Selbsthilfegruppen

Selbsthilfegruppen sind Zusammenschlüsse von Menschen, die ein gemeinsames Thema verbindet, die gleiche Krankheit oder Behinderung, das gleiche Problem oder die gleiche Lebenssituation.Betroffene und Angehörige kommen regelmäßig zu Gruppentreffen zusammen.

Selbsthilfegruppen von A bis Z

Eine Übersicht der Selbsthilfegruppen, sowie viele weitere Möglichkeiten wie z.B. Gruppenchats, Selbsthilfe Nachrichten & Video Meetings finden Sie unter  https://selbsthilfe.kassel.de/ (Öffnet in einem neuen Tab)

Mit anderen Menschen zusammenkommen

Jede Gruppe entwickelt einen eigenen Rhythmus und eine eigene Arbeitsweise. Das Engagement in der Gruppe ist ehrenamtlich und für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kostenfrei. Ein Vereinsstatus der Gruppe ist möglich, aber nicht notwendig.

Der Austausch mit Gleichbetroffenen hilft vielen aus der Isolation. Endlich ist es möglich, offen über alle Sorgen und Nöte zu sprechen, da man von Gleichbetroffenen sofort verstanden wird. Sie merken, dass sie nicht allein sind mit ihrem Problem oder ihrer Krankheit und erfahren, wie andere damit umgehen, welche Wege sie ausprobieren, welche Lösungsansätze sich bieten. Die Mitarbeit in der Gruppe fördert das Selbstvertrauen eines jeden Mitglieds.

Neue Perspektiven

Häufig haben Selbsthilfegruppen guten Zugang zu aktuellen Informationen über Behandlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten. Kombiniert mit persönlichen Erfahrungen kann man die Flut der ungefilterten Informationen aus dem Internet nach dem Gruppenbesuch neu bewerten. Jedes Mitglied kann neue Erkenntnisse in die persönlichen und gesellschaftlichen Zusammenhänge seiner Probleme gewinnen und dadurch bessere Perspektiven für seine Lebensgestaltung gewinnen.

Grundsätzlich gilt: Jeder kann sich einer Gruppe anschließen und jeder kann die Initiative ergreifen, um eine Selbsthilfegruppe zu gründen. Voraussetzung ist lediglich der Wille, sich selbst zu helfen, die eigenen Probleme selbst in die Hand zu nehmen und - im Rahmen der eigenen Möglichkeiten - aktiv zu werden.

Ergänzung zu professionellen Gesundheitseinrichtungen 

Selbsthilfegruppen helfen zunächst einmal sich selbst und richten ihre Ziele auf ihre eigenen Mitglieder. Darüber hinaus beraten viele Gruppen auch Außenstehende, präsentieren sich in der Öffentlichkeit, organisieren Veranstaltungen und suchen das Gespräch mit Fachleuten und Politikerinnen und Politikern. Im Gesundheits- und Sozialbereich haben Selbsthilfegruppen wichtige Aufgaben übernommen und sind dort nicht mehr wegzudenken. Sie sind als "Experten in eigener Sache" unentbehrliche Ergänzung zu den professionellen Gesundheitseinrichtungen und leisten gerade dort wichtige Arbeit, wo die herkömmliche Versorgung von den Betroffenen als unzureichend empfunden wird. Ihre Arbeit ist ein wesentlicher Bestandteil des freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland.

200 Gruppen in Stadt und Landkreis Kassel

In Stadt und Landkreis Kassel ist eine große Zahl von Selbsthilfegruppen aktiv. Ca. 200 Gruppen treffen sich regelmäßig zu Gesprächen und Aktivitäten. Die Gruppen tauschen sich aus zu fast allen weit verbreiteten und einigen seltenen chronischen körperlichen Erkrankungen und Behinderungen, zu verschiedenen Suchtproblemen, zu psychischen Erkrankungen und Beziehungsproblemen, sowie zu besonderen Lebenslagen wie allein erziehend sein oder Trauerbewältigung.