George André Lenoir

Gefeierter Instrumentehersteller schenkt der Stadt ein Heilbad

George André Lenoir legte mit seinem Wiener „Chemisch-physikalischen Institut“ zur Herstellung wissenschaftlicher Instrumente sowie dem Handel mit Lehrmitteln für Physik und Chemie den Grund für ein Millionenvermögen. Der Sohn eines Kaufmanns hugenottischer Herkunft hatte ursprünglich die polytechnische Schule am Martinsplatz in Kassel besucht und anschließend bei den großen Naturwissenschaftlern Wöhler, Liebig und Bunsen studiert. Auf der Weltausstellung in Paris 1867 erhielt Lenoir hohe Auszeichnungen. 1892 gab er mit 6,5 Millionen Goldmark die größte Spende, die je für wohltätige Zwecke gemacht wurde, und richtete eine Waisenstiftung ein. Unter anderem erhielt der Magistrat der Stadt Kassel zu diesem Zweck durch Schenkungsvertrag zahlreiche Liegenschaften, darunter das Heilbad Sliač in der heutigen Slowakei und ein großes Hotel in Meran (Südtirol). Für das Stiftungsgebäude wurde 1901 der Teichhof bei Hessisch-Lichtenau erworben, die neuen Gebäude für 200 Waisenkinder wurden 1909 eingeweiht, schon 1928 wurde aber die Auflösung des kostspieligen Waisenhausbetriebes beschlossen.

Die Lenoir-Stiftung in Kassel besteht indes heute noch und kommt weiterhin sozial benachteiligten Kindern zugute. Die Lenoirstraße in Kassel trägt seinen Namen.