Workshops starten Arbeit für Aktionsplan zur Gleichstellung

Gleichstellung beginnt vor der eigenen Haustür – ob im Berufsleben, auf Spielplätzen, in Pflegeheimen oder anderswo. Doch viele Daten, auf deren Basis unsere Städte geplant werden, berücksichtigen die Lebensrealitäten von Frauen nur am Rande. Ein blinder Fleck mit weitreichenden Folgen.

Mit dem offiziellen Auftakt zum Kasseler Charta-Prozess am 26. April im Stadtteilzentrum Vorderer Westen ist die Stadt nun einen wichtigen Schritt in Richtung Geschlechtergerechtigkeit gegangen. Rund 90 Teilnehmende aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Kultur, sozialen Einrichtungen und Politik diskutierten über zentrale Themen der Gleichstellung.

Im Fokus standen unter anderem die Bereiche Mobilität, Wohnen, Gendermedizin, Schutz vor Gewalt, Teilhabe an Kultur sowie die Förderung von Frauen in Ausbildung und Beruf. In fünf Workshops wurden erste Ideen und Maßnahmen entwickelt, die in den kommenden Monaten gemeinsam weiter ausgearbeitet und in einen lokalen Aktionsplan überführt werden sollen.

Bürgermeisterin Nicole Maisch betonte in ihrer Eröffnungsrede die gesellschaftliche Bedeutung des Prozesses: „Frauenrechten bläst auch hierzulande zunehmend ein rauer Wind entgegen. Viele Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnte werden in Frage gestellt. Unsere Antwort in Kassel lautet: Jetzt erst recht.“

Auch Teslihan Ayalp, Leiterin des Amts für Chancengleichheit, zeigte sich zum Abschluss der Veranstaltung beeindruckt vom Engagement der Teilnehmenden: „Die Bürgerinnen und Bürger Kassels setzen sich traditionell aktiv und gemeinschaftlich für eine gerechte, vielfältige und lebenswerte Stadt ein. Das hat der heutige Auftakt erneut deutlich gemacht. Der Charta-Prozess wird dabei auch jenen eine Stimme geben, die sonst oft ungehört bleiben.“ Auch Projektkoordinatorin Jutta Arbter freut sich über einen gelungenen Charta-Start: „Wir haben heute gemeinsam den Grundstein für einen lebendigen, nachhaltigen Prozess gelegt und wir laden die Stadtgesellschaft auch weiterhin ausdrücklich zur Mitwirkung und Mitgestaltung ein.“

Ein besonderer Dank gilt den über 20 Kolleginnen und Kollegen der Stadtverwaltung für ihre engagierte Mitwirkung – am Auftakttag ebenso wie im weiteren Verlauf des Prozesses.

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