Wohnen
Gemeinsam mit Wohnungsbaugesellschaften und privaten Investoren verfolgt die Stadt Kassel das Ziel, deutlich mehr Wohnraum zu schaffen. Aktuell (Stand Anfang 2019) sind rund 8.000 Wohnungen vom Einfamilienhaus bis zur Sozialwohnung bereits im Bau beziehungsweise in der Planung.
In Süsterfeld, am Lossegrund, am Feldlager, am Felsenkeller, an der Dönche und auf dem Areal der Jägerkaserne entstehen in größerer Zahl Wohnungen und Baugebiete, die auch jungen Familien zugutekommen sollen. Nach Möglichkeit werden diese Vorhaben immer auch unter sozialen Gesichtspunkten entwickelt. Im Baugebiet am Feldlager in Harleshausen zum Beispiel wird bei der Bebauung von Grundstücken für Mehrfamilienhäuser eine Sozialwohnungsquote von knapp 34 Prozent umgesetzt.
Eines der wichtigsten Projekte im Einflussbereich der Stadt ist der Lossegrund in Bettenhausen. Dort schafft die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mbH (GWG) ein ganz neues Quartier mit 127 Mietwohnungen und 45 Eigenheimen. Die Stadt stellt ihrer hundertprozentigen Tochter GWG das notwendige Grundstück als Kapitaleinlage zur Verfügung. Auch hier ist ein angemessener Anteil an preisgünstigen Sozialwohnungen vorgesehen.
Über die GWG nimmt die Stadt Kassel auch steuernden Einfluss auf den gesamtstädtischen Mietmarkt. So wird es bei der GWG mindestens bis 2022 keine Mieterhöhungen über ein Prozent jährlich geben. Darauf hat sich der Aufsichtsrat Ende 2018 verständigt. Die GWG ist der größte Anbieter von Wohnraum in Kassel. Im Stadtgebiet bewirtschaftet das Unternehmen 8.473 Mietwohnungen sowie 97 Gewerbeeinheiten.
Für mehr Wohn- und Lebensqualität in den einzelnen Stadtteilen sorgt künftig eine integrierte Sozialplanung. Die Ende 2018 im Sozialamt neu eingerichtete Abteilung ermittelt und analysiert vor Ort Bedarfe, Belastungen und Stärken in den einzelnen Quartieren.
Mobilität
„Zukunftsgerechte Mobilität muss nicht nur den täglichen Anforderungen der Menschen in Beruf und Freizeit sowie dem Klimawandel und unserer Gesundheit gerecht werden“, betont Oberbürgermeister Christian Geselle. „Die Mobilität von Morgen muss auch intelligent sein und die neuen technischen Möglichkeiten miteinander verknüpfen. Hierbei gilt es, mit Augenmaß zu handeln und alle beteiligten Verkehrsteilnehmer im Blick zu haben.“
Eine besondere Rolle nimmt in Kassel künftig der Radverkehr ein. Der Magistrat hat sich im Februar 2019 dafür ausgesprochen, die definierten Ziele im bereits beschlossenen Verkehrsentwicklungsplan 2030 und damit auch die Investitionen noch einmal zu steigern. Bisher war vorgesehen, dass jährlich 18 Euro pro Einwohner in den Radverkehr investiert werden. Sofern die Stadtverordnetenversammlung den Vorschlägen des Magistrats zustimmt, würde dieser Wert auf etwa 22,50 Euro steigen.
Herausgestellt werden soll die Bedeutung des Radverkehrs erstmals mit einem besonderen Tag. Am Sonntag, 22. September 2019, werden große Teile der Stadt für den Autoverkehr weitgehend gesperrt sein – das Motto: „Kassel radelt“. Keine Kraftfahrzeuge, sondern Fahrräder auf Kassels Straßen.
Im Bereich der Mobilität wird die Digitalisierung sichtbar und erlebbar: Bis 2021 werden für das Fahren der Zukunft 60 Ampelkreuzungen in Kassel mit innovativer Kommunikationstechnik vollständig ausgerüstet sein. Die sogenannten „sprechenden Ampeln“ vernetzen sich mit den Fahrzeugen und leiten sie sicher und effizient durch den Verkehr.
Neben Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur mit Straßen, Brücken, Ampeln, Öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV) mit immer mehr elektrischen Bussen und Bahnen sowie Radwegen und Gehwegen, verfolgt die Stadt Kassel auch das Ziel, die Aufenthaltsqualität in den Verkehrsräumen zu verbessern. Größere abgeschlossene Projekte sind der Umbau der Goethestraße, der Friedrich-Ebert-Straße und der Wilhelmshöher Allee. In Planung oder im Bau sind bis Ende 2019 die Sanierung der Druseltalstraße und die der Fußgängerzone in der Königsstraße.
Außerdem ist die Neugestaltung des Brüder-Grimm-Platzes im April 2019 als förderungswürdiges Projekt im Rahmen des Bundes-Programms „Nationale Projekte des Städtebaus“ anerkannt worden. Für den Umbau dieses besonderen Platzes zwischen Bergpark Wilhelmshöhe und der Innenstadt erhält die Stadt Kassel eine Förderung in Höhe von 6,5 Millionen Euro.
Mehrere Chancen bieten sich durch den notwendigen Umbau der Drei Brücken über die Wolfhager Straße. Durch die geplante Aufweitung der Brückenbauwerke würde künftig mehr Verkehrsraum gewonnen. Seit 2018 läuft bei der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft (KVG) eine Machbarkeitsstudie für eine Straßenbahnverbindung aus der Innenstadt nach Harleshausen entlang der Wolfhager Straße.
Oberbürgermeister Geselle: „Das wäre nicht nur ein sinnvolles Mobilitätsprojekt, sondern eine herausragende und zukunftsweisende Maßnahme der Stadtentwicklung zwischen dem Holländischen Platz und der Kurt-Schumacher-Straße für die Stadtteile Rothenditmold, Kirchditmold und Harleshausen.“