen Smoothie mixt.

Jeden Mittwoch bin ich mit zwei Kolleginnen in den Außendienst mitgefahren. Bei diesen Fahrten haben wir den Fortschritt ver-schiedener Bauprojekte mit den Vertragspartnern und ausführen-den Bauunternehmen besprochen und die Bürger befragt sowie den Fortschritt, Probleme und neue Erkenntnisse diskutiert und protokolliert. Außerdem durfte ich die Energieberater an anderen Tagen zu Hausbesuchen begleiten oder im Callcenter der Agentur bei Telefonaten mit Kunden mithören.

Im Rahmen eines Auszeichnungsprogrammes der Organisation Healthy Working Lives durfte ich eine interne Kampagne zum Thema Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz durchführen. Zu meiner Aufgabe zählte es, tägliche Rundmails und Poster zu ausgewählten gesundheitlichen The-men zu erstellen.

Mit einem Kollegen, der in dem Bereich Bildungsarbeit tätig ist, durfte ich zu einer „Energie- Schulstunde" in einer Grundschule mitkommen. In dieser hat er mit Hilfe von einer Präsentation, interaktiven Spielen sowie einem Quiz versucht, den Kindern ans Herz zu legen, wie wichtig es ist, einen energieeffizienten Haushalt zu haben, auf den Klimawandel zu reagieren und etwas für die Umwelt zu tun.

Die vier Wochen meines Auslandspraktikums vergingen wie im Flug. Das lag neben den vielen neuen Eindrücken, die ich gesammelt habe sicher auch an der abwechslungsreichen Praktikums-zeit in der Energy Agency. Generell lässt sich sagen, dass das Kollegium mich gut aufgenommen und integriert hat und darüber hinaus sogar Freundschaften entstanden sind.

Durch die Tätigkeiten im Außendienst konnte ich viele Orte der Region kennenlernen. Spannend war für mich immer der Kontakt mit neuen Menschen. Gespräche, Telefonate und die von mir er-stellte Kampagne haben einen wesentlichen Teil dazu beigetragen, meine Englischkenntnisse zu verfestigen und zu erweitern.

Die Menschen in Schottland sind sehr freundlich und offen. Gern wird sich an der Bushaltestelle mit einem völlig Fremden unterhalten. Die freundliche und offene Art der Menschen machte die Zeit alleine im Ausland sehr angenehm, da man bei Fragen stets hilfreiche Antworten bekommen hat.

Es war spannend zu erleben, wie in Schottland gearbeitet, gegessen und gelebt wird. Außerdem hatte ich die Gelegenheit, meine Wochenenden eigenständig zu nutzen und konnte Glasgow, Edin-burgh und die West Highlands besichtigen. Ich kann sagen, dass ich in den vier Wochen viel gese-hen und viel gelernt habe. Das Auslandspraktikum war eine tolle Erfahrung und ich bin sehr froh, dass es mir ermöglicht wurde!

Lena Schinck

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