Aktuell: Insgesamt 14 Stadtmöbel – darunter Sitzgelegenheiten und Pflanzenkübel– laden bis Oktober an der Teichstraße im Ortskern Kirchditmold zur Pause ein. Möglich macht das die erfolgreiche Bewerbung der Stadt auf das Projekt „Straßen neu entdecken“. Der viermonatige Versuchszeitraum macht die geplanten Veränderungen erlebbar und zeigt Wirkungen auf. Hier ist die komplette Pressemitteilung.
Beteiligung zu den Stadtmöbeln
Bis Ende November 2025 werden die BürgerInnen, Besuchende und Geschäftstreibende in Kirchditmold gebeten, an der aktuellen Umfrage teilzunehmen. Es wird um ein Feedback zu den Stadtmöbeln gebeten; zudem besteht die Möglichkeit Anregungen und Wünsche zur dauerhaften Umgestaltung des nördlichen Stellplatzstreifens am Nahkauf zu äußern.
Die Umfrage-Postkarten sind an der Infostele auf Höhe der Haltestelle Teichstraße sowie in teilnehmenden Läden ausgelegt.
Stadtteilentwicklungskonzept
Das Konzept fungiert als „Kompass“, der die Entwicklung des Ortskerns in den nächsten Jahren leiten soll. Es ist im Dialog zwischen den Ämtern der Stadtverwaltung, dem Ortsbeirat und der Öffentlichkeit entstanden. Aufgeführt sind über 100 Maßnahmen. Für die Umsetzung der Konzeptstudie stehen noch keine konkreten Mittel zur Verfügung, sodass für einzelne Maßnahmen eine Realisierung und Finanzierung zu prüfen ist. Allerdings: „Für drei Maßnahmen konnten bereits Fördermittel des hessischen Programms ‚Zukunft Innenstadt‘ akquiriert werden“, so Stadtbaurat Christof Nolda im September 2022.
Primäres Ziel ist es, den Ortskern mit seinen Einrichtungen und damit den Wohnstandort zu stärken. In der Studie werden Maßnahmen und Ziele dargestellt, die zwar nicht rechtsverbindlich sind, aber der Orientierung dienen. Sie werden in einem Rahmenplan dargestellt und beschrieben. Es finden sich unter anderem Aussagen zur baulichen Entwicklung, zu Nutzungen und Freiflächen. Besondere Beachtung erfahren die Entwicklung des historischen Ortskerns und die Qualifizierung des öffentlichen Raumes.
Ein wesentlicher Baustein in der Erarbeitung der Studie ist die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Diese konnten Ihre Interessen, Anliegen und Wünsche frühzeitig in die Planungen einbringen und sie durch Ortskenntnis und das lokale Expertenwissen ergänzen und bereichern.
Um mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen, wurden folgende Möglichkeiten ausgewählt:
- Fünf Multiplikatorengespräche als Gruppengespräch mit ausgewählten Teilnehmenden
- Bürgerbefragung mit Fragebogen, der in lokalen Blättern mit einer Auflage von 5000 (mit Postwurf) und 2000 (als Auslage) abgedruckt wurde
- Auslage von Fragebögen in den wenigen geöffneten Geschäften und Verteilung über Multiplikatoren (Auflage 500)
- Gleichzeitige Möglichkeit, den Fragebogen online auf dieser Seite auszufüllen
- Plakate mit Einladung und QR‐Code zur Informations‐Internetseite und Online‐Fragebogen in geöffneten Einrichtungen und Läden (Auflage 25)
- Info‐Veranstaltung, pandemiebedingt als Online‐Werkstatt
- Infofenster vor Ort Corona‐bedingt unter strengen Hygienevorgaben
- Eigenes E‐Mail‐Postfach zum Prozess und telefonische Erreichbarkeit des Planungsbüros
Hier Online oder in der Bücherei Kirchditmold verfügbar
Nach der öffentlichen Vorstellung der „Konzeptstudie zur Stadtteilentwicklung: Ortskern Kirchditmold“ am 29. März 2022 wurde diese am 19. September 2022 von der Stadtverordnetenversammlung als Stadtteilentwicklungskonzept beschlossen. Die Konzeptstudie kann von der interessierten Öffentlichkeit online oder ausgedruckt eingesehen werden. Ein Bericht liegt in der Bücherei Kirchditmold (Zentgrafenstraße 142) zur Einsicht aus.
