Die Tradition des Kasseler Atelierrundgangs reicht bis ins Jahr 1996 zurück, als der Neue Kasseler Kunstverein die gemeinsame Öffnung von rund 20 Ateliers organisiert hatte. Erst einige Jahre später, 2004 und 2007, hat die Initiative Kasseler Atelier- und Ausstellungshaus (kaa) diese Idee wieder aufgegriffen und zu einer wiederkehrenden Veranstaltung entwickelt. 2009 fand der Rundgang in der heutigen Form durch die Initiative Kasseler Atelierrundgang das erste Mal statt. Voraussetzung um am Ateliersrundgang teilzunehmen ist ein professionelles Kunstschaffen, die Möglichkeit aktuelle Arbeiten zu zeigen und der Atelierstandort Kassel. Eine Jury entscheidet, welche Künstlerinnen und Künstler eingeladen werden.
Die Stadt Kassel bietet mit ihrem reichen kunsthistorischen Erbe, der Weltmarke documenta, ihrer zentralen Lage, den internationalen Ausstellungen und einer traditionsreichen Kunsthochschule gute Voraussetzungen für Kunstschaffende. Doch die Vermarktungsmöglichkeiten und Präsentationsflächen bleiben immer noch unter ihren Möglichkeiten. Auch an diesem Punkt setzt der Kasseler Atelierrundgang an und versucht, zur Verbesserung der Rahmenbedingungen beizutragen. Getreu dem Motto „Kunst kann man auch in Kassel kaufen“ nutzen immer mehr Menschen den Atelierrundgang, um die eigene Kunstsammlung zu erweitern oder „verlieben“ sich spontan in eine Arbeit. Und nebenbei lässt sich beim Aufspüren der Ateliers in Hinterhöfen, bisher unentdeckten Vierteln oder Industriearealen auch die eigene Stadt neu entdecken.