Landgraf Wilhelm IV., der Weise, ließ diese Anlage von 1591-1593 im Stil der Weserrenaissance errichten. Der Marstall diente nur im Erdgeschoss seinem eigentlichen Zweck, der Unterbringung fürstlicher Pferde. Im Obergeschoss befanden sich die Kunst- und Raritätenkammer, ein Raum für wissenschaftliche Experimente, eine Druckerei sowie eine Münzerei. 1633 verlegte Landgraf Wilhelm IV. auch seine kostbare Bibliothek vom Renthof in den Marstall.
Markthalle
Nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg wurde das Gebäude nur äußerlich dem alten Vorbild angeglichen und als moderne Markthalle wieder aufgebaut. Seit Mitte der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts, hat der Kasseler Wochenmarkt einen festen Platz im ehemaligen Marstall erhalten. Über 70 Marktbeschicker aus Kassel und den angrenzenden Regionen bieten, auf zwei Etagen und einer zusätzlichen Freifläche vor der Markthalle, regionale und internationale Produkte an und sorgen wöchentlich von Donnerstag bis Samstag für reges Markttreiben in einer der schönsten Markthallen Deutschlands.
Weitere Infos: Markthalle Kassel (Öffnet in einem neuen Tab)
Kulturkonzept als Ergänzung
Der historische Marstall soll künftig Markttreiben auf einer Ebene sowie herausragende Kultur- und Konzerterlebnisse im Herzen der Stadt unter einem Dach vereinen.