VW-Azubis und OvM-Schülergruppe überzeugen Jury

Eine Gruppe von Auszubildenden des VW-Werks Kassel sowie Schülerinnen und Schüler der Oskar-von-Miller-Schule teilen sich den erstmals vergebenen Sara-Nussbaum-Preis. Die Auszeichnung steht für Respekt und gegen Extremismus und geht an Schüler und Auszubildende in der Region zwischen 14 und 25 Jahren.

Gleich zwei Wettbewerbsbeiträge hatten die Jury besonders überzeugt: Ausgezeichnet mit dem 1. Preis erhalten sie nun je 1500 Euro zur Umsetzung ihrer Ideen. "Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Sie braucht unser aller Zutun und Engagement, sie braucht Zivilcourage und ein Geschichtsbewusstsein auch der jungen Menschen in unserer Gesellschaft", sagte Oberbürgermeister Christian Geselle, der auch Schirmherr des Wettbewerbs ist, bei der Preisverleihung Ende Februar im Kulturzentrum Schlachthof. Er bedankte sich für das Engagement von Volkswagen und der Volkswagen-Akademie sowie bei den Schulen in Kassel und der Region, "die hier großartige Arbeit leisten und sich für ein friedliches und respektvolles Zusammenleben in unserer Gesellschaft einsetzen."

Beim Projekt "Hanau" handelt es sich um einen Spaziergang an die Orte der Anschläge dort. Dabei besteht die Möglichkeit, mit Familienmitgliedern der Opfer und Überlebenden zu reden. Zusätzlich befasst sich ein Workshop mit dem Thema Alltagsrassismus. Die Idee kommt von einer Gruppe von Auszubildenden von VW: Gaye Güney, David Bösl, Melena Assefa, Bircan Akkus, Melisa Cenik und Leonie Lepiorz.

Das digitale Fußballturnier will Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammenbringen und einen respektvollen Umgang miteinander ermöglichen. Das Projekt gibt dabei eine Aussage gegen Rassismus und Hass ab und wirbt für mehr Toleranz für die Multikulturalität, heißt es in der Beschreibung. Eingereicht hatten diesen Wettbewerbsbeitrag Schülerinnen und Schüler der Oscar-von-Miller-Schule: Torben Schröder, Marcel Blumenstein, Lukas Franke, Anatolios Papadopolous, Ehsan Jafari, Fabian Schmidt und Ege Cebeci. 

Jury

Der Sara-Nussbaum-Preis ist eine Initiative der Volkswagen Berufsausbildungen gemeinsam mit den jeweiligen Jugend- und Auszubildendenvertretungen des Betriebsrats.

Die Jury setzte sich zusammen aus Elena Padva (Leiterin Sara Nussbaum Zentrum Kassel), Historiker Prof. Dr. Dietfrid Krause-Vilmar, Dr. Sabine Schormann  (Geschäftsführerin documenta GmbH), Dr. Stefan Kreher (Personalleiter VW Kassel), Carsten Bätzold (Betriebsratsvorsitzender VW Kassel) und Sükrü Can Aygün (stellv. Vorsitzender JAV Volkswagen Kassel).

Der Preis trägt den Namen von Kassels erster Ehrenbürgerin Sara Nussbaum. Die Kasseler Jüdin hatte während des Zweiten Weltkrieges als Krankenschwester im Konzentrationslager Theresienstadt vielen Mithäftlingen das Leben gerettet, indem sie sie vor dem Transport in das Vernichtungslager Auschwitz bewahrte. Sie überlebte den Holocaust und kehrte später nach Kassel zurück.