Einzelintegration in Kasseler Kitas möglich
Seit vielen Jahren schon besteht die Möglichkeit, behinderte oder von Behinderung bedrohte Kinder gemeinsam mit Kindern ohne Behinderung betreuen zu lassen. Darauf weist die Stadt Kassel im Zusammenhang mit dem Thema Inklusion hin.
Alle Kinder hätten dadurch die Möglichkeit, voneinander und miteinander zu lernen und den Kindergartenalltag mit all seinen Facetten zu erleben, so die ehemalige Jugenddezernentin Anne Janz: „Im Vorschulalter gehen Kinder noch sehr unvoreingenommen miteinander um. Begrifflichkeiten wie Behinderung spielen in ihrem Wortschatz keine Rolle. Jedes Kind bringt eigene Fähigkeiten und Fertigkeiten in den Gruppenalltag ein und ist ein wichtiges Mitglied der Kindergruppe. Die Stärken des einzelnen Kindes, aber auch die Ressourcen der Kindergartengruppe können helfen, dass das Integrationskind sich in der Gemeinschaft wohlfühlt. Kinder können so vielfältige soziale Kompetenzen wie Toleranz, Akzeptanz, Verantwortungsbewusstsein und Einfühlungsvermögen erlernen.“
Voraussetzung für Einzelintegrationsmaßnahmen ist eine Reihe von Untersuchungen und Überlegungen, welche Ziele das Kind erreichen und wie man es dabei unterstützen kann.
Um anschließend eine gleichbleibende und nachhaltige Qualität der integrativen Arbeit zu gewährleisten, wenden die städtischen Kindertagesstätten das Dokumentationsverfahren QUiKK (Qualitätssicherung Integrationsplatz in Kasseler Kindertagesstätten) an. Dazu ergänzt Andrea Beau, Kita Leiterin Nordshausen und Beauftragte für Integration in städtischen Kindertagesstätten: „Um ein einheitliches und transparentes Vorgehen sicherzustellen, erhalten alle pädagogischen Fachkräfte, die ein Integrationskind betreuen, interne Schulungen. Für jedes Integrationskind wird ein individuelles Förderkonzept erstellt, um das Kind in die Kindergartengruppe zu integrieren, seine Persönlichkeit zu stärken, seine Entwicklung zu fördern und die Teilhabe am Gruppenalltag zu ermöglichen.“ Feste Bestandteile der Arbeit seien auch der enge und wertschätzende Umgang mit den Eltern, der Austausch und die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen (Frühförderung, Logopäden, Ergotherapeuten usw.) sowie regelmäßige Hilfeplangespräche.
Am Ende der Integrationszeit stehe der Übergang des Kindes in die Schule und die Unterstützung der Eltern, für ihr Kind die beste Schulform zu finden.