Zum Herunterladen
Landesförderung "Zukunft Innenstadt"
Mit der „Konzeptstudie zur Stadtteilentwicklung: Ortskern Kirchditmold“ wurde im Jahr 2022 ein Stadtteilentwicklungskonzept unter Beteiligung der Öffentlichkeit erarbeitet. Die Stadt Kassel konnte sich bereits im Bearbeitungsprozess dieser Konzeptstudie erfolgreich auf das hessische Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“ mit folgenden Maßnahmen bewerben.
- Mobilitätskonzept
- Erprobungsphase/ Freiluftexperiment
- Landschaftsarchitektonisches Gutachterverfahren
Mobilitätskonzept und Freiluftexperiment
2023 entstand ein Mobilitätskonzept, welches verkehrliche Szenarien sowie Sofortmaßnahmen für den Ortskern aufzeigt. Zur Erarbeitung gehörte auch ein vierwöchiges Freiluftexperiment: Hierzu zählte die Herausnahme des Motorisierten Individualverkehrs, um mehr Flächen für Aufenthalt und Gestaltung zu erhalten, sowie die Bespielung der freigewordenen Flächen mittels temporärer Möblierung und Bepflanzung. Ergänzend wurde der Ortskern durch ein vielfältiges und umfangreiches Rahmenprogramm belebt und den Bürgerinnen und Bürgern ein Anreiz geboten, den Ortskern für Aufenthalt und Begegnung zu nutzen. In diesem Kontext wurde gemeinsam mit einem externen Büro für kreative Kommunikation die Akzeptanz der Umgestaltung abgefragt und umfangreich Raum für Diskussionen und Gesprächsrunden zum Thema geboten. Diese Ergebnisse flossen in das Mobilitätskonzept ein.
Die Ergebnisse des Freiluftexperiments inklusive verschiedener Beteiligungsmöglichkeiten sowie paralleler Verkehrserhebungen flossen in die Bearbeitung des Mobilitätskonzepts für den Ortskern Kirchditmold ein.
Die Ergebnisse der Erprobungsphase sowie der aktuelle Stand des Mobilitätskonzepts wurden im Ortsbeirat vorgestellt und stehen hier zum Herunterladen bereit.
Wie sieht eine attraktive Zukunft für den Ortskern Kirchditmold aus?
Was in den vergangenen Jahren konzeptionell für das Stadtteilzentrum um Teich‐ und Zentgrafenstraße erarbeitet wurde, ist während der Erprobungsphase einen Monat lang ausprobiert worden. Dieser Test unter Realbedingungen hat reale Auswirkungen für Verkehr und Ortskern sichtbar gemacht, um weitere Planungen zu verfeinern.
″Übergeordnetes Ziel ist, die Aufenthaltsqualität und Verkehrssicherheit zu erhöhen“, so Stadtbaurat und Verkehrsdezernent Christof Nolda. „Der Ortskern hat grundsätzlich eine gute Struktur, noch mehr zum Verweilen einzuladen. Allerdings hält der bisherige Straßenquerschnitt viele Menschen genau davon ab. Die Erprobungsphase erlaubt uns hier eine mögliche Zukunft für Kirchditmold zu testen. Dadurch können wir Rückschlüsse für andere Varianten ableiten bzw. Vorzugsvarianten eingrenzen.“
Das Freiluftexperiment umfasste
- die Sperrung der Zentgrafenstraße zwischen Harleshäuser Straße und Am Opferhof sowie der Teichstraße zwischen Zentgrafenstraße und Am Opferhof für den Kfz‐Verkehr,
- die Anordnung eines verkehrsberuhigten Geschäftsbereichs im Ortskern,
- ergänzende Maßnahmen sowie
- begleitende Untersuchungen und Beteiligungen.
Podcast mit Hintergrundinfos
Stadtbaurat Christof Nolda gibt im „Sprechzeit Podcast“ interessante Einblicke zu den Beweggründen der Stadt Kassel für ein solches Experiment und erläutert die geplanten Maßnahmen zur Stärkung von Kirchditmold.
... und im Video
Landschaftsarchitektonisches Gutachterverfahren
Aufbauend auf dem Mobilitätskonzept erarbeitete ein landschaftsarchitektonisches Gutachterverfahren im Sommer / Herbst 2023 konkrete Straßenraum‐Vorentwürfe. Zwei Bietergemeinschaften, die sich jeweils aus einem Landschaftsarchitektur‐ und Straßenplanungsbüro zusammensetzen, haben Straßenraumvorentwürfe für die Teichstraße und Zentgrafenstraße erarbeitet. Die Aufgabenstellung gab die Erstellung eines Planungskonzepts in drei Varianten vor, die sich in folgenden Parametern unterscheiden sollten:
- Variante 1: mittelfristig umsetzbare Variante mit Kfz‐Durchgangsverkehr
- Variante 2: mittelfristig umsetzbare Variante ohne Kfz‐Durchgangsverkehr
- Variante 3: langfristige Perspektive
Ein Auswahlgremium, in welchem auch Vertreterinnen und Vertreter aus Kirchditmold beteiligt waren, hat im Oktober 2023 den Vorentwurf der Bietergemeinschaft „Riehl Bauermann + Partner Landschaftsarchitekten und Dipl.‐Ing. Gringel GmbH“ ausgewählt – dieser wurde im Ortsbeirat am 12. Dezember 2023 vorgestellt und ist nun hier öffentlich einsehbar. Ergänzend wurde der ausgewählte Beitrag im Stadtteil (in der Cafeteria der Friedrich‐List‐Schule sowie im Schaufenster neben der Bücherei Kirchditmold (Zentgrafenstraße 142)) im Februar 2024 ausgehängt.
Für eine Umsetzung stehen aktuell keine Haushalts‐ oder Fördermittel zur Verfügung.
Sofortmaßnahmen i. S. d. Mobilitätskonzepts
Seit Jahrzehnten schon fordert der Ortsbeirat Kirchditmold Maßnahmen für den Ortskern. Ab 2020 entstand dann das Stadtteilentwicklungskonzept, begleitet von einem umfangreichen Beteiligungsprozess und beschlossen 2022 von der Stadtverordnetenversammlung. Besonderes Augenmerk liegt auf verbesserter Nahmobilität, höherer Aufenthaltsqualität sowie einer Stärkung des Einzelhandels mit Gastronomie.
Mit Geld aus dem hessischen Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“ ist die Umsetzung erster Projekte möglich geworden. Hierzu zählt die Entwicklung eines Mobilitätskonzepts mit integrierter Erprobungsphase. Das Mobilitätskonzept umfasst sowohl Sofortmaßnahmen als auch eine Grundlage für den langfristigen Komplettumbau. Wie letzterer im Detail aussehen könnte, ist Bestandteil eines ebenfalls geförderten landschaftsarchitektonischen Gutachterverfahrens.
Am 15. Januar 2025 hat der Ortsbeirat eine Reihe von Sofortmaßnahmen beschlossen, da für einen Komplettumbau derzeit keine Ressourcen bereitstehen. Dabei geht es um vier Punkte:
1) Einrichtung eines verkehrsberuhigten Geschäftsbereichs („Tempo 20“)
- Zentgrafenstraße: zwischen Riedelstraße und Loßbergstraße
- Teichstraße: zwischen Zentgrafenstraße und Loßbergstraße
2) Wegfall des Gehweg-Parkens vor der Friedrich-List-Schule
- Gemäß aktueller Straßenverkehrsordnung ist Gehweg-Parken mittlerweile unzulässig
- Der Bürgersteig steht nun ganz dem Fußverkehr zur Verfügung
3) Veränderung in der Verkehrsführung (Rad und Kfz)
- Die Einbahnstraße in der nördlichen Teichstraße wird in Gegenrichtung für den Radverkehr freigegeben. Damit entfällt die Radverkehrsführung über den Gehweg im Bereich der Haltestelle und Eisdiele.
-Aus Sicherheitsgründen kommt ein Rechtsabbiegegebot für den Kfz-Verkehr am Knotenpunkt Teichstraße/Zentgrafenstraße, sodass der Kfz-Verkehr in Richtung Schanzenstraße den Ortskern über die Harleshäuser Straße umfahren muss.
4) Umgestaltung von Stellplätzen zu Aufenthaltsflächen in der nördlichen Teichstraße (Höhe Nahkauf)
- Aufstellen von Sitzgelegenheiten, Pflanzkübeln und Radabstellbügeln auf den nördlichen Stellplätzen
Kontakt
Jan Schindler
Anschrift
Raum: 307
Untere Königsstraße 46
34117 Kassel
Kontakt
- 0561 787-6163
- 0561 787-6115
